HSV im Derby erfolgreich

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HSG St. Leon/Reilingen
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HSV im Derby erfolgreich

HSG St. Leon/Reilingen – HSV Hockenheim 26:30

In einer teilweise sehr emotional, aber überwiegend fair geführten Begegnung ging der HSV Hockenheim als nicht ganz unverdienter Sieger aus dem mit Spannung erwarteten Lokalderby hervor. Beiden Mannschaften merkte man an, dass sie ihre Niederlagenserie beenden wollten, dementsprechend engagiert gingen sie zu Werke, wobei letztendlich der größere Wille und das größere Durchsetzungsvermögen zugunsten des HSV den Ausschlag gaben. Zudem hatten die Gäste vor allem zu Beginn der zweiten Hälfte in ihrem Torwart, der die teilweise aber auch sehr unplatzierten und unkonzentrierten Torwürfe der HSG reihenweise entschärfte, einen sehr starken Rückhalt. Der HSV zeigte über die gesamte Spielzeit eine sehr robuste und aggressiv aufgestellte Defensive, die es dem HSG-Team sowohl in einer 6:0-Formation als auch im 5:1 Abwehrsystem schwer machte, Lücken zu finden. Trotzdem gefielen die Gastgeber durch ihr spielerisches Potenzial, das sie wenigstens über weite Strecken der Begegnung abriefen. Probleme hatte die Feldmann-Truppe aber in einer sehr suboptimalen Wurfausbeute. Es fehlte oftmals die Konzentration und es wurde zu hektisch abgeschlossen. Hier wirkten die Gäste abgeklärter und entschlossener, gingen sie doch mit ihren Chancen wesentlich effektiver um und hatten ein deutliches Übergewicht. Defizite wies das HSG-Team auch in der Defensive auf, weil die Abstimmung fehlte und das Zusammenspiel zwischen HSV-Rückraum und Kreisläufer des Öfteren nicht unterbunden werden konnte. Im ersten Durchgang war das HSG-Team spielerisch dem HSV noch überlegen, zeigte überlegte Angriffszüge und hielt die Begegnung offen. Die Gäste waren hingegen das aggressivere Team und dies sollte letztendlich den Ausschlag im zweiten Durchgang geben.

Den besseren Start in diese Partie hatten die Gäste. Die HSG ging zwar mit 1:0 in Führung, doch dann dauerte es bis zur 10. Minute, ehe der zweite Treffer gelang. Der HSV stellte eine sehr bewegliche und aggressive Defensive und das HSG-Team tat sich sehr schwer, zu Torchancen zu kommen. Die Gäste hingegen waren hellwach und agierten in der Offensive mit viel Druck und Durchsetzungsvermögen. Und weil das HSG-Team anfangs viel zu passiv im Abwehrverbund war, kamen die Gäste zu einer 1:4 Führung. Allmählich stellten sich die Gastgeber besser auf das Gästespiel ein. Mit dynamischen Kreuzbewegungen, aber auch mit klugem Spiel über die Außen setzte man die Abwehr des HSV unter Druck und war zusehends erfolgreich. Beim 6:6 hatte die HSG mit ihrem nun überlegt vorgetragenen Angriffsspiel den Ausgleich geschafft, als man mit gekonnten Anspielen die HSV-Defensive düpierte. Das Spiel wogte nun hin und her, wobei die Gäste mehr durch ihr körperbetontes Spiel, die Gastgeber eher durch spielerische Elemente zu ihren Erfolgen kamen. Der HSV blieb beim 7:9 und 8:10 mit zwei Toren in Front, doch das engagierte HSG-Team kam beim 11:10 zum Führungstreffer. Einsatz und Engagement stimmten auf beiden Seiten und zur Pause stand es gerechterweise 12:12 Unentschieden.

Nach dem Seitenwechsel kam dann die wahrscheinlich spielentscheidende Phase der Partie. Während das HSG-Team nacheinander Pech mit drei Pfosten- und Lattentreffern hatte und obendrein noch zwei klare Torchancen vergab, nutzte der HSV konsequent diese Schwächephase. Gegen die etwas verunsicherten Gastgeber, die auch in der Defensive nun einige Defizite aufwiesen, verwandelten die Gäste sehr konzentriert ihre Torchancen und gingen innerhalb von sechs Minuten vorentscheidend mit 13:18 in Front. Im weiteren Spielverlauf hielten die Rennstädter ihren Vorsprung, weil auf Seiten der HSG en masse Bälle unkonzentriert und unplatziert verworfen wurden oder eine sichere Beute des in dieser Phase stark haltenden Gästetorwarts waren. Beim 14:20 war der Vorsprung des HSV auf sechs Tore angewachsen. Doch die Gastgeber hielten nochmals dagegen. Die Abwehr agierte nun wesentlich kompakter und konzentrierter, Bälle wurden herausgespielt und über Tempogegenstöße und 2. Welle in Tore umgemünzt. Auch nutzte das HSG-Team gegen die etwas nachlassenden Gäste seine Freiräume im Angriff und setzte auch die Außen gekonnt in Szene. Während der HSV nun sichtlich nachließ und sehr nervös wirkte, setzte das HSG-Team seine Aufholjagd fort und war bim 23:24 bis auf einen Treffer wieder herangekommen und drauf und dran, das Spiel noch zu drehen. Doch in der Schlussphase, als die Gastgeber mit einer sehr offensiven Abwehrformation operierten, konnte der HSV die sich bietenden Freiräume nutzen und mit viel Druck und sehr konsequent seine Angriffsaktionen  erfolgreich abschließen. Zwar blieb die Begegnung bis zum Schluss spannend, doch am Ende hatte mit dem HSV die etwas cleverer spielende Mannschaft gegen ein kämpferisch starkes HSG-Team mit 26:30 nicht ganz unverdient gewonnen.

Die Mannschaft und die Tore: Krepper 6, Decker 6/2, Schmitt 4, Kikillus 3, Menger 3, Huber 1, Manke 1, Rausch 1, Lechner 1 und Brenzinger.

Mannschaftskapitän Brenzinger von der HSG: In der ersten Halbzeit haben wir ordentlich gespielt. Dann schlichen sich zu viele Fehler ein und wir konnten unser Spiel  nicht durchziehen. Unsere Fehlerquote war zu hoch.

krau