Landesliga Nord: Siebenmeter verhindert leistungsgerechtes Unentschieden

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SG Leutershausen
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(msc) Auch im zweiten Auswärtsspiel blieb die 1b der SG Leutershausen glücklos. Zum Saisonstart gab es nach langer Führung noch eine Niederlage in Dossenheim, das Pflaster in Viernheim war für das junge Team von Roger Grössl und Sebastian Metzler ebenfalls steinig. Eine wenig ansprechende Leistung besiegelte letztlich die 20:21-Niederlage gegen den TSV Amicitia Viernheim II. Ein bitterer Beigeschmack bleibt dennoch: Zum Einen ließ die Leistung der Hausherren ebenfalls zu wünschen übrig, zum Anderen gelang der Siegtreffer durch einen höchst umstrittenen Siebenmeter in der Schlusssekunde. „Das hat uns heute einen Sieg gekostet“, wetterte Coach Grössl nach der Partie. Die Schuld suchten die Bergsträßer indes vor allem bei sich selbst. „Wir bekommen nur 21 Gegentore und verlieren trotzdem“, haderte der sichtlich enttäuschte Torhüter Raul Lazaro Garcia, der für seine starke Darbietung nicht mit Punkten belohnt wurde.

Die Anfangsphase war wie so oft bei Spielen der SGL II von zwei starken Keepern geprägt. Lazaro Garcia hielt den Kasten den Rothemden erneut bestmöglich dicht, auf der Gegenseite wusste Philipp Mertel ebenfalls einige Male zu glänzen. Die Gastgeber gingen nach zwei Minuten bereits mit 2:0 in Führung, die „Roten Teufel“ kämpften sich jedoch zurück ins Spiel und glichen angeführt vom starken Rückraum um Peter Mohr, Philipp Mack und Marvin Wachter zurück ins Geschehen und glichen nach der ersten Viertelstunde zum 6:6 aus. Kurze Zeit später erzielte Maximilian Drommer das 7:7 – es sollte das letzte SGL-Tor für sechs Minuten sein. Viernheim II setzte sich erneut zwei Treffern auf 9:7 ab, Leutershausen II hatte in dieser Phase nur Fehlwürfe, technische Fehler und Verwarnungen anzubieten. Als Lazaro Garcia zu allem Überfluss zwei Strafminuten kassierte, schien sich alles gegen die Gäste zu wenden. Yannick Moringen hielt das Gehäuse jedoch über die zwei Minuten sauber, Marvin Wachter verkürzte per Siebenmeter im Nachsetzen auf 8:9. In den letzten Minuten vor der Pause nahm die Partie langsam, aber sicher wieder etwas an Fahrt auf, mit einem 11:13-Defizit gingen die Rot-Weißen schließlich in die Pause.

Im zweiten Abschnitt schien sich eine völlig andere Szenerie zu entwickeln. Die SGL drehte auf, die Gastgeber verloren dagegen zunächst die Bindung zum Spiel. Ein 6:1-Lauf in den ersten sechs Minuten war das Ergebnis der Drangphase, doch diese 17:14-Führung egalisierten die Hausherren bis zur 40.Spielminute wieder. „Wir haben nach der starken Anfangsphase in der zweiten Hälfte plötzlich aufgehört weiter zu machen“, analysierte Metzler nach der Partie. Ganze zehn Minuten dauerte es, ehe ein Leutershausener Abschluss wieder den Weg ins gegnerische Tor fand, Viernheims Robin Helbig drehte den Rückstand per Doppelpack zur 19:18-Führung. Wachter gelang der Ausgleich, fünf Minuten vor Spielschluss hatte der angeschlagene Rückraum-Akteur per Siebenmeter sogar die Chance zur Führung, scheiterte aber an Lukas Kessler, der nun für die Gastgeber zwischen den Pfosten stand. Alles spitze sich auf die elektrisierende Schlussphase zu, der Abpfiff ertönte bereits beim 20:20. Doch ein leistungsgerechtes Unentschieden stand da noch nicht fest. Der kurz zuvor genehmigte Freiwurf für die Hessen wurde von einem Leutershausener Spieler berührt, der noch im Kreis lag. Eine Bewegung zum Ball hatte das Schiedsrichtergespann zu einer Siebenmeterentscheidung bewegt, die aus dem Lager der Rothemden niemand so richtig verstehen konnte. Diese Chance zum Sieg ließ sich der starke Helbig nicht nehmen und netzte den 21:20-Endstand über Lazaro Garcias Arm in die Maschen.

TSV Amicitia Viernheim II: Kessler, Mertel; Helbig 6/1, A.Lessle 4/2, Seib, Wetzel, Spiller, S.Joerchel, Koob, F.Joerchel 2, Bloch, S.Lessle 4, Scheidel, König 5.

SG Leutershausen II: Moringen, Lazaro Garcia; Mohr 1, Schwerdtfeger 1, Leistikow, M.Fitzer, Müller 1, Wachter 7/2, Walz, Mack 4, Schemenauer, R.Fitzer, Drommer 3, Baron 3.