Löwen stürzen trotz Umstellungen den Tabellenführer

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Löwen stürzen trotz Umstellungen den Tabellenführer
„Wir können völlig befreit auftreten, wir haben keinen Druck“, hatte Max Haider noch vor dem Anpfiff bekräftigt. Der Kreisläufer der Rhein-Neckar Löwen II hatte damit die Stimmungslage des gesamten Teams zum Ausdruck gebracht. Mit dem 29:24 (12:10)-Sieg haben die Löwen den SV Salamander Kornwestheim vom ersten Tabellenrang gestürzt. Für die Badener war es der vierte Sieg in Folge. Belohnt wurde diese Positivserie mit dem zweiten Tabellenplatz. Allerdings verletzte sich Haider auch frühzeitig am Knie und wurde am Kreis durch Rico Keller ersetzt, der es schließlich auf sieben Tore brachte und damit bester Werfer war.
Daheim waren die Kornwestheimer bisher eine Macht. Lediglich gegen den TSV Neuhausen/Filder hatte der bisherige Tabellenführer verloren. Und die 600 Zuschauer hatten sich in die Sporthalle Ost aufgemacht, um einen weiteren Erfolg der Hausherren feiern zu können. Dieses Vorhaben durchkreuzten die Gäste, obwohl die Personalausstattung alles andere als optimal war und auch während der Partie Umstellungen erfolgen mussten.
Haider musste zunächst allein auf seiner Position spielen, weil Lars Röller aufgrund Patellasehnenproblemen ausfiel. Weil Leon Bolius angeschlagen war, musste auf Linksaußen Maximilian Kessler durchspielen. Der Youngster passte sich nahtlos ins Team ein und war zudem mit drei Toren erfolgreich. Auf der anderen Außenbahn fiel Mattes Meyer (Pferdekuss) als Entlastung weg, so dass Tim Ganz (drei Tore) ebenfalls durchspielen musste. Gleiches galt für den Rückraum, wo Patrick Zweigner, Pascal Kirchenbauer und Sebastian Trost auf hohe Einsatzzeiten kamen.
„Die Achse hat sehr gut harmoniert, die Mannschaft hat sich auf die neue Situation eingestellt“, lobte Michel Abt. Zusammen mit Trainerkollege André Bechtold konnte er dem gesamten Team eine überaus starke Leistung bescheinigen. „Auch auf der Torhüterposition konnte Lucas Bauer überzeugen. Da wir mit acht, neun Akteuren durchspielen mussten, ist der Erfolg umso bemerkenswerter.“
Löwen-Express in Fahrt
Im Spielverlauf lagen die Kornwestheimer im ersten Durchgang meist vorne. Die Löwen waren damit beschäftigt, sich auf die veränderten Situationen einzustellen, machten dies aber von Minute zu Minute besser. Das Trainergespann Bechtold/Abt nutzte zudem nach 16 Minuten beim Rückstand von 5:7 eine Auszeit, um das Team nochmals neu zu skalieren. Der Weg war damit geebnet, die Gäste blieben am SV dran und schafften noch vor der Pause die Wende: Ein Doppelschlag von Kirchenbauer und der Treffer von Kessler brachten die 12:10-Pausenführung ein.
Nach dem Seitenwechsel gelang den Badenern beim Stand von 13:11 ein 3:0-Lauf zum 16:11, das Sebastian Trost in der 37. Minute erzielte. „Nun waren wir richtig in Fahrt und haben unsere Siegchance genutzt“, freuten sich Bechtold/Abt darüber, dass der Löwen-Express in der Schlussviertelstunde den Vorsprung behauptete. Salamander probierte alles, doch dem gierigen Gästeteam war an diesem Abend nichts mehr gewachsen.
Spielstatistik
SV Salamander Kornwestheim: Schneider, Beutel – Kolotschkin, Wahl (1), Schaffert (2), Kugel (2), Tinti (5), Schoeneck (1), Steffens, P. Jungwirth (3/2), J. Jungwirth, Scholz (4/3), Emrich (1), Flügel (5).
Rhein-Neckar Löwen: Boudgoust, Bauer – M. Trost (1), Zweigner (4), Braun, Haider, Bolius (1), S. Trost (4), Meyer, Kirchenbauer (6), Ganz (3), Keller (7), Kessler (3).
Schiedsrichter: Dietz/Nachbaur; Zuschauer: 600; Siebenmeter: 8/5:3/1; Zeitstrafen: 4:12 Minuten; Rote Karte: Wahl (38.).