Sieg dank Beton-Abwehr und jungen Wilden

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Sieg dank Beton-Abwehr und jungen Wilden

Die Spezialisten in Überzahl und Unterzahl funktionieren prächtig, die Defensive rührt Beton an – da kann man sich sogar die ein oder andere vergeben Chance im Angriff erlauben. Und das, obwohl die Falken des TSV Birkenau ein Derby zu absolvieren hatten. Entsprechend motiviert war das Team von Coach Axel Buschsieper, entsprechend genau wurde die gute Trainingsarbeit der vergangenen Woche auf die Platte gebracht. Zum Leidwesen des TV Friedrichsfeld, der bereits zur Pause mit 11:17 zurück lag. Viel besser wurde auch der zweite Abschnitt nicht, denn unter dem Strich sah es nur in der Anfangsphase so aus, als könnten die Gäste zwei Zähler aus der Langenberghalle entführen. „Alle sind mit Herz zum Tor gezogen und haben den Ball laufen lassen“, beschrieb der Trainer die starke Leistung, sein Spieler Jonas Böhm fügte an: „Heute haben wir sie über das Tempo besiegt, aber auch in der Defensive stand Keeper Erik Fremr mit dem Innenblock aus Niklas Zehrbach und Stefan Dietrich super.“ Am Ende stand es folgerichtig 32:21 für die Falken, die ihren guten Lauf fortsetzen.

Zunächst sah es jedoch so aus, als würden sich die Hausherren schwer tun – die Gäste gaben Gas, wurden mit einer umkämpften Anfangsphase auch für ihr Engagement belohnt. Beim Stand von 3:3 zeigten die Falken sogar Nerven im Spielaufbau: Zwei Fehlpässe führten zum 3:5-Rückstand – das hatte sich Buschsieper ander vorgestellt. Doch kürzere Schwächephase sind in seinen Matchplan eingearbeitet – so wie Fehler im Spielaufbau beim risikoreichen Tempohandball der Falken nie ganz zu vermeiden sind. „In den ersten fünf Minuten waren wir zu defensiv, dann haben wir etwas geändert und früher gestört“, analysierte Buschsieper. Nicht zu vermeiden aus Sicht der Friedrichsfelder: Mit den starken Überzahl-Spielen des TSV zu leben. Aus einem 6:8 wurde so schnell ein 9:8, der TVF kam im Laufe der Partie auch nichtmehr zurück an die Führung. „Ab dem 6:8 haben wir eine brutal starke Abwehr gespielt“, lobte Böhm seine Kollegen.

Philipp Kinscherf und Gerrit Fey hatten indes sogar die Möglichkeit, noch weiter davon zu ziehen – scheiterten aber alleine durchgebrochen am Pfosten oder an TVF-Keeper Christian Schemenauer. Die nächste Probe für die Gastgeber stand bei 13:10 an, als ein Wechselfehler kurz vor dem eigenen Siebenmeter die Falken dezimierte. Es zeigte sich das gleiche Bild, wie zuvor: Die Spezialisten erledigten ihre Jobs souverän. Buschsieper verzichtete bei eigenem Ballbesitz auf den Keeper, neben dem Wurf von der Linie landete auch der eigene Angriff im Tor, während die Gäste das Spielgerät nicht hinter die Linie bugsiert bekommen wollten. Mit dem 15:10 im Rücken rührte Birkenau die restliche Hälfte Beton an, mit einem beruhigenden 17:11 ging es in die Kabine. „Eigentlich war der Sieg bereits seit dem 12:8 nicht mehr in Gefahr“, sagt Böhm. Zu souverän waren die Falken, zu selten kamen die Gäste durch die starke Defensivreihen.

Die zweite Halbzeit? Ist schnell zusammengefasst: Birkenau stört früh, Friedrichsfeld kommt nicht in den Angriff und gerät immer mehr ins Hintertreffen. Beim 16:22 von Daniel Schweizer ist TSV-Kapitän Gerrit Fey dran, das Spiel wird kurzzeitig ruppiger – die Konsequenz in der Vorwärtsbewegung der Falken verhinder jedoch ein Aufbäumen der Gäste. In der Schlussviertelstunde hatte Buschsieper dann nochmal extra viel, über das er sich freuen durfte: „Zum Schluss hatten wir fünf 18-Jährige auf dem Feld, die haben es genauso gut gemacht wie der Rest.“ Der Coach strahlte über beide Backen, sein Konzept ging voll auf. „Das war die Krönung für mich, sie haben den Vorsprung sogar noch ausgebaut“, erklärte er den 32:21-Endstand. Auch Böhm stimmte zu: „Die unter 20-Jährigen hatten keinerlei Qualitätsverlust.“

TSV Birkenau: R. Dietrich, Fremr; Höhne 6/3, Gutsche 3, Fey 6, Kinscherf 4, Böhm 4, S. Dietrich 2, Jöst 1, Zehrbach, Weis 1, Brock, Kleis 5, Conrad.

TV Friedrichsfeld: Schemenauer, Kolander; Hindenberger, Schubert 3, Daunke 1, Rüffer 1, Doppler 7, Schweizer 6, Veith 2/2, Eberlein, Schlupp 1, Seitz.