Zu wenig Durchschlagskraft, keine Wurfgewalt

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HG Oftersheim/Schwetzingen
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Zu wenig Durchschlagskraft, keine Wurfgewalt

 

„Wem soll ich einen Vorwurf machen?“, fragte Trainer Martin Schnetz laut in die Runde nach Abpfiff der Handball-Drittliga-Partie seiner HG Oftersheim/Schwetzingen beim alten Dauerrivalen SG Pforzheim/Eutingen. „Wir haben phasenweise ganz ordentlich gedeckt, aber im Angriff schafften wir es nicht, ausreichend Druck, Durchschlagskraft aufzubauen. Damit fasste Schnetz ganz passend zusammen, was sich bis zum Ende bei der 20:25 (8:11)-Auswärtsniederlage zugetragen hat.

Recht schnell stellte sich heraus, dass sich in Pforzheims Bertha-Benz-Halle einmal mehr eine wahre Abwehrschlacht abspielen würde. Die wenigen Treffer besonders der ersten Halbzeit sprechen für sich. Die Hausherren boten – nicht unerwartet – ihre Paradedeckung, eine sehr offensiv interpretierte 3:2:1-Variante auf. Die Angreifer versuchten sie, unter anderem, mit den wendigen Spielern, in die Lücken zu stoßen. Doch da Pforzheim/Eutingen auch im Rückwärtsgang unheimlich schnell verdichtete, war kaum ein Durchkommen möglich oder ein Anspiel an den wiedergenesenen Kreisläufer Lino Messerschmidt möglich. Ein weiterer Versuch war, mit zwei Kreisläufer den SG-Verbund hinten reinzudrücken, um zum Beispiel Thorsten Micke aus dem Rückraum in Wurfposition zu bringen. Die gelang auch nur bedingt und besonders im zweiten Durchgang (mit 17 Fehlwürfen) war da SG-Torwart Mile Matijevic ständig im Weg, ein sicherer Rückhalt für den Hausherren.

Eine längere Durststrecke trat nach dem 6:5 (16.) ein. Zwei Zeitstrafen überstand der Gast noch relativ schadlos, Micke setzte gar noch den Ausgleich, aber bis zum nächsten HG-Treffer durch Messerschmidts dauerte es fast ewige zwölf Minuten. Und die drei Tore Unterschied waren in dieser Partie schon fast so etwas wie eine Vorentscheidung. Denn diesem Rückstand rannte der Gast nach dem Seitenwechsel beständig hinterher.

Im Rückraum standen zunächst Linksaußen Alexander Sauer sowie die A-Jugendlichen Valentin Demel und Alexander Leibnitz. Der nicht aufgebotene Simon Förch war schon seit dem letzten Heimspiel krank gewesen und Lukas Sauer hat sich aus dem gleichen Grund in der Pause bei Schnetz abgemeldet. Pforzheim/Eutingen deckte nun defensiver 6:0. Die HG-Notformation hielt den Anschluss, auch als Leibnitz, noch etwas ungestüm in seinem Deckungsverhalten, direkt mit Rot vom Platz flog. Aber nach dem 17:15 (43.) lief nicht mehr viel zusammen. Jetzt stand praktisch die „Ib“-Angriffsformation mit Christoph Lahme und den beiden Youngsters auf dem Feld. Sie fanden auch die Lücken im Deckungsverbund, aber nicht den Weg ins Tor. Mit 24:16 war die größte Differenz erreicht. Die Bemühungen, dann wenigstens den direkten Vergleich zu retten (die HG hatte das Hinspiel 28:23 gewonnen), gelangen dann zu allem Überfluss nur knapp auch nicht mehr, unterstrich aber, dass das Team bis zur letzten Sekunde kämpfte.

SG-Coach Alexander Lipps freute sich, dass seine dreimonatige sieglose Phase nun vorbei war, schränkte aber auch ein: „Den Sieg weiß ich aber auch einzuordnen, mir ist schon klar, wer da bei der HG alles fehlte, was sich vor allem in der mangelnden Wurfgewalt zeigte.“

 

SG Pforzheim/Eutingen – HG Oftersheim/Schwetzingen 20:25 (8:11)

 

SG: Matijevic, Petruzzi; Müller, Hohnerlein (2), Gorenac (2), Münch (4), Ruf (2), Mönch (5), Hufnagel (1), Broschwitz, Seganfreddo (6/3), Lupus (2), Gerstner (1), Catak.

HG: Gabel, Unser; Messerschmidt (1), Rudolf (4), Leibnitz, Gartner (1), L. Sauer (1), Krämer, Lahme (2), Demel (1), Mehl, A. Sauer (4/2), Micke (6), Körner.

Schiedsrichter: Lay / Mohrlock (SG Heidelsheim/Helmsheim). – Siebenmeter: 3/3:2/2. – Zeitstrafen: 8:8 Minuten. – Disqualifikation: Demel (HG), 41., grobes Foulspiel.

Spielfolge: 1:3, 6:6, 9:6, 11:8 (HZ), 17:15, 24:16, 25:20.