TV Brühl liefert großen Kampf

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TV Brühl 1912

TV Brühl liefert großen Kampf                                                                                                                            Badenliga Frauen: TV Brühl – HG Saase 30:33 (12:13)

Die Saisoneröffnungspartie gegen die hochgehandelte HG Saase ging für die Brühlerinnen zwar mit 30:33 verloren, aber die mit etlichen personellen Änderungen zu Werke gehenden Gastgeberinnen überzeugten dennoch mit einer tadellosen Leistung und zwangen dabei die Gäste zur Hergabe ihrer letzten Reserven. Mit einem derartigen Spielverlauf hatten auf TVB-Seite nur die kühnsten Optimisten gerechnet, galt die HG doch als klarer Favorit. Die Bergsträßerinnen hatten sich vor Saisonbeginn auf mehreren Positionen verstärkt und wirkten schon rein äußerlich den Brühlerinnen kräftemäßig weit überlegen. Auf der anderen Seite standen die Mädels von Trainer Fred Klaszus gleich auf mehreren Positionen neu formiert. Mit Maren Röllinghoff, Rückraum Mitte, und Laura Friedrich am Kreis, standen zwei 16-jährige B-Jugendspielerinnen erstmals mit auf der Platte, dazu gesellten sich mit Joceline Tomann und Sophia Schneider zwei Außen aus der eigenen A-Jugend. Die Rollen also klar verteilt. Brühl gelang zunächst die 1:0 Führung, dann zeigten allerdings die Gäste, warum sie an die Spitze gelangen wollten. Ihre Stärken lagen im Angriff. Hier spielten sie schnell und schnörkellos nach vorne und vor allem abschlußorientiert. Hierfür waren zwei Spielerinnen verantwortlich, die Rückraumspielerinnen Saskia Fabig und Maureen Merkel, die es zusammen auf 20 Treffer brachten. Die waren zunächst nur schwer in den Griff zu bekommen. Die bullige Merkel war, einmal in Tritt, kaum zu stoppen und Fabig glänzte mit ansatzlosen Torwürfen. Saase ging mit drei Toren in Führung (5:2, 7:4 und 11:8), weiter ließen sie die Brühlerinnen allerdings auch nicht davonziehen. Die 5:1 TVB-Abwehr ging zur kurzen Deckung für jeweils eine der beiden Hauptakteurinnen über. Das brachte den Spielfluß der HG immer wieder zum Erlahmen, so daß die Gäste weite Wege gehen mußten, um freies Schußfeld zu erlangen. Die Brühler Deckung erwies dabei sich als wesentlich sattelfester als erwartet. Im Angriff lief alles über Regisseurin Kerstin Siebenlist, die die Brühler Fäden in der Hand hielt. An ihr richteten sich die jungen Mitspielerinnen, die allesamt ein Gewinn für die Mannschaft sind, förmlich auf. Die Gastgeberinnen mußten sich ihre Tore gegen die robuste Deckung hart erarbeiten, gaben aber selbst nie klein bei. Das zahlte sich aus, denn der TVB verkürzte den Rückstand bis zur Pause auf einen Treffer (12:13).

Die ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel brachten dann nach Ansicht aller Zuschauer bereits eine Vorentscheidung. Die Gäste kamen gestärkt aus der Kabine und nutzten die kurzzeitige Schwächeperiode des TVB gnadenlos aus. Saase führte mit 23:14 und alles schien klar auf der Hand zu liegen. Aber es schien nur so, denn zunächst fast unmerklich kämpften die nie aufsteckenden Brühlerinnen wieder heran (18:23, 21:25 und 26:28). Das Selbstverständnis der Gäste geriet mehr und mehr ins Wanken, viele Bälle fanden jetzt nicht mehr ihr Ziel und die Entscheidung war noch nicht gefallen. Erst recht nicht, als Brühl dreimal auf ein Tor heran kam (28:29, 29:30 und 30:31). Am Ende reichte es dann doch nicht, weil in den wichtigen Phasen auch auf TVB-Seite das Runde nicht ins Eckige wollte. Nach 60 Minuten hatte Saase den Kopf gerade noch so aus der Schlinge gezogen und sich die ersten Punkte geholt. Brühl ging nach einem tollen Fight erhobenen Hauptes von der Platte. Sie hatten alles gegeben und vor allem ein gutes Spiel abgeliefert.

Fred Klaszus sah den Gästesieg als verdient, bescheinigte aber seinem Team eine gute Leistung, auf der für die kommenden Aufgaben aufgebaut werden kann: “wir haben es dem Gegner über weite Strecken schwer gemacht, die körperliche Überlegenheit der HG war mit ausschlaggebend. Wir haben versucht, das mit viel Laufbereitschaft in etwa auszugleichen, was uns zumindest über 50 Minuten gelungen ist.“

TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Werle (4), Röllinghoff (6/5), Gross (4), Siebenlist (6), Friedrich (2), Henn (1), Naber (3), Kemptner, Tomann (1), Schneider (3), Le. Bühn.                                                                               ako