HG O/S entthront Spitzenreiter

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HG Oftersheim/Schwetzingen
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HG O/S entthront Spitzenreiter

Mit einer couragierten Leistung sorgten die dezimierten Drittliga-Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen für einen erneuten Führungswechsel in der Südstaffel. Sie bezwangen den HBW Balingen-Weilstetten II mit 29:26 (13:11). Der Aufsteiger bleibt damit Sechster, verharrt allerdings nur drei Zähler hinter dem neuen Spitzenreiter TGS Pforzheim in dieser Position.

„Heute kann man den Jungs wieder zuschauen“, meinte ein Fan, der auch in Pfullingen dabei gewesen war zur Pause – und fügte hinzu: „Auch wenn sie wohl nicht gewinnen werden.“ Seine Worte über das mangelnde Vertrauen wird er wohl bereut haben, die Freude über den Erfolg war dafür umso größer. Die Mannschaft hat die von ihrem Trainergespann geforderte Reaktion gezeigt. „ Der Schlüssel zum Erfolg war, wie von uns gefordert, die Einstellung, die Körpersprache. Wir wollten besonders in der Abwehr Präsenz zeigen“, erläuterte Coach Martin Schnetz die Vorgaben.

Ob jetzt bei den beiden offensiv ausgerichteten 6:0-Deckungsreihen oder den noch nicht auf der Höhe des Geschehens operierenden Angreifern die Schuld für die Torlosigkeit des Auftakts zu suchen war, sei dahingestellt. Jedenfalls dauerte es 375 Sekunden bis zum ersten Einschlag. Alexander Sauer verwandelte einen Konter, sein Kollege Kai Rudolf hatte zu diesem Zeitpunkt schon eine Zeitstrafe für sein Team abgebrummt. Auch in Folge sollten die Abstände zwischen zwei Treffern beidseitig zunächst eher größer bleiben. Zudem verrichteten Daniel Unser im Tor der HG und sein alter Partner Jonas Baumeister auf der Gegenseite einen guten Job.

Mehr oder weniger im Gleichtakt ging es der Pause entgegen, bis sich die Gastgeber beim 10:8 (24.) einen leichten Vorteil erarbeitet hatten. Dort war inzwischen „Ib“-Kapitän Christoph Lahme zum Einsatz gekommen, hatte sich mit dem Treffer zum 6:6 eingeführt und sollte dem Spiel mit seinen Stempel aufdrücken, wie auch der erkrankte Simon Förch, der trotzdem ständig auf der Platte zu finden war. Schnetz war sowohl mit der „Aushilfe“ wie auch dem „Routinier“ zufrieden: „Christoph hat vom Einsatz her super reingepasst und handballerisch alles richtig gemacht. Simon hat sich klasse durchgekämpft bis er nicht mehr konnte.“ Die Chance nach dem 10:8 zu erhöhen und noch mehr Druck aufzubauen, war gegeben, aber jetzt wie auch später sorgten technische Fehler dafür, dass die Gäste im Spiel blieben.

Zweifler sahen sich nach dem Seitenwechsel bestätigt, als der Hausherr kurzzeitig zurücklag (13:14). Schnetz sollte später loben: „Das Team hat Charakter gezeigt. Wir haben Fehler gemacht, uns aber nicht aus dem Konzept bringen lassen.“ Denn jetzt schlug die Zeit des Thorsten Micke. Er fackelte einen Wurf nach dem anderen von der halblinken Seite unaufhaltsam in den nun von Mario Ruminsky gehüteten Kasten ab. Und spätesten als Unser einen Konter fing, statt das 19:18 (44.) zuzulassen, stand die Halle Kopf und hinter ihrem Team. Das 25:21 von Förch hätte es eigentlich schon gewesen sein können, aber ein paar Abspielfehler weiter durften die Württemberg noch einmal hoffen (26:25/57.). Lucas Gartner, Kai Rudolf und noch einmal Gartner schnürten den Sack zu. Schnetz fasste zusammen: „Heute hat einfach (fast) alles geklappt.“

Gäste-Coach André Doster erkannte seine Niederlage als verdient an, hielt aber auch fest: „Ein paar Sachen haben heute gefehlt, gefühlt waren wir zeitweise die bessere Mannschaft.  Wir haben akzeptiert der  Favorit zu sein, aber sollten immer daran denken, wo wir herkommen. Die Saison ist ein Lernprozess, auch das Spiel heute.“

HG: Gabel, Unser; Rudolf (1), Förch (7), Gartner (2), L. Sauer (3), Krämer, Lahme (3), Mehl, A. Sauer (4/2), Seyfried, Micke (8), Körner (1).

HBW: Baumeister, Ruminsky; Thomann (6), Hildebrand, Saueressig (2/1), Mayer, Bitzer, Vilgrattner, Nothdurft (7), Dangers (3), Kirsch (3), Seiz (1/1), Kolodziej (1), Zobel (3)