HSG Mannheim nicht zu stoppen

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TV Brühl 1912

Badenliga Damen: HSG Mannheim – TV Brühl 26:18 (10:8)

Nach derzeitigem sportlichen Stand bleibt der erklärte Meisterschaftsaspirant, die HSG Mannheim, das Maß aller Dinge in der Badenliga. Das mußten auch die Brühlerinnen beim erstmaligen Aufeinandertreffen in Mannheim erfahren. Dort siegte die HSG klar mit 26:18, die damit weiter ungeschlagen bleibt.
Schon vor Spielbeginn stellten sich die Gäste auf ein spielerisches Übergewicht der Gastgeberinnen ein. Trainerin Kerstin Siebenlist: „wir wissen, was auf uns zukommt und wollen versuchen, so lange wie möglich dran zu bleiben und die HSG ein wenig zu ärgern. Gewinnen müssen wir hier nicht.“ Der TV Brühl wollte daher befreit aufspielen, mit den gleichen Attributen wie gewohnt. Mit deiner offensiven 5:1 Deckung und schnellem Angriffsspiel. Das klappte jedoch zu Anfang überhaupt nicht. Nervöse Aktionen und mehrere Ballverluste bedeuteten nach zehn Minuten den 1:5 Rückstand. Zu durchsichtig die Angriffsaktionen, dazu oft zu nahe an der gegnerischen Deckung, die natürlich nur schwer auszuspielen war. Die Offensivabteilung war das Vorzeigeobjekt der HSG. Schnell und variabel kombinierend, mit viel Zug zum Tor und qualitativ guten Abschlüssen auch aus dem Rückraum. Nach zwei Starwurftreffern war es Maike Röschel, der nach fast 18 Minuten das erste Tor aus dem Spiel heraus gelang (3:7). Das weckte die Lebensgeister der Gäste, die plötzlich erkannten, daß auch die HSG nicht unverwundbar ist. Nach dem 10:4 gelang den Mannheimerinnen in der ersten Hälfte kein Treffer mehr, ein Verdienst der guten Abwehrleistung einschließlich Torhüterin Sandra Pristl, die mehrere Schüsse glänzend parierte. Bis zur Pause trafen dreimal Maike Renkert und einmal Maike Röschel zum 8:10 jeweils ins Schwarze.
Was ging noch in Hälfte zwei? Zunächst war es erneut Maike Renkert und dazu Hannah Edelmann, die auf einen Treffer verkürzten (9:10 und 10:11). Aber als die Gäste den Ausgleich bereits vor Augen hatten, passierte das, was eigentlich nicht passieren sollte. In Überzahl kassierten die Brühlerinnen drei Tore, die HSG spielte ihre ganze Routine perfekt aus. Nach dem zwischenzeitlichen 16:10 war die Partie dann zumindest vorentschieden. Brühl kam noch einmal bis auf vier Tore heran (14:18), mehr war einfach nicht möglich. Die letzte Viertelstunde gehörte dann den Mannheimerinnen, die jetzt gegen die müde gelaufenen Gäste relativ leichtes Spiel hatten. Tempogegenstöße sahen die Zuschauer zuvor keine, jetzt geb es davon gleich mehrere. Nach 60 überaus fairen Minuten war der nächste verdiente HSG-Sieg perfekt, das Ergebnis von 26:18 vielleicht etwas zu hoch.
Trainerin Kerstin Siebenlist: „Die Niederlage tut uns zwar nicht weh, aber da wir die ersten Minuten praktisch verschlafen haben, war es zu Beginn eher selbst verschuldet. Wir hatten dann auch in der zweiten Halbzeit eine schwache Phase, wo die Entscheidung fiel. Mit der Abwehrleistung bin ich zufrieden, weniger als 26 Tore bekommen hier nicht viele. Ohne Rückraum ist es gegen solche Gegner halt auch sehr schwer genügend Tore zu erzielen. Dazu haben wir, eigentlich ungewohnt, noch vier Siebenmeter verschossen.“
TV Brühl: S. Pristl, Zimmermann; Li. Bühn, Lederer, Gross (1), Handrick, Edelmann (4), Henn, F. Pristl, Renkert (6/5), Tomann (1), Röschel (5/1), Schneider (1).
ako