Landesliga Nord: Sieben starke Minuten sind zu wenig

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SG Leutershausen
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(msc) „Es ist wie verhext“, hadert Roger Grössl, Trainer der 1b der SG Leutershausen. Seine Jungs wollen in dieser Saison einfach nicht richtig in Tritt kommen. Auswärts gab es bislang nur drei Niederlagen, zumindest zu Hause gelang es die beiden Auftaktspiele zu gewinnen. Doch die TV Eppelheim besudelte die weiße Weste der Bergsträßer und zwang sie mit 33:25 in der Heinrich-Beck-Halle in die Knie. Der 19:13-Pausenstand täuscht über die gute Leistung der Gastgeber hinweg, die im zweiten Spielabschnitt Moral zeigen und sogar auf einen Treffer herankommen. Allein Philipp Mack erzielt elf Tore, sein 23:24 weckt jedoch eher den Gegner auf, der daraufhin noch ein paar Prozent draufpackt und den Sieg eintütet. „Wir haben ein mehrschichtiges Problem, beispielsweise haben wir nie die komplette Mannschaft im Training“, zeigt sich Grössl enttäuscht. In dieser Woche habe Aufbauspieler Peter Mohr nicht trainieren können, am Spieltag fehlten Offensivass Marvin Wachter und Defensivspezialist Thorsten Walz: „Irgendein Baustein fehlt immer.“ Einen weiteren Grund findet der Coach ebenfalls umgehend: „Die letzte Saison wirkt noch nach, das können wir aber durch die Trainingsarbeit hinbekommmen.“ Die vergangene Runde in der Badenliga schloss die SGL II mit zahlreichen Niederlagen ab, diesen Gedanken im Hintergrund scheinen die jungen Spieler noch nicht gänzlich abgelegt zu haben.

Bereits nach den ersten zehn Minuten war klar, dass der TVE nicht ohne Punkte auf den Heimweg machen wollte: Als Michael Hofmann gerade sein drittes Tor einnetzte stand es auf der Anzeigetafel bereits 8:4 für seine Farben. „Wir haben in der Anfangsphase keinen Zugriff in der Abwehr bekommen und unsere Torleute im Stich gelassen“, konstatiert auch Grössl. Die SGL II versuchte sich noch fester an den Gegner heranzusaugen und verlor ihn zunächst zumindest nicht aus den Augen. Bedeutend näher kamen die Jungs von Grössl und Sebastian Metzler zwar nicht mehr, aber fünf Minuten vor dem Seitenwechsel betrug der Rückstand immerhin nur noch drei Tore – die „Roten Teufel“ blieben also auf Schlagdistanz. Eine zusätzliche Strafzeit gegen Eppelheims Dane Späth schien die Rothemden zusätzlich zu begünstigen. Wider Erwarten gelang den Leutershausenern aber kein Treffer, weder in der Überzahl, noch in den verbleibenden drei Minuten danach. Die Gäste trafen dagegen noch drei Mal und konnten so mit einem beruhigenden 19:13-Vorsprung in die Kabinen gehen.

Im zweiten Abschnitt bauten die Eppelheimer ihre Führung zunöchst auf 22:15 aus, doch der Badenligaabstieger zeigte Moral und legte ein siebenminütiges Feuerwerk aufs Parkett. „Da haben wir endlich eine gute Abwehr gezeigt und kamen dann zu schnellen Gegenstößen“, lobt Grössl. Der 5:0-Lauf konnte nur durch eine Auszeit der Gäste unterbrochen werden, das 20:22 machte wieder Hoffnung. Nach der Auszeit fing sich der TVE und fand auch das gegenerische Tor wieder. Den Rückraumshooter der Hausherren, Philipp Mack, bekamen sie dennoch nur schwer in den Griff. Er erzielte die SGL-Tore 20 bis 23 im Alleingang und hielt die Partie offen. Der 23:24-Anschluss Macks hatte Signalwirkung – leider aber für den Gegner. Unter dem Druck der Gastgeber legte Eppelheim eine Schippe drauf und setzte seinerseits zum 4:0-Lauf an. „Wir haben zwei Mal die Chance zum Ausgleich und vergeben diese auf eine Art und Weise, wie man sie nicht vergeben darf“, ärgert sich der Bergsträßer Trainer. Auch seine zwischenzeitliche Auszeit stoppte die Gäste nicht, die den Sieg am Ende nicht mehr aus der Hand gaben. Der sensationelle Schlusspurt sicherte das 33:25-Endergebnis. Das Fazit des Coachs:„Die Niederlage war verdient, für meine Begriffe aber etwas zu hoch.“

SG Leutershausen II: Mohringen, Lazaro Garcia; Mohr, Schwerdtfeger 1, M.Fitzer, Gaber, Brand 1, Müller, Mack 11, Schemenauer, R.Fitzer, Drommer 3, Klapdohr 2, Baron 7/1.

TV Eppelheim: Kriechbaum, N.Bretndel; P.Brendel 5, Geier 1, Stotz 2, Erb 6/3, Späth 1, Hoch, Scheffzek 6, Föhr 4, Sauer, Hofmann 5, Scheuermann, Müller 3.