Junglöwen wurden Vizemeister beim BW-Pokal der C-Jugend

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Spielmacher Lennart Cotic setzt sich gegen die Junggallier durch (Foto: cls)

Die Austragung des Baden-Württemberg-Pokal für männliche und weibliche C-Jugend wurde in diesem Jahr der Handballabteilung der TSG Ketsch übertragen, da sie sich auch mit ihren Kurpfalzbärinnen als badischer Meister qualifiziert hatten. Dieser Wettbewerb wird jährlich für die Landesmeister der Handball-Verbände Badens, Südbadens und Württembergs ausgeschrieben. Den Kurpfälzern gebührt ein dickes Lob für die organisatorische Leistung.

Im männlichen Bereich hatte sich die SG Kronau/Östringen als Meister des BHV qualifiziert, aus Südbaden reiste der Meister SG Rielasingen/Gottmadingen an und aus Württemberg kam der Nachwuchs des Erstligisten HBW Balingen/Weilstetten in die Kurpfalz. Bei den Mädchen stellen die Kurpfalzbärinnen von der TSG Ketsch den badischen Meister, Südbaden wurde durch den SV Allensbach und Württemberg durch die SG BBM Bietigheim vertreten.

Spielmacher Lennart Cotic setzt sich gegen die Junggallier durch (Foto: cls)
Spielmacher Lennart Cotic setzt sich gegen die Junggallier durch (Foto: cls)

Das Eröffnungsspiel bestritten bei der männlichen Jugend die Nachwuchsteams der Bundesligisten Balingen/Weilstetten und der Rhein-Neckar Löwen. Für viele Experten wurde hier das eigentliche Endspiel vorweggenommen, denn beide Mannschaften wurden von vornherein stärker eingeschätzt als der südbadische Vertreter. Die Junglöwen agierten in der ersten Hälfte gegen die Schwaben sowohl in der Abwehr als auch im Angriff über weite Strecken in der ersten Hälfte hochkonzentriert. Sie knüpften nahtlos an die Leistung an, die sie auf dem IBOT bis ins Finale gebracht hatte. Bis kurz vor dem Pausenpfiff führten die Gelbhemden noch mit 9:6 und hätten durchaus höher führen können. Leider ließen die Schützlinge des Trainergespannes Jonas Ruß und Tobias Knaus die eine oder andere Gelegenheit im Übereifer aus.

Kreisläufer Balazs Statdtmüller traf gegen Balingen viermal ins Schwarze (Foto: cls)
Kreisläufer Balazs Statdtmüller traf gegen Balingen viermal ins Schwarze (Foto: cls)

Nach dem Wechsel kehrten die „Junggallier von der Alb“ mit einer ganz anderen Körpersprache auf die Spielfläche zurück. Sie bevorzugten über fast die gesamte zweite Hälfte eine offene Deckung und forderten dem Angriff der Badener alles ab. Durch die umgestellte Abwehr konnten die Junglöwen in der zweiten Hälfte ihre Intensität nicht mehr so hoch halten und es schlichen immer wieder kleine Fehler ein. Trainer Ruß machte vor allem die Chancenverwertung als eine der Ursachen aus, dass es in Hälfte zwei nicht mehr so lief. „Wir haben zu viele Chancen nicht verwertet. Gegen die offene Deckung lief unser Ball nicht mehr wie in der ersten Halbzeit. Wir sind nach einer Auslösehandlung sofort in eine 1:1 Aktion gegangen oder haben eine Wurfaktion genommen. Damit haben wir Balingen eindeutig in die Karten gespielt.“ Die Trainer der Spielgemeinschaft versuchten zwar durch Auszeiten dem Spiel noch eine Wende zu geben, aber die Anweisungen sind nach kurzer Zeit wieder verpufft. Die Junggallier zeigten eine starke zweite Halbzeit und haben laut Jonas Ruß diese Partie auch verdient gewonnen.

Jonas Ulrich tankt sich gegen die Südbadener durch (Foto: cls)
Jonas Ulrich tankt sich gegen die Südbadener durch (Foto: cls)

Nach nur einer Begegnung Pause mussten die Nordbadener sofort wieder eingreifen und mit Rielasingen/Gottmadingen wartete ein Gegner, den man vor einer Woche gleich zweimal vor der Flinte hatte. Beim IBOT trafen die beiden Teams in der Vorrunde und im Viertelfinale aufeinander und die Junglöwen setzten sich zweimal deutlich durch. Trainer Ruß warnte aber schon vor der Partie, denn er erwartete eine engere Auseinandersetzung. Der südbadische Meister war schon einen Tag vorher angereist und konnte so ausgeruht in seine erste Partie gehen. Die Kraichgauer hatten immerhin schon das schwere Spiel gegen die Württemberger in den Knochen. Die Gelbhemden taten sich lange schwer so richtig in ihren Rhythmus zu kommen. Wieder war die mangelhafte Chancenverwertung ein Grund dafür, dass man sich nicht früher absetzen konnte. Erst in den letzten Minuten der ersten Hälfte gelang es durch einen 3:0 Lauf eine größere Differenz zwischen sich und den Gegner zu bringen.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff erhöhte Kapitän Christopher Roth per Siebenmeter den Vorsprung auf vier Tore, aber leichte Fehler der Abwehr ermöglichten den Hegauern den Abstand zu verkürzen. Im folgenden Abschnitt kam es zum offenen Schlagabtausch, indem die Gelbhemden vorlegten, aber prompt durch die Südbadener  eine unangenehme Antwort erhielten. Mit einem drei Tore Vorsprung für die Junglöwen ging es dann in die Schlussphase. Zweieinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff gelang der Spielgemeinschaft aus dem Landkreis Konstanz der Anschluss zum 17:15 und die Trainer der Kraichgauer griffen sofort zum grünen Karton. Ihre Jungs hatten schließlich noch die Konzentration, den Vorsprung über die Ziellinie zu retten. Die Vizemeisterschaft war denn auch der verdiente Lohn. Meister wurde letztendlich die JSG Balingen/Weilstetten, die im abschließenden Spiel sich klar gegen die Südbadener durchsetzte.

Trainer Jonas Ruß zog noch ein letztes Fazit: „Die Chancenverwertung war in beiden Begegnungen nicht berauschend. Die Jungs müssen vor dem Tor einfach abgezockter werden. Man muss nicht bei jedem Versuch dem Torhüter mit 100 kmh die Hand abschießen, ein einfacher Aufsetzer ist manchmal die effektivere Lösung. Für viele unserer Spieler war es der letzte Auftritt in der C-Jugend und daher war diese Vizemeisterschaft ein versöhnlicher Abschluss. Wir wären sicher gerne Meister geworden, aber so wie die JSG Balingen/Weilstetten an diesem Tag aufgetreten ist, hat sie diesen Pokal verdient gewonnen.“

Ergebnisse:

SG Kronau/Östringen                                   –              JSG Balingen/Weilstetten                           14:19

SG Rielasingen/Gottmadingen                                 –              SG Kronau/Östringen                                   17:19

JSG Balingen/Weilstetten                           –              SG Rielasingen/Gottmadingen                 22:12

Für die SG spielten:  Lucas Zanki, Ove Villmann  –  Jonas Ulrich (4), Christopher Roth (6/4), Nick Grausam, Balazs Stadtmüller (6), Tim Burkard, Silas Hemmer (3), Luis Faulhaber, Jonathan Mohr (2), Luis Seitz (2), Mick Gartner, Tobias Büttel (6), Lennart Cotic (4)