Hockenheim dominiert Derby

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HSG St. Leon/Reilingen
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Hockenheim dominiert Derby

Deutlicher HSV-Sieg gegen enttäuschende HSG

Die Luft war ziemlich früh draußen aus dem mit viel Spannung im Vorfeld erwarteten Lokalderby zwischen dem HSV Hockenheim und der HSG St. Leon/Reilingen. Beim deutlichen 30:21 Sieg des HSV kam über weite Strecken des Spiels keine echte Derbystimmung auf. Zu deutlich waren die Gastgeber überlegen, zeigten eine sehr engagierte Leistung und großen Einsatz und ließen von Anfang an keine Zweifel aufkommen, wer denn als Sieger die Rudolf-Harbig-Halle verlassen würde. Der HSV war den Gästen in allen Belangen überlegen. Mit einer sehr beweglichen, kompakten und aggressiven Defensive kauften sie dem HSG-Team früh den Schneid ab und ließen das Angriffsspiel der Gäste erst gar nicht zur Entfaltung kommen. Auch das Angriffsspiel lief auf Hochtouren beim HSV.  Vor allem über den wurfstarken, dynamischen Rückraum waren die Gastgeber immer wieder erfolgreich gegen eine schwache HSG-Abwehr, die zu keiner Zeit die richtige Einstellung fand. Die Mannschaft von Trainer Feldmann war total von der Rolle, lieferte ihr wohl schwächstes Spiel der Runde und fand während der gesamten Begegnung überhaupt keine echte Einstellung. Sie ergab sich sehr früh in ihr Schicksal und ein echtes Aufbäumen war Fehlanzeige.

Die Erwartungen waren groß in beiden Fan-Lagern, wobei sich die Anzahl der beiden Fan-Gruppen in der gut gefüllten Harbig-Halle in etwa die Waage hielt. Der HSV wirkte von Spielbeginn sehr konzentriert und engagiert. Die variable, aggressive 5:1 Defensive stellte das HSG-Team vor enorme Probleme. Frühzeitig wurden die viel zu breit angelegten Angriffsbemühungen der HSG unterbunden. Unheimlich nervös wirkte das HSG-Team, fand keinen Spielfluss und produzierte zahlreiche technische Fehler, was sich wie ein roter Faden durch das ganze Spiel zog. Der HSV zeigte sich sehr spiel- und einsatzfreudig. Ein druckvolles Angriffsspiel wurde aufgezogen und schnell eine 3:0 Führung herausgespielt. Es dauerte bis zur 8. Minute, bis die HSG ihren ersten Treffer erzielte. Doch die Gastgeber blieben weiter am Drücker, gefielen durch flotte Kombinationen und gingen wieder mit 6:2 in Führung.  Erst allmählich fand die HSG wenigstens teilweise zu einem geordneten und erfolgreichen Angriffsspiel. Nach guten Defensivaktionen gelang der HSG der 6:5 Anschlusstreffer. Einen Knackpunkt gab es im Spiel, als nach der 7:5 Führung des HSV das HSG-Team mal wieder eine klare Torchance vergab und die Gastgeber in Unterzahl prompt das 8:5 erzielten. Der HSV spielte in der Folgezeit wie aus einem Guss gegen eine HSG-Defensive, die völlig unsortiert wirkte. Vor allem der dynamische Rückraum des HSV machte mächtig Dampf und erzielte fast ohne Gegenwehr Tor um Tor, bis zur schon vorentscheidenden 12:5 Führung. Zur Pause stand es 13:6 für den HSV.

Nach dem Seitenwechsel knüpften die Gastgeber nahtlos an ihr sehr gute Vorstellung des ersten Durchgangs an. Wer ein Aufbäumen des HSG-Teams erwartet hatte, wurde enttäuscht. Während man im Angriff wenigstens phasenweise den einen oder anderen Akzent setzen konnte, war die HSG-Defensive weiter völlig überfordert, spielte sehr passiv und ließ dem Gegner viel zu viele Freiräume. Fast mühelos kamen die wurfstarken HSV-Rückraumschützen zu ihren Torwürfen, wurden selten von der HSG-Defensive am Torwurf gehindert, trafen aus fast allen Lagen und erzielten über 20 Tore. Die HSG hatte obendrein eine sehr schlechte Chancenverwertung, vergab selbst aus sehr aussichtsreichen Positionen und machte es den Gastgebern leicht, die Führung auszubauen. Auffallend beim HSG-Team waren auch die vielen technischen Fehler und die sehr unplatzierten Torwürfe, die der Torwart der Gastgeber leicht entschärfen konnte. Der HSV überzeugte mit einer spielerisch starken Leistung und viel Dynamik, war kampfstark und agierte über die gesamte Spielzeit als homogenes, effektives Team gegen eine teilweise lethargisch wirkende HSG St. Leon/Reilingen, die einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, einen desolaten Eindruck machte und zu keiner Zeit an ihre guten Leistungen anknüpfen konnte. Beim 21:11 hatte der HSV gar eine 10 Tore Führung inne und gewann am Ende  auch in dieser Höhe völlig verdient mit 30:21 Toren.

Die Mannschaft und die Tore: M. Schmidt, M. Winter; C. Decker 5/3, M. Kikillus 4, M. Bujdos 4, J. Krepper 3, J. Menger 3, A. Rausch 1, L. Schmitt 1, J. Lechner, F. Manke, J. Antl und C. Körner.

Trainer Feldmann nach dem Spiel enttäuscht: „Es war ein sehr engagiertes Auftreten des HSV. Wir haben uns von Anfang an den Schneid abkaufen lassen und in keiner Phase dagegengehalten.“

krau