Nachlässigkeit lässt nie gefährdeten Sieg knapp aussehen

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SG Leutershausen
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Nachlässigkeit lässt nie gefährdeten Sieg knapp aussehen

Die SGL II gewinnt ungefährdet, verspielt am Ende aber einen hohen Vorsprung fast komplett 

(msc) Die SG Leutershausen II ist in der Spitzengruppe der Landesliga angekommen. Durch den 33:31-Sieg gegen den TSV Amicitia Viernheim II verkürzen die Bergsträßer den Abstand zu Rang zwei auf zwei Pluspunkte, der Vorsprung auf die Sechstplatzierten Schriesheimer beträgt bereits fünf. Die Hessen sind trotz Platz zehn weiterhin ins Rennen um die sechste Tabellenposition involviert, die ebenfalls zur Qualifikation für die neugeschaffene eingleisige Verbandsliga reichen könnte. „Für uns sieht das schon ganz gut aus“, freut sich SGL II-Trainer Roger Grössl über die gute Ausgangslage, warnt jedoch zugleich: „Es ist aber in beide Richtungen eng. Das kann alles ganz schnell gehen.“

Im Hinspiel legten die „Roten Teufel“ los, als gäbe es kein Halten mehr – nur um die Partie am Ende doch noch aus der Hand zu geben. Diese Schmach wollten sie in der heimischen Heinrich-Beck-Halle unbedingt wieder gut machen. Bereits der Spielbeginn verlief ganz anders, als in Viernheim: Die Amicitia legten mehrfach mit einem Tor vor, Leutershausen blieb jeweils dran. „In der Abwehr hatten wir anfangs etwas Probleme, wir waren nachlässig und zu defensiv“, analysiert Grössl: „So entstanden einfache Tore – unter anderem über Abpraller.“ Nach elf Minuten stand daher ein umkämpftes 5:5 auf der Anzeigetafel. Doch Leutershausen wurde nun stärker, Marvin Wachter versenkte einen Siebenmeter, Daniel Baron legte zwei Treffer nach. Diesen Vorsprung ließen sich die Rothemden in der gesamten ersten Hälfte nicht mehr streitig machen – lediglich 17 Sekunden vor dem Pausenpfiff kam Marc Bloch noch einmal zum 14:15-Anschluss für die Gäste. Kreisläufer Jan Müller, der heute überragende sechs Treffer erzielte und damit die meisten Feldtore für die 1b Leutershausens erzielte, netzte jedoch mit dem Pausenpfiff das 16:14 ein. „Jan hat gerade in der zweiten Halbzeit mehr Anspiele bekommen, weil Viernheim die Abwehr mehr öffnen musste“, erklärt sein Coach die starke Leistung Müllers: „Das Zusammenspiel mit dem Rückraum hat geklappt, er hat sich gut positioniert und gute Möglichkeiten bekommen. Diese hat er dann exzellent verwertet.“

Ein 8:2-Lauf zum Start des zweiten Abschnitts brachte die Amicitia weiter in Bedrängnis, Coach Andreas Beutling musste eingreifen und nahm eine Auszeit. „Anfang der zweiten Hälfte hatten wir eine gute Phase und waren schnell deutlich vorne“, beschreibt Grössl. Zwar beruhigte sich die Partie nun etwas, der Abstand blieb indes der selbe. Nach 44 Minuten erhöhte Moritz Klapdohr den rot-weißen Vorsprung auf neun Treffer, auch sechs Minuten vor dem Ende führten die Rothemden mit 33:24. Wie wichtig es ist, ein Spiel bis zum Ende durchzuziehen weiß die SGL-Sieben seit dem Hinspiel und dennoch sollte das Tor von Peter Mohr das letzte für die Hausherren sein. „Da kam dann der Schlendrian“, gibt Grössl zu: „Das hat weder uns Trainer noch die Spieler zufriedengestellt.“ Die Gäste aus Viernheim drehten dagegen noch einmal auf, kamen immer näher und brachten die SGL ins Schwitzen. Zu mehr als dem 31:33 reichte es für den TSV zwar nicht, dennoch ist die Moralleistung aller Ehren wert. Panik oder gar Angst habe man bei den Rot-Weißen indes nie gehabt. „Der Sieg an sich war nie gefährdet, wir hätten die Chance gehabt, noch darauf zu reagieren“, weiß Grössl, der aber auch bestätigt: „Wir waren über alle Maßen nachlässig in diesen Minuten.“

SG Leutershausen II: Moringen, Lazaro Garcia; Mohr 4, Schwerdtfeger 2, Leistikow 1, M.Fitzer, Müller 6, Wachter 8/3, Mack 2, Schemenauer 1, R.Fitzer, Klapdohr 5/1, Baron 4.

TSV Amicitia Viernheim II: Kessler, Mertel; Helbig, Lessle, Wetzel 2, Seib 1, S.Joerchel 2, Koob 3, Peiter 7, F.Joerchel 2, Bloch 8, König 6, Hahl.