HSG weiter auf Talfahrt

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HSG St. Leon/Reilingen
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HSG weiter auf Talfahrt

Schwache Abwehr war mit ausschlaggebend

TSG Wiesloch – HSG St. Leon/Reilingen 33:29

Die Negativserie der HSG hielt auch bei der spielstarken TSG Wiesloch an. Trotzdem muss man konstatieren, dass ein leichter Aufwärtstrend unverkennbar ist. Die Langzeitverletzten finden allmählich wieder zu ihrer Form und phasenweise wurde recht ordentlicher Handball geboten. Leider war es aber wieder die Inkonstanz, die letztendlich zu einer durchaus vermeidbaren Niederlage führte. Eine schwache Anfangsphase und ein Durchhänger im zweiten Spielabschnitt nutzten die Gastgeber eiskalt aus und sie profitierten dabei vor allem von einer Vielzahl technischer Fehler und Unaufmerksamkeiten in der Defensive der HSG. So meinte auch Co-Trainer Lansche: „Die erste Viertelstunde war nichts, die zweite Viertelstunde haben wir gut gespielt. Leider haben wir den Speed und die Einstellung nicht konsequent aus der Kabine mitgebracht und 6, 7 Minuten kopflos gespielt und die Partie verloren.“ Wie schon in den Spielen zuvor zeigte das HSG-Team zwei Gesichter. Sehr gute Phasen, in denen das HSG-Team sehr konzentriert und spielfreudig wirkte, wechselten mit unerklärlichen Schwächephasen, die den Gegner förmlich dazu einladen, das Spiel zu bestimmen. Schwächen in der Defensive und ein unzureichendes Rückzugsverhalten trugen ebenfalls dazu bei, dass die TSG immer wieder in Führung gehen konnte. Diese teilweise hektischen und unkonzentrierten Aktionen bringen die HSG stets in Rückstand, der dann mit viel Kraftaufwand wieder wettgemacht werden muss. Und wenn dann der Anschluss geschafft ist, sind es oftmals Kleinigkeiten und das berühmte Quäntchen Glück, dass es schließlich nicht zum Sieg reicht.

Recht konzentriert begann die HSG die Partie. Man spielte sehr lange Angriffe und wartete geduldig auf sich bietende Torchancen. In der Defensive operierte die HSG mit einer taktischen Variante, mit der sie Wieslochs linken Rückraumakteur in Manndeckung nahm, was sich nicht immer positiv auswirkte. Die Gastgeber machten von Spielbeginn an sehr viel Druck, zeigten ein dynamisches Angriffsspiel und wirkten auch in der Abwehr sehr beweglich. Die HSG hatte nach gutem Beginn allmählich ihre Schwierigkeiten. Konnte man bis zum 3:3 noch mithalten, so verflachte das Offensivspiel der HSG mehr und mehr. Viel zu harmlos wurden die Angriffsaktionen vorgetragen und der Gegner hatte es leicht, effektiv diese Aktionen zu unterbinden. Technische Fehler und Fehlwürfe brachten die TSG immer wieder in  Ballbesitz, durch Tempogegenstöße bestraften sie auch konsequent das schlechte Rückzugsverhalten der HSG und gingen mit 8:4 in Führung. Nach einer Auszeit von Trainer Feldmann änderte sich das Bild. Endlich machte die HSG mehr Druck im Angriff, spielte mit mehr Struktur und auch die technischen Fehler wurden tunlichst vermieden. Mit ihren nun dynamischen, gut überlegt aufgebauten Offensivaktionen kam das HSG-Team auf 8:9 und 9:10 heran. Da man auch in der Defensive nun kompakter und aufmerksamer wirkte, in der Offensive spielerisch stärker war, bestimmte die HSG die letzten Minuten der ersten Hälfte und ging mit einem 14:15 in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel blieb die Partei zunächst sehr ausgeglichen. Beide Mannschaften zeigten vor allem in der Offensive recht gelungene Aktionen. Während die TSG immer wieder mit sehr viel Druck aus dem Rückraum agierte, gefiel das HSG-Team in spielerischer Hinsicht. Gekonnt gespielte Spielzüge und überlegte Anspiele an den Kreis und über die Außen sowie der eine oder andere überraschende platzierte Wurf aus dem Rückraum hielten die HSG im Spiel (16:16 und 19:18). Leider häuften sich in der Defensive die Fehler und Wiesloch nutzte diese Nachlässigkeiten konsequent aus. Es wechselten bei der HSG Licht und Schatten und beim 22:21 hatten die Gäste mehrmals die Gelegenheit zum Ausgleich. Doch hier wurde zu hektisch gespielt und man lud die Gastgeber förmlich zu Gegenstößen ein. Hier fehlte einfach eine konstante Leistung, ansonsten hätte die HSG in dieser Phase dem Spiel eine Wende geben können. Obendrein nutzte die HSG ihre klaren Chancen nicht (man verwarf drei hundertprozentige Chancen!) und geriet mit 22:25 in Rückstand. In der Schlussphase versuchte es die HSG mit einer sehr offenen Defensive, doch wirkte man hier nicht konsequent genug, so dass Wiesloch mit seinen dynamischen Aktionen den Sieg endgültig unter Dach und Fach brachte. Die HSG jedoch musste wieder einmal eine viel zu hoch ausgefallene Niederlage hinnehmen, doch man sollte die zweifellos vorhandenen spielerischen positiven Momente mitnehmen für die kommenden schweren Spiele.

Die Mannschaft und die Tore: S. Gabrys, M. Schmidt; F. Scholl 8, J. Krepper 7, A. Rausch 5, C. Decker 3/1, M. Kikillus 2, L. Schmitt 1, M. Bujdos 1, J. Lechner 1, J. Antl 1, B. Becker, J. Menger und Y. Benetti.

krau