Kampfgeist und Leidenschaft wurden am Ende nicht belohnt

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Michael Abt setzte sich neunmal durch (Foto: cls)

Die Junglöwen ließen den haushohen Favoriten SG Nussloch bis in die 47. Minute zappeln ehe für die Kurpfälzer wieder einmal eine Führung heraus sprang. Die junge Mannschaft von Trainer Klaus Gärtner hatte bis dahin den Meisterschaftsfavoriten mit Kampf und Leidenschaft auf Distanz gehalten und zwischenzeitlich sogar mit sechs Toren Differenz geführt. In der Schlussphase fehlte dem jungen Team die Cleverness und aufgrund des dünnen Kaders wohl auch die Kraft um der Job Truppe die Punkte noch zu entführen. Am Ende stand der 31:27 Erfolg der SG Nussloch zu Buche.

 

Trainer Gärtner war nach dem badischen Derby denn auch stolz auf seine Jungs: „Ich bin hoch zufrieden mit meiner Mannschaft. Man merkte am Ende, dass uns ein bisschen die Breite fehlt und die Kraft fehlte. Es entstanden dadurch zu viele Fehler, die ein Meisterschaftsfavorit für sich ausnutzt. Meine Mannschaft hat hier ein riesen Spiel gemacht.“

Für Marvin Gerdon gab es hier kein Durchkommen (Foto: cls)
Für Marvin Gerdon gab es hier kein Durchkommen (Foto: cls)

Die Junglöwen erwischten den besseren Start und zogen nach einem 2:1 Rückstand mit viel Tempo und einer guten Wurfquote auf 2:6 davon. Die Gärtnersieben hatte dafür gesorgt, dass die Halle einige Dezibel leiser wurde. Die Gelbhemden beherrschten Spiel und Gegner und zwangen Christian Job schon in der zehnten Minute eine Auszeit für seine Farben zu nehmen. Aber auch danach bestimmten Michel Abt und seine Kameraden das Geschehen. Zwei Drittel der ersten Hälfte waren vorüber, da sahen die Zuschauer auf der Anzeigetafel den Zwischenstand von 5:11. Auf sechs Tore war der Vorsprung angewachsen. Trainer Job stellte ein weiteres Mal seine Abwehr um und seine Jungs wurden aggressiver, so dass es den Gästen schwerer wurde zu Torerfolgen zu kommen. Der Favorit holte Tor um Tor auf und hatte plötzlich auch wieder seine Anhänger hinter sich. Mit Unterstützung der Ränge kämpfte sich Nussloch knapp zwei Minuten vor dem Pausensignal zum Gleichstand beim 11:11. Linksaußen Leon Bolius entwischte den Hausherren noch einmal und markierte die 11:12 Führung, die die Kurpfälzer im Gegenzug wieder egalisierten. Mit diesem Pausenstand gingen die Teams in die Kabinen.

Nach dem Wechsel kamen erneut die Gelbhemden besser in Schwung und erarbeiteten sich in der Anfangsphase eine Führung mit drei Toren. Allerdings sah es nicht mehr so einfach aus wie in der ersten Hälfte, denn beide Teams mussten um jeden Treffer hart ringen. Die Blauweißen blieben in der Deckung konsequenter und machten den Junglöwen das Torewerfen schwer. Bis zur 47. Minuten konnten die Junglöwen den Gegner auf Distanz halten, aber dann waren sie mit ihrem Latein am Ende. Nach dem

Michael Abt setzte sich neunmal durch (Foto: cls)
Michel Abt setzte sich neunmal durch (Foto: cls)

Ausgleich übernahm der Favorit das Kommando und legte fortan unter dem Jubel der eigenen Anhänger kontinuierlich vor. Noch reichte Abt und Kollegen die Kraft um auf Schlagdistanz zu bleiben. In der Schlussphase machte es sich bemerkbar, dass auch bei den Leistungsträgern etwas die Substanz nachließ, was zu Fehlwürfen oder technischen Fehlern führte, die die Kurpfälzer eiskalt zu Kontern nutzten. Sechs Minuten vor dem Ende markierte Christoph Schwarz mit seinem Treffer die erste Führung mit vier Toren für seine Farben, was einer Vorentscheidung gleich kam. Trainer Gärtner versuchte zwar mit einer Auszeit seine Jungs noch einmal neu einzustellen, um doch noch was Zählbares erreichen zu können, aber es reichte nicht mehr. Mit 31:27 sicherte sich die SG aus Nussloch die beiden Punkte gegen den Namensvetter aus Kronau/Östringen.

Die Zuschauer hatten ein Spiel gesehen, das alles geboten hat, was den Handballsport so interessant macht: Kampf, Leidenschaft und technische Schmankerl. Leider wurden die Junglöwen für ihr beherztes Auftreten im badischen Derby nicht belohnt.

 

Für SGN spielten: Robbie Sowden, Fabian Lieb – Simon Kuch, Panagiotis Erifopoulos (8), Philipp Müller (5), Adrian Fritsch (1), Christoph Schwarz (5), Stefan Jochim (1), Pierre Freudl (4), Max Schmitt, Ernst Mantek (1), Kevin Bitz, Gianluca Pauli (6/5)

 

Für die SG K/Ö spielten: Lucas Bauer, Demsay Ebikeme – Roy James (1/1), Manuel Zeller, Adam Soos, Lukas Sauer (1), Maximilian Rolka (2), Leon Bolius (4), Marvin Gerdon (2), Nicolas Herrmann, Michel Abt (9/2), David Ganshorn (7), Maximilian Schwarz (1)