Östringen/Karlsruhe (esch). Mit einer Leistungssteigerung nach einer schwachen Anfangsphase verteidigte die A-Jugend der SG Kronau/Östringen ihre Tabellenführung mit einem etwas zu hoch ausgefallenen 42:23 Heimsieg gegen die HSG Konstanz.
Die Gäste haben im Augenblick große Probleme mit Verletzungen und boten gegen den Favoriten aus dem Kraichgau nur sieben Feldspieler auf. Gerade in der Anfangsphase erwies sich dies als klarer Vorteil, denn die Bodensee Truppe trat als geschlossene Einheit auf und spielte einen schnellen schnörkellosen Handball. Die Jungs, von Trainer Christian Korb blendend eingestellt, überraschten die Hausherren und lagen nach vier Minuten schon 0:4 in Front. Trainer Bechtold versuchte mit einer Startsieben ohne Kapitän Max Haider und Jugendnationalspieler Rico Keller, die Beide unter der Woche im Team der Dritten Liga gegen Leutershausenzum Einsatz gekommen waren, eine neue Variante aus zu probieren. Andre Bechtold dachte nachher darüber nach, ob das für seine Jungs nicht das falsche Signal war, so dass sie den Gegner doch etwas unterschätzten. Gerade das wollte der Trainer der Junglöwen auf alle Fälle vermeiden. Die Gelbhemden fanden dann aber doch ihr System und kämpften sich angetrieben von Spielmacher Adam Soos auf 3:4 heran. Aber sowohl vorne wie hinten war noch keine Sicherheit eingekehrt, dies nutzten die Gäste aus und legten sofort auf 3:5 nach. Hatten bis dahin der Rückraum mit Stefan Salger und Maximilian Rolka das Visier noch nicht richtig eingestellt und scheiterten oft an Leon Sieck, dem HSG Keeper, so änderte sich das allmählich. Vor allem der polnische Jugendnationalspieler im Trikot der Kraichgauer wollte es einen Tag nach seinem 18. Geburtstag wissen und trug sich insgesamt elfmal in die Torjägerliste ein. Mitte der ersten Hälfte schaffte Sven Kroll mit zwei Treffern in Folge zum ersten Mal den Gleichstand in dieser Partie. Rolka und Jonas Bauer legten in den folgenden Angriffen nach und zwangen Trainer Korb zur ersten Auszeit. Aber der Tabellenführer war inzwischen ins Rollen gekommen und hatte nach vorne das Tempo erhöht, was nur dadurch möglich war, dass man in der Abwehr konzentrierter zu Werke ging. Mit der veränderten Abwehrarbeit war auch plötzlich Janis Steinhauser im Tor besser im Spiel und krallte sich den einen oder anderen Ball, um seine Außen Kroll Justus Mehl auf die Reise schicken zu können. Mit einem 4:1 Lauf setzten sich die Bechtold Schützlinge auf 12:8 ab und alles schien den erwarteten Verlauf zu nehmen. Die schnelle Wende führte aber bei den Junglöwen wieder zu Nachlässigkeiten, die prompt von Konstanz zum Anschluss bei 13:12 genutzt wurde. Die SG nahm eine Auszeit, vergab aber die Chance danach, so dass die Gäste sogar noch den Ausgleich durch Kreisläufer Jonas Besemann erzielten. Das Team vom Bodensee hatte zwar noch Gelegenheiten die Führung wieder an sich zu reißen, aber Steinhauser hatte etwas dagegen. Er sicherte mit drei glänzenden Paraden seinem Team die knappe 16:14 Pausenführung.
Nach dem Wechsel zeigten die Gelbhemden vom Wiederanpfiff weg, dass sie sich auf keinen Fall länger in dieser Partie ärgern lassen wollten. In erster Linie war es Rolka, der auf das Tempo drückte, aber mit seinen ersten Versuchen noch scheiterte. In der 32. Minute verletzte sich Kreisläufer Manuel Zeller, der bis dahin eine gute Partie abgeliefert hatte und wurde durch Max Haider ersetzt. Der Kapitän führte sich sofort mit einem Treffer ein, in dem er gedankenschnell einen Abpraller von Torhüter Sieck aufnahm, der einen Gewaltwurf von Rolka pariert hatte. Der deutsche Jugendnationalspieler läutete damit die bis dahin stärkste Phase seiner Mannschaft ein. Innerhalb sechs Minuten zogen die Gelbhemden vorentscheidend auf 22:13 davon und das, obwohl sich Rolka zwischenzeitlich eine Zeitstrafe eingehandelt hatte. Trainer Bechtold hatte dann auch Rico Keller ins Rennen geschickt, der auf der Rückraummitte die Regie übernahm und selbst auch erfolgreich traf. Die Nordbadener bestimmten nun das Geschehen nach Belieben und Konstanz kam nur noch zu wenigen Chancen. Die Abwehr der Junglöwen stand mit Salger, Haider, Rolka und Keller wie ein Bollwerk und was durchkam wurde eine Beute von Steinhauser. Mitte der zweiten Hälfte lag die SG mit 28:19 in Front und hatte die Partie schon frühzeitig entschieden. Im folgenden Spielabschnitt ließen Haider und Rolka ihrer Spielfreude freien Lauf. Der Kapitän netzte sieben Mal ein und sein Kollege Rolka markierte seine Treffer neun bis elf. Mit der 36:20 Führung hatten die Kraichgauer den Willen der Südbadener endgültig gebrochen und Trainer Bechtold konnte in aller Ruhe durchwechseln. Aufgrund der dünnen Personaldecke fehlte den Gästen in der Schlussphase auch die Kraft die Torflut der Hausherren zu verhindern.
Trainer Korb zog nach der Begegnung Bilanz: „Hier hat man wieder gesehen, dass unser junges Team mit zweimal Training in der Woche nicht mithalten kann mit Mannschaften, die fast jeden Tag an ihrer Leistung arbeiten können. Als die SG dann Rolka, Keller und Haider gebracht hat fehlte uns die Kraft, um da entgegen halten zu können.“
Trainer Bechtold war am Ende dann doch zufrieden: „Wir haben in der Kabine klar angesprochen wie wir die Partie angehen wollen und das ist uns in der gesamten ersten Halbzeit nicht richtig gelungen. Ich habe erwartet, dass einige Jungs ihre Chancen besser nutzen würden. Auf der anderen Seite haben unsere Spieler gelernt, dass man gegen jeden Gegner von Anfang an voll da sein muss.“
Für die SG spielten: Janis Steinhauser, Simon Gabrys – Stefan Salger, Andre Ockert (3), Jonas Bauer (4), Maximilian Rolka (11/1), Moritz Kretz (1), Adam Soos (3/1), Sven Kroll (2), Manuel Zeller (3), Justus Mehl (1), Julian Kolb (2), Max Haider (9), Rico Keller (3)
Für die HSG spielten: Leon Sieck, Simon Jegler – Dennis Sugg (2), Noah Kehl (5), Vincent Schatz (3), Jonas Besemann (5), Oliver Apel (1), Moritz Rösch (5), Jonas Löffler (2)
