HG bezwingt Hochdorf vor einer klasse Kulisse

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HG Oftersheim/Schwetzingen
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HG Oftersheim/Schwetzingen – TV Hochdorf 30:26 (14:12)

Klasse Kulisse – HG bezwingt Hochdorf

 

Drittliga-Aufsteiger HG Oftersheim/Schwetzingen hat erneut ein langjähriges Mitglied der Spielklasse bezwungen. Er siegte mit 30:26 (14:12) gegen den TV Hochdorf. HG-Trainer Martin Schnetz nannte es „ein sehr glückliches Gefühl, vor so einem Publikum, so einer Kulisse so ein enges Spiel dann auch noch zu gewinnen“.

Der Auftakt der Partie verlief ein wenig schleppend, das HG-Spiel plätscherte irgendwie vor sich hin, der TVH wirkte präsenter, energischer in seinen Aktionen. Einzig die Schiedsrichter verstanden es, recht schnell Stimmung in die erneut gut besetzte Nordstadthalle zu bringen. Ihre Pfiffe pro Hochdorf und gegen Oftersheim/Schwetzingen waren nicht so recht nach dem Geschmack der Einheimischen. Insgesamt fünf Strafwürfe sprachen sie in der ersten Viertelstunde den Pfälzern zu. Als Adrian Fritsch auf der Gegenseite ähnlich strauchelte, ihm aber der entsprechende Schiedsspruch verweigert wurde, ging er auf die Barrikaden und durfte sich anschließend zwei Minuten auf der Bank abkühlen.

Sein Coach hielt sich später mit Schuldzuweisungen gegenüber den Spielleitern zurück. „Wir haben am Anfang große Probleme in unserer Abwehr gehabt, haben an der Sechs-Meter-Linie zu passiv gedeckt und dadurch Siebenmeter über Siebenmeter kassiert.“ Vorne sind ihm dafür seine Leute nicht entsprechend in die Tiefe der etwas unorthodoxen gegnerischen 6:0-Formation gegangen, so dass der ansonsten hochgelobten Rückraumachse ein wenig die Durchschlagskraft fehlte. So suchte den Hausherren in der Regel auch nicht den schnellen Abschluss. Hier sprang teilweise Justus Mehl mit seinen vier Treffern bis zur Pause in die Bresche.

„Aber im Laufe der ersten Halbzeit haben wir es ein bisschen besser gemacht, indem wir in unserer 6:0 aktiver geworden sind“, begründet Schnetz, warum sein Team wieder die Oberhand bekam. Mit ein entscheidendes Kriterium dürfte dann die Hereinnahme von Lukas Sauer kurz vor der Pause gewesen sein. „Das war sehr erfreulich und mit seinen Eins-gegen-Eins-Aktionen hat er ein neues belebendes Element ins Spiel gebracht. Lukas sollte den Ball schnell laufen lassen und hat das fantastisch gelöst.“ Ein anderes Detail war die Umstellung auf eine 5:1-Variante, die dem Gegner im Rückraum ein wenig den Schwung nehmen sollte – natürlich interpretiert mit Kevin Körner auf der Spitze. Aber abzusetzen vermochte sich der Gastgeber bis zum 22:21 (47.) und einer Auszeit des TVH noch nicht.

Dann schienen aber wie so oft in den letzten Begegnungen die HG-Akteure aufzudrehen. Es war zwar kein fulminanter Schlussspurt wie schon an dieser Stelle demonstriert, aber Ruck-zuck war der Gast distanziert, musste sein letztes Time-out zu Hilfe ziehen. Aber der Schaden war angerichtet. Und nicht nur die Schützen hielten nun den Erfolg fest in ihren Händen. Auch Geburtstagskind Marius Gabel sicherte sich seinen Anteil am Kuchen. Eingewechselt beim elften und letzten Hochdorfer Siebenmeter, ließ er dem ausführenden Werfer Tim Götz keine Chance.

Stefan Bullacher, der TVH-Übungsleiter, wollte direkt nach Spielende nicht in eine detailliertere Analyse gehen, gestand aber ein: „Ich bin maximal enttäuscht. Die HG war besser, das Plus war auf ihrer Seite. Der Sieg war klar verdient, auch weil ein überragender Daniel Unser, das ausbügelt, was vorne mal schief gehen kann,  einer jungen Mannschaft wie meiner den Zahn zieht. Und das kratzt am Selbstbewusstsein.“ Sein Team sei mit zunehmender Spieldauer in der Deckung zu löchrig geworden, während Oftersheim/Schwetzingen konsequent seine Bälle dann rein geschossen hätte.

HG: Unser, Gabel; Messerschmidt (5), Rudolf, Förch (6), Gartner, Sauer (3), Fritsch (1), Seyfried (1), Geisler, Mehl (4), Hideg (10/2), Micke, Körner.

TVH: Kovacin, Schulte; Claussen (4), Götz (7/6), Egelhof (4), Bayer (2), Lanninger, Sorda (3), Bühler (4/2), van Marwick, Schwenzer (1), Novo (1), Klee.

Schiedsrichter: Stefan Plinz/ Thorsten Meike (Waldkirch/Denzlingen). Siebenmeter 4/2:11/8. Strafzeiten: 10:8 Minuten.

Spielstationen: 2:1, 3:5, 7:9, 10:9, 12:12, 16:13, 18:18, 22:21, 26:22.

Zuschauer 550.