SG Pforzheim/Eutingen holt sich souverän den EuroGoldCup

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Pforzheim/Karlsruhe (esch). Am Sonntagmorgen wurde das Turnier mit den Platzierungsspielen fortgesetzt und lockte schon recht früh wieder viele Zuschauer in die Fritz-Erler-Halle. Im Aufeinandertreffen der beiden Gruppenletzten hatte die TSG Friesenheim wenig Mühe sich gegen die Auswahl Goldstadt/Enzkreis zu behaupten. In der nächsten Begegnung kam es zur Neuauflage des Halbfinales um die deutsche A-Jugendmeisterschaft, denn die SG Kronau/Östringen traf auf den deutschen Meister Füchse Berlin. Trainer Bechtold hatte nur noch zwei Auswechselspieler zur Verfügung und schickte sein letztes Aufgebot hoch motiviert in diese Partie. Mit viel Einsatz boten die Badener ein starkes Spiel und bezwangen den Meister mit 11:9. Ebenso knapp ging es zwischen KIF Kolding und dem TBV Lemgo her. Die Ostwestfalen kamen zu einem 10:12 Erfolg

Beim EuroGoldCup 2014 (Foto: cls)
Beim EuroGoldCup 2014 (Foto: cls)

und mussten dann im Spiel um den fünften Platz erneut gegen SG Kronau/Östringen antreten.
Im ersten Halbfinale forderte die SG Flensburg/Handewitt die bis dahin noch ungeschlagene Jugendakademie des TV Grosswallstadt heraus. In der torreichsten Begegnung des gesamten Turnieres hatten am Ende die Mainfranken mit 21:19 die Nase vorn und standen damit als erster Endspielteilnehmer fest. Mit Spannung erwartete die inzwischen fast gefüllte Halle den Auftritt der SG Pforzheim/Eutingen gegen die Jugend des deutschen Rekordmeisters THW Kiel. Angetrieben von Spielmacher Julian Broschwitz drückten die Lokalmatadoren ständig auf das Tempo und setzten die Zebras mächtig unter Druck. Nach der Hälfte der Begegnung hatten sich die Schützlinge von Trainer Alexander Lipps eine 8:4 Führung erarbeitet und beherrschten das Geschehen. Die Norddeutschen kamen vor allem durch ihren starken Rückraum zu Gegentreffern, rückten aber den Badenern nie richtig nahe. Im Gefühl des sicheren Sieges unterliefen den Pforzheimern zum Ende noch zwei unnötige Ballverluste, so dass Kiel Ergebniskosmetik möglich war. Am 13:11 Erfolg der Blau-Gelben und damit dem Einzug ins Finale gab es nichts mehr zu rütteln.
Die Füchse Berlin erreichten unter den Augen ihres Machers Bob Hanning, der am zweiten Tag anwesend war und das Geschehen aufmerksam verfolgte, nur den neunten Rang. Der letzte Platz ging an die Auswahl Goldstadt/Enzkreis, die auch die abschließende Begegnung gegen Kolding verlor. Die Dänen sicherten sich dadurch den siebten Rang vor der TSG Friesenheim.
Die SG Kronau/Östringen verlor in der vorhergehenden Partie einen weiteren Akteur, der wegen einer Verletzung zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht wurde. Mit nur einem Auswechselspieler kämpften die Gelbhemden verbissen und zwangen den TBV Lemgo in die Verlängerung. Gegen Ende fehlte den Junglöwen dann doch die Kraft, so dass die Ostwestfalen zu einem 14:16 Erfolg kamen und damit Fünfter wurden.
In einem rein norddeutschen Duell behielt die SG Flensburg/Handewitt gegen den Landesrivalen THW Kiel mit 14:9 die Oberhand. Den Pokal für den Drittplatzierten hatten sich die Nachwuchskräfte des Champions-League-Siegers redlich verdient.

Aus dem Halbfinale (Foto: cls)
Aus dem Halbfinale (Foto: cls)

In einem begeisternden Endspiel standen sich die beiden besten Mannschaften gegenüber. Der TV Grosswallstadt hatte bis dahin eine weiße Weste vorzuweisen, während die SG Pforzheim/Eutingen nur gegen den deutschen Meister einen Punkt abgab. Trainer Alexander Lipps war schon nach dem Halbfinale „überrascht wie die Jungs hier auf dem Turnier auftreten. Ein Großteil der Mannschaft trainiert natürlich schon mehr als ein Jahr miteinander. Aber so wie wir hier auftreten habe ich es nicht erwartet.“ Und seine Jungs zeigten auch im Endspiel welches Potential in ihnen steckt. Anfänglich hielten die Mainfranken richtig gut mit ehe der Lokalmatador sich bis Mitte der Partie auf 8:4 abgesetzt hatte. Für den Vertreter der Jugendbundesliga Süd wurde es nur noch einmal gefährlich als sich die Jugendakademie auf zwei Tore beim 11:9 heran gearbeitet hatte. Aber zwei Treffer von Arne Ruf und ein verwandelter Siebenmeter von Max Lupus sorgten für die endgültige Entscheidung. Drei Minuten vor dem Ende führten die Goldstädter 14:9 und auf der Tribüne bereitete man sich zum Feiern vor. Die Schlussphase verlief wieder ausgeglichen, so dass der Süd-Vizemeister zu einem verdienten 16:11 Sieg über den Westmeister kam. Die SG Pforzheim/Eutingen nahm bei der dritten Auflage des EuroGoldCups zum ersten Mal teil und nahm die Trophäe gleich mit nach Hause.

Julian Broschwitz (Foto: cls)
Julian Broschwitz (Foto: cls)

Während der Veranstaltung wählten die Trainer die beiden besten Spieler und die kamen von den Finalisten. Julian Broschwitz (SG Pforzheim/Eutingen) und Patrick Gempp (TV Grosswallstadt) erhalten von der Firma Kempa einen Ausrüstungsvertrag, der über zwei Jahr Gültigkeit hat und jährlich mit 500 € dotiert ist.
Zum Abschluss sei noch einmal erwähnt, dass die HSG Pforzheim zum dritten Male eine Veranstaltung geboten hat, die nur Lob verdient. Organisator David Bregazzi hat mit seinen über hundert Helfern einen Rahmen geschaffen, der für Sportler wie auch Zuschauer sehr zum genießen war. Es gibt nur wenige Turniere, die Vergleichbares bieten. Herr Bregazzi versprach denn auch, dass es noch einen weiteren EuroGoldCup 2015 geben wird: „Wir haben im nächsten Jahr wieder einen EuroGoldCup in Pforzheim allerdings eine Woche später. Ich gehe davon aus, dass wir wieder mit zehn Mannschaft rechnen dürfen. Berlin verlegt seinen Lekker-Cup um eine Woche, damit sie wieder nach Pforzheim kommen können.“ Ein Lob sollte an dieser Stelle auch noch den Schiedsrichtern ausgesprochen werden, die an beiden Tagen dreißig Spiele leiten mussten und daher besonders gefordert waren.
Jugendhandball auf diesem Niveau angeboten macht Spaß und lockt auch viele Zuschauer in die Hallen. Die mehr als 1100 Zuschauer, die den EuroGoldCup an beiden Tagen verfolgten , zeigten sich auf jeden Fall angetan und werden sicher auch im nächsten Jahr wieder kommen.