Viel Emotionen im Derby, Zuviel!

0
951
TVG Großsachsen

Viel Emotionen im Derby, Zuviel!
SG Leutershausen-TVG Großsachsen 26:20 (14:10)

In einem hitzigen Derby gewinnt die SG Leutershausen gegen eine dezimierte Saasemer Mannschaft mit 26:20 (14:10). Das Endergebnis fällt am Ende zu hoch aus, sorgt aber trotzdem für ganz viel Gesprächsstoff. Mit Torhüter Sandro Sitter hatte Großsachsen vor der Partie einen weiteren Prominenten Ausfall zu beklagen. Das TVG-Trainer Stefan Pohl in der Pressekonferenz das Gastgeschenk der SGL ablehnte war vielleicht nicht die allerbeste Kinderstube aber auf gewisse Weise auch verständlich. SGL Trainer Marc Nagel nahm 1 Minuten vor dem Ende der Partie beim Stand von 24:20 eine Auszeit und begründete dies mit: „Ich musste meine Spieler schützen“. Somit unterstellte man dem TVG das man hier Spieler absichtlich verletzten wollte und das war zu keinem Zeitpunkt der Fall. Stein des Anstoßes war die Rote Karte von Philipp Schulz in der 30. Minute. Der TVG-Spieler sah nach einem Foul die Rote + Blaue Karte und wird dem TVG in den kommenden Partien fehlen. Ein völlig überzogener Pfiff der die Stimmung weiter aufheizte. Fakt ist das SGL-Spieler Philipp Bauer mit einer Platzwunde vom Feld musste, aber hier Philipp Schulz eine Absicht zu unterstellen ist hochgegriffen, zu hochgegriffen. Bis zu diesem Zeitpunkt sahen die Zuschauer ein Derby das vor allem über den Kampf zu gefallen wusste. Spielerische Feinheiten waren nicht zu erkennen, aber das war auch nicht zu erwarten. Auf Seiten des TVG hielten Jan Triebskorn und Simon Spilger ihre Farben lange auf Kurs, aber auch 9 bzw. 5 Treffer sollten am Ende nicht reichen. Beim Halbzeitpfiff war die SGL mit 14:10 in Führung, was vor allem den Paraden von Alexander Hübe zu verdanken war. Bis zur 45. Minuten schien es ein Spaziergang für die SGL zu werden, 21:15. Angetrieben von den Saasemer Fans die eine Gänsehaut Stimmung erzeugten kam der TVG auf 22:20 (54.) heran und war in Ballbesitz. Doch die Aufholjagd hatte mit einem Fehlwurf ein Ende. Leutershausen konterte zum 23:20 und 24:20 (57.) und die Partie war entschieden. Die Pressekonferenz wurde dann durch Buh- und Zwischenrufe mehrfach gestört. SGL-Trainer Marc Nagel sprach von 10 respekt- und niveaulosen Minuten die dem Handball schaden würden, und griff so den TVG und seine Fans frontal an. Das man das nicht auf sich sitzen lies ist auch verständlich. Waren die letzten Derbys eher von Ruhe und gegenseitigem Respekt geprägt gab es dieses mal das volle Paket. Zu viele Emotionen auf beiden Seiten, Schuldzuweisungen, Unterstellungen usw. Die Liste ließe sich noch weiter fortführen. Im Sinne des Sports ist das leider nicht. Emotionen gehören sicherlich in ein Derby, keine Frage das ist das Salz in der Suppe. Aber irgendwann hört das mal auf. Am Ende dem TVG den schwarzen Peter zuzuschieben ist auch nicht die feine Art und zu einfach. An dieser Entwicklung haben beide Seiten ihren kräftigen Anteil.

TVG Großsachsen: Fraefel, Heinecke; Grammel, Jöres, Triebskorn (9/2), Schulz (2), Spilger (5), Purucker (1), Unger (1), Straub, Reisig (1), Buschsieper, Hldebrandt, Rybakov (1).

Zuschauer: 1100