Deutsche Handballjunioren steigen gut vorbereitet in die Europameisterschaft ein

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Karlsruhe (esch) Im Gegensatz zur Männernationalmannschaft braucht sich der Deutsche Handballbund keine großen Gedanken im Jugend- und Juniorenbereich machen. Beide Mannschaften sind im Augenblick bei der Europameisterschaft in ihrer Altersstufe bzw. bereiten sich darauf vor.

Drei badische Jungs bei den Adlerträgern
Drei badische Jungs bei den Adlerträgern

Junioren-Bundestrainer Markus Baur hatte zusammen mit seinem Co-Trainer Axel Kromer und Torwarttrainer Henning Fritz seinen Kader zu einem weiteren Lehrgang an die südbadische Sportschule in Steinbach eingeladen. Vor fünf Wochen trafen sich die Talente des DHB in Warendorf und hatten dann vier Wochen Zeit sich zu regenerieren, vor allem von den Strapazen der abgelaufenen Saison zu erholen. Vor den Toren von Baden-Baden hatte das Trainergespann 18 Athleten für vier Tage zusammen, um danach zur „Airport-Trophy“ nach Kloten (Schweiz) zu reisen. Den jungen Sportler blieb allerdings kaum Zeit die herrliche Natur zu genießen, in der diese Sportschule gelegen ist. Athletik, Kleingruppentraining, individuelle Ausbildung und natürlich taktische Einheiten gehörten zum Tagesablauf in Steinbach.
Zum Kader gehören auch drei Jungs, die im badischen Raum aufgewachsen sind. Alle drei spielten bis zur A-Jugend für die SG Kronau/Östringen. Torwarttalent Jonas Maier trägt nun seit einem Jahr die Farben der Kadetten Schaffhausen. Rückraumspieler und Abwehrspezialist Marcel Engels, der ursprünglich im Tauberkreis zuhause war, wechselte vor zwei Jahren von Kronau zur SG Leutershausen und wird nun nach dem Abstieg der „Roten Teufel“ ebenfalls in die Schweiz nach St. Gallen wechseln. Dritter im Bund der badischen Jungs ist Florian Baumgärtner. Der Linkshänder steht seit einem Jahr in den Diensten des spanischen Spitzenclubs FC Barcelona und kann nun die besonderen Merkmale der spanischen Schule mit einbringen. „Im Großen und Ganzen ähneln sich die beiden Ausbildungen. In Spanien legt man allerdings etwas mehr Wert auf die individuelle Verantwortlichkeit, das Entscheidungstraining hat eindeutig mehr Gewicht“, erklärte der 2,06 m große Rückraumhüne. Er gibt zu, dass er in dem zurück liegenden Jahr sich vor allem in der Abwehrarbeit verbessert hat und damit auch flexibler einzusetzen ist. Sein Kollege im linken Rückraum, Marcel Engels, der mit 1,90 m Körperlänge ebenfalls Gardemaß besitzt, gehört wie Florian und Jonas schon länger zur DHB Auswahl und gewann zusammen mit elf weiteren Spielern 2012 den Europameistertitel der Jugend. Diese zwölf Talente bilden nun heute den Stamm der Juniorenauswahl. „Da wir schon einige Jahre zusammen spielen, liegt auch in der mannschaftlichen Geschlossenheit die Stärke unserer Auswahl“, erklärte Marcel Engels. Zum Aufgebot von Markus Baur gehören mit Paul Drux und Fabian Wiede zwei Akteure, die mit den Füchsen Berlin auch schon Auftritte in der Bundesliga und Champions League erleben durften. Von den Rhein-Neckar-Löwen gehört auch noch Tim Suton zum Aufgebot des DHB. Jonas Maier, der auch in der kommenden Runde bei den Kadetten das Tor hüten wird, sieht einen weiteren Vorteil dieser Mannschaft darin, dass eine große Breite vorhanden ist. Er ist der Auffassung, „dass eigentlich niemand durchspielen muss, denn es kann jeder zum Einsatz kommen. Das Niveau bleibt auch nach Auswechslungen vorhanden.“

Zum EM-Kader gehören:

Jonas Maier (Kadetten Schaffhausen/CH), Christopher Rudeck (Mors-Thy/Den) – Joscha Ritterbach (ASV Hamm), Max Emanuel (DHfK Leipzig), Marcel Engels (TSV Otmar St. Gallen/CH), Jannik Hausmann (HBW Balingen-Weilstetten), Tim Kastening (TSV Burgdorf), Tom Spieß (DJK Rimpar Wölfe), Lars Spieß (DJK Rimpar Wölfe), Florian Baumgärtner (FC Barcelona/Esp), Fabian Wiederstein (HBW Balingen-Weilstetten), Simon Ernst (VfL Gummersbach), Yves Kunkel (GWD Minden), Tim Suton (Rhein-Neckar-Löwen), Fabian Wiede (Füchse Berlin), Paul Drux (Füchse Berlin), Jannik Kohlbacher (TV Grosswallstadt)

Die deutschen Junioren treffen in der Vorrunde am 24. Juli am Eröffnungstag auf die Slowakei. Schon am Freitag wartet mit Weißrussland das nächste Team auf die Baur-Schützlinge. Am Sonntag treffen die Adlerträger auf den schwersten Gegner in der Vorrunde, die Mannschaft des Gastgeberlandes Österreich. Nach Meinung der Experten entscheidet sich in dieser Begegnung, wer als Gruppenerster weiter kommt. Nach der Vorrunde kommen die jeweils zwei besten Mannschaften in den vier Gruppen weiter in die Hauptrunde. Dort könnte Deutschland auf den Endspielgegner von der Jugend-Europameisterschaft 2012 treffen, das Team Schwedens.