SGL zittert sich zur Tabellenführung

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SG Leutershausen
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(msc) Vor der Saison sahen nicht wenige die TGS Pforzheim als Favoriten auf die Meisterschaft an, das Team um Spielertrainer Andrej Klimovets und Top-Talent Florian Taafel konnte es jedoch nicht mit dem Titelverteidiger aufnehmen. „Pforzheim agierte in der Abwehr mit Christian Heuberger und Klimovets, die gutes Zweitliganiveau aufweisen können, dahinter ein Torhüter der nur zweite Liga kennt und dann noch Taafel und Nils Brandt, von denen wir auch wissen, wo sie eigentlich hingehören“, lobte Marc Nagel den heutigen Gegner: „dass dann mit Sascha Pfattheicher und Moritz Mangold zwei A-Jugendliche entscheidende Sachen in den letzten Minuten machen können, davor ziehe ich meinen Hut.“ In einer starken ersten Hälfte sahen die Fans der SGL eine ausgeglichene Partie. Die Rot-Weißen beendeten den Spielabschnitt mit einer starken Phase und konnten so mit 13:8 in die Halbzeitpause gehen. Nach dem Seitenwechsel legte die Nagel-Sieben ein richtiges Feuerwerk hin, sodass die TGS Pforzheim kaum noch Aussicht auf einen Punkt hatte, doch diese kämpfte sich mit hervorragender Moral zurück und versuchte den letzten Hoffnungschimmer bis zum Schluss am Leben zu halten, doch die SG Leutershausen setzte sich am Ende knapp mit 23:20 durch. Damit erkämpfen sich die Bergsträßer nicht zuletzt die Tabellenführung, da die SG Nußloch eine hauchzarte 29:30-Niederlage in Kornwestheim wegstecken musste.

„Auswärtspunkte zählen nur, wenn man dann auch einen Heimsieg einfährt, das habe ich meiner Mannschaft gesagt“, erklärte Nagel die Ausgangslage und ergänzte: „das Spiel zeigte, in welche Richtung es geht.“ Dementsprechend ging es hoch her an der Bergstraße. Die schnelle 2:0-Führung der Gastgeber egalisierten die Goldstädter zum 3:3, ein sehr ansehnliches und ausgeglichenes Spiel folgte. Nach acht Minuten musste das Team von Klimovets dann indes eine Schreckminute überstehen: Taafel blieb nach einem Zweikampf liegen und benötigte beim Gang von der Platte Hilfe. Die TGS ließ sich dennoch nicht so leicht abschütteln, auch nach der ersten Viertelstunde stand es noch Unentschieden. Der erneute Einsatz von Taafel verlief dagegen nicht wie geplant: zwar zog ein Team mit einem 4:0-Lauf davon, es waren jedoch die Rothemden. Die TGS beruhigte die Partie zwar mit einer Auszeit, doch Leutershausen kämpfte mit einer stimmungsvollen Heinrich-Beck-Halle und 400 Zuschauern im Rücken und hielt den Vorsprung gegen engagiert agierende Gäste fest umschlungen. Mit 13:8 ging es in die Pause. Unter den begeisterten Zuschauern befanden sich auch 14 Flüchtlinge der Gemeinde Hirschberg, die auf Einladung der SG Leutershausen zu Gast waren und sich dort mit den Fans über das starke Auftreten des Vorjahresmeisters freuen durften. „Das Halbzeitergebnis hatte ich so sicher nicht für möglich gehalten“, musste auch Nagel zugeben.

Nach der Pause machte sich die junge Truppe von der Bergstraße drauf und dran, das Zepter endgültig an sich zu reißen und schon früh alle Restzweifel zu beseitigen: Ein 4:1-Lauf und drei Zeitstrafen gegen Pforzheim stellten die sichere 17:9-Führung her – nach gerade einmal 36 Spielminuten. Das hohe Tempo hielte die „Roten Teufel“ bei, doch die Treffsicherheit ließ nach. Nach Christopher Räpples Siebenmeter zum ging fast sieben Minuten nichts mehr vor des Gegners Tor, doch auch die Gäste kamen in dieser Zeit nur zu zwei Toren. Nachlassen kam für die Goldstädter allerdings noch nicht in Frage: mit einem starken 6:2-Lauf brachten sie sich beim 15:19 zwölf Minuten vor Spielschluss wieder in die Verlosung. Die TGS-Aufholjagd war damit indes nicht beendet, Coach Klimovets legte ein weiteres Tor für die Gäste nach. Christian Heuberger und Florian Taafel machten die letzten Minuten für ihre Farben ungleich schwerer. Beide gingen Stefan Salger mit unerlaubten Mitteln an, Taafel sogar so vehement, dass das Schiedsrichtergespann die rote Karte zückte. Die Rothemden mussten zwar zittern, doch die Festung Heinrich-Beck-Halle blieb standhaft: Leutershausen setzte sich mit 23:20 durch. „Wir haben genau da weitergemacht, wo wir im letzten Heimspiel gegen Balingen II aufgehört haben“, hatte Nagel allen Grund zur Freude. Ein Sonderlob ging dabei an seinen 2,07 Meter-Hühnen Stefan Salger: „Er hat einen super Job in der Abwehr gemacht, in der ersten Hälfte 30 Minuten durchgespielt im Innenblock, dazu vorne auf einer sehr wichtigen Position ein gutes Spiel gemacht.“

SG Leutershausen: Hübe, Mangold; Wetzel 1, Wilde, Salger 5, Räpple 4/2, Pfattheicher 5, Volk 1, Geppert 4, Pestinger, Conrad 3, Karpstein, Ratzel

TGS Pforzheim: Sdunek, Binder; F.Rost, J.Rost, Taafel 4/2, Kikillus 4/1, Hoffmann 1, Miro Gea 1, Sruk 1, Klimovets 1, Prsa, Heuberger 2, Brandt 3, Hörer 3