Pokalendspiele des Handballkreises Karlsruhe

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Der Handballkreis Karlsruhe hat zum Abschluss der Saison 2016/17 noch einmal zu einem besonderen Event in die Franz-Kühn-Halle nach Bruchhausen eingeladen. In der Heimspielhalle der HSG Ettlingen/Bruchhausen fanden die Pokalendspiele für Männer und Frauen statt.

Am Nachmittag trafen die Frauenteams des TSV Rintheim und der TG Eggenstein aufeinander. Der Tabellenfünfte der Landesliga stand dabei vom Anpfiff weg im Schatten der Mannschaft aus dem Karlsruher Osten. Der TSV beendete die abgelaufene Runde in der neu eingeführten Verbandsliga auf dem dritten Rang und war für das Endspiel klarer Favorit. Die Sieben von Trainer Benedikt Hettich wurde dieser Rolle denn auch gerecht und dominierte die Partie über die gesamte Spieldauer. Schon nach einer Viertelstunde führten die Rintheimer mit 3:13 und bauten in der ersten Hälfte den Vorsprung auf 10:22 aus.

Die Überlegenheit des Verbandsligisten hielt auch im zweiten Spielabschnitt an. Die Schützlinge von TG Trainer Michael Richter mühten sich nach besten Kräften, hatten aber gegen den TSV nicht genügend Mittel, um den Mädels aus der Fächerstadt gefährlich werden zu können. Den letzten Treffer in diesem recht einseitigen Endspiel setzte Anja Kubat, die mit elf Toren auch beste Werferin der Partie wurde. Mit 20:47 sicherte sich der TSV Rintheim den diesjährigen Kreispokal. Herzlichen Glückwunsch an das Team und seine Anhänger.

Am Abend füllte sich die Halle zusehends, denn im Endspiel der Männer empfing die HSG Ettlingen/Bruchhausen den Badenligisten SG Stutensee/Weingarten. Die Gastgeber lockten natürlich mehr Zuschauer an, waren aber am Ende dann doch etwas enttäuscht, dass es nicht mehr wurden. Nach Meinung der anwesenden Experten galt die klassenhöhere Spielgemeinschaft aus dem Norden des Kreises als Favorit. Eine Kennerin der Handballregion wagte vor dem Anpfiff die Prognose: „Die HSG wird in der ersten Hälfte noch mithalten, aber nach der Pause wird die SG das Kommando übernehmen.“

Die Angreifer von der HSG setztendie SG Abwehr ständig unter Druck (Foto: cls)

Dieses Endspiel zeigte dann schon in der ersten Halbzeit, dass der Pokal immer wieder seine eigenen Gesetze schreibt. Die Mannschaft von Trainer Roland Mächtel bestätigte vom Anpfiff weg, dass sie vor eigenem Publikum gewillt waren ein gewichtiges Wort um die Vergabe des Pokales mitreden zu wollen. In der Anfangsphase begegneten sich die beiden Teams auf Augenhöhe und keiner konnte sich absetzen. Beiden Kontrahenten unterliefen aber bereits in diesem Abschnitt überraschend viele technische Fehler, so dass der Gegner oft einen Nutzen daraus ziehen konnte. Mitte der ersten Hälfte nutzte der Badenligist eine Überzahl und baute den Vorsprung auf 8:10 aus. Als die Schützlinge von Trainer Steffen Bechtler kurz danach selbst in Unterzahl gerieten, nutzte der Gastgeber den Vorteil und glich wieder aus. SG Rückraumshooter Raphael Blum war kurz vor der Pause mit einem seiner elf Toren erfolgreich und markiert für sein Team damit die 12:13 Halbzeitführung.

Die Sieben aus dem Albgau hielt aber auch nach dem Wiederanpfiff mit dem klassenhöheren Gegner mit und erarbeitete sich immer wieder die Führung. Nach der Anfangsphase der zweiten Hälfte schickten die Schiedsrichter Engel/Kolb von jeder Mannschaft einen Akteur auf die Strafbank. Die HSG nutzte Gelegenheit zur nächsten Führung. Mit dem folgenden Angriff der Hausherren verloren die Schützlinge von Trainer Bechtel einen Spieler, der nach einer roten Karte vorzeitig auf die Tribüne verbannt wurde. Dieser Abschnitt wurde von beiden Teams sehr intensiv geführt so dass sich die Schiedsrichter entschieden konsequenter durchzugreifen. Leidtragende waren beim folgenden Angriff der eingewechselte Torhüter Bastian Boudgoust und vom Gastgeber Jonas Weiß, die kurz aneinandergeraten waren. Die HSG nutzte die Unruhe und baute den Vorsprung erstmals auf drei Tore aus. Als sich das Geschehen wieder beruhigt hatte, bliesen die Gäste zum Gegenangriff und kamen Mitte der zweiten Hälfte wieder zum Ausgleich. Bis in die Schlussphase kämpften beide Mannschaften intensiv darum, den Kontrahenten in die Knie zu zwingen. Als Blum hundert Sekunden vor dem Ende die Harzkugel zur 29:30 Führung im Gehäuse der HSG unterbrachte, schien der Favorit doch noch in die Erfolgsspur eingebogen zu sein. Angetrieben durch den eigenen Anhang setzten die Hausherren aber zu einem Endspurt an, in den sie noch einmal alle Kräfte investierten. Philipp Karasinski eröffnete mit einem Gewaltwurf zum 30:30 die Schlussminute. Der junge Dominic Zaum im Gehäuse der HSG wehrte einen Blum Kracher ab, so dass seine Farbe noch einen letzten Angriff laufen konnte. Rückraumstratege Karasinski bekam in den letzten Sekunden noch eine Wurfgelegenheit und verse

Die Favoriten von der SG Stutensee/Weingarten konnten sich nicht immer so durchsetzen (Foto: cls)

nkte den Ball zum Pokalgewinn hinter Boudgoust im Tor. Der 31:30 Erfolg bescherte dem Verbandsligisten einen Saisonabschluss nach Maß. Herzlichen Glückwunsch an Trainer Mächtel und sein Team.

Der Trainer des Pokalgewinners meinte nach dem Erfolg: „Ich habe nicht gedacht, dass sich meine Jungs zum Ende der Saison noch einmal so konzentrieren werden. Wir haben zwar viele technische Fehler gemacht, aber das war auf beiden Seiten so. Dominic Zaum, der eigentlich noch A-Jugend spielen darf, hat seine Sache sehr gut gemacht. Ich denke für die Zuschauer war es das richtige Finale, denn es war spannend bis zum Schluss.“

Sein Kontrahent vom Badenligist, Steffen Bechtler, meinte nach der Niederlage: „Wir haben das Spiel verdient verloren, weil wir es zu keiner Phase geschafft haben, eine ordentliche Abwehr zustellen. Ich hatte vorher gewarnt. Ettlingen/Bruchhausen hat eine gute Mannschaft. Wenn ich nicht von Beginn an voll dabei bin, ist es schwierig irgendwann den Schalter noch einmal umzulegen.“

Der Kreisvorsitzende Franz Schneider übernahm selbst die Siegerehrung und lobte beide Teams für ihren hervorragenden Einsatz und die Zuschauer für die gute Stimmung, die auf den Rängen geboten wurde.