Last Minute- Sieg der Kronauer A-Jugend nach hektischer Schlussphase

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Göppingen/Karlsruhe (esch). Die Reise nach Göppingen wurde für die A-Jugend der SG Kronau/Östringen der erwartet schwere Gang. Allerdings hatte im Vorfeld der Bundesligapartie niemand damit gerechnet, dass es so schwer werden würde, zumal das Hinspiel doch recht deutlich gewonnen wurde. Am Ende waren Mannschaft, Betreuerstab und die mitgereisten Anhänger froh darüber, dass mit dem 29:30 Erfolg wenigstens beide Punkte mit nach Baden genommen werden durften.
Die Grün-Weißen nutzten von Beginn an das heimische Umfeld, um den Gästen kräftig Paroli bieten zu können. Die Junglöwen gingen in der Anfangsphase bis zum Stand von 6:6 immer wieder in Führung, mussten aber postwendend den Ausgleich hinnehmen. Beobachter der Begegnung sahen einen Grund darin, dass die Badener in der Abwehr die gewohnte Stabilität vermissen ließen. Nach dem Ausgleich zum 6:6 schafften es die Schwaben selbst einmal in Front zu gehen. Sie drängten den Tabellenführer in die Verfolgerrolle, denn die Schützlinge der Trainer Andre Bechtold und Andreas Schurig mussten fortan einem Rückstand hinterherjagen. Die Gelbhemden offenbarten in der Deckung ungewohnte Schwächen und kassierten viele einfache Tore. Häufig reagierten die Spieler zu abwartend und kamen daher bei 1:1 Aktionen zu spät. In der Schlussphase der ersten Halbzeit gelang es den Göppingern sich auf 13:10 davon zu schleichen. Sie kamen nach überhasteten Würfen der Gästeangreifer zu Ballgewinnen und trugen schnelle Konter vor. Mit diesen drei Toren Rückstand mussten die Gäste dann auch in die Pause gehen und hatten genug Stoff für das Pausengespräch.

Die Trainer der SG mussten eigentlich ihre Akteure nur an die Übungseinheiten erinnern, die der Partie vorausgegangen waren. Sie hatten die Mannschaft intensiv auf diese Aufgabe vorbereitet, nur hatte sie im ersten Durchgang nichts davon umgesetzt. Bechtold und Schurig forderten von ihrem Team, dass es konzentrierter in die zweite Halbzeit gehen sollte. Wie Kapitän Max Haider versicherte, gingen alle hochmotiviert auf das Parkett zurück. Wahrscheinlich waren die Jungs zu motiviert, denn es unterliefen ihnen zunächst die gleichen Fehler wie in Durchgang eins, so dass die Hausherren immer mehr Oberwasser bekamen. Die Schützlinge von Gerd Römer nutzten ihre Gelegenheiten konsequent und mit viel Schwung. Folge war, dass sich der Tabellenfünfte auf 21:17 absetzte. Die Badener hielten sich nur durch Einzelaktionen im Spiel. Mitte der zweiten Hälfte betrug der Vorsprung der Schwaben immer noch fünf Treffer. Doch dann fand die Deckung der Gäste plötzlich mehr Bindung und die Unterstützung durch den Nebenmann funktionierte besser. Mit dem veränderten Abwehrverhalten seiner Vorderleute, konnte sich Torhüter Janis Steinhauser besser in Szene setzen und wehrte den einen oder anderen Wurf erfolgreich ab. Die Junglöwen kamen über den Kampf zu einem 0:4 Lauf und fanden mit dem Tor zum 24:23 wieder den Anschluss an die Hausherren. Es bahnte sich eine spannende, teilweise aber auch hektische Schlussphase an. Die Göppinger sorgten mit dem nächsten Treffer erneut zum Vorsprung von zwei Toren, aber die Gäste waren zurück in der Begegnung und ließen nicht mehr locker. Beim 26:26 war zum ersten Mal wieder der Gleichstand hergestellt, aber zur Wende reichte es noch nicht. Es begann abermals das Spielchen „Gastgeber legt vor, Gast jagt hinter her“. Zwei Minuten vor dem Schlusspfiff gelang der SG zum ersten Mal wieder die Führung zum 28:29. Aber die Hausherren fanden eine Minute vor dem Ende erneut die richtige Antwort und glichen aus. Noch verblieben den Gelbhemden sechzig Sekunden um doch noch die Punkte mit in den Kraichgau zu nehmen. Nachdem einige Versuche ungenutzt blieben, zückte Trainer Bechtold eine halbe Minute vor Ablauf der Zeit zum letzten Mal den grünen Karton. Es waren noch knapp fünfzehn Sekunden auf der Hallenuhr als sich Jugendnationalspieler Rico Keller durchsetzte und den 30. Treffer für seine Farben markierte. Führung mit 29:30 und nur noch zehn Sekunden Zeit für die Schwaben. Alle Versuche der Grün-Weißen, in der verbliebenen Zeit doch den Ausgleich zu erzielen, konnten von den Junglöwen verhindert werden.
Schlusspfiff und ein fast nicht mehr erwarteter Auswärtssieg, aber dennoch hielt sich die Freude bei der Mannschaft in Grenzen. Kapitän Haider zog sein eigenes Fazit: „Wir waren froh, die zwei Punkte noch gerettet zu haben. Zufrieden konnten wir aber mit unserer Leistung nicht sein. Wenn wir unser Ziel, die Endrunde um die deutsche Meisterschaft zu erreichen, nicht noch aufs Spiel setzten wollen, müssen wir noch hart arbeiten. Wir müssen konsequenter das Umsetzen, was wir uns im Training erarbeitet haben.

Für Frischauf Göppingen spielten: Nicolas Gross, Daniel Kornmüller – Marvin Fuß (3), Simon Kosak, Marc Godon (7), Dominik Werbitzky (1), Felix Däumling (2), Volker Clement, Jonas Waldenmaier (3), Yanik Braun, Florian Rebmann (5/1), Jan Vogl (1), Tobias Gehrke (7)

Für die SG Kronau/Östringen spielten: Janis Steinhauser – Stefan Salger (2), Hamza Hakic, Andre Ockert, Jonas Bauer, Maximilian Rolka (7), Max Haider (2), Jutus Mehl, Adam Soos (2/1), Sven Kroll (5/3), Manuel Zeller (1), Julian Kolb, Rico Keller (11)