14 Böhm-Treffer nicht genug

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14 Böhm-Treffer nicht genug

(msc) Große Überraschung in der Langenberghalle: Der zuletzt wiedererstarkte TSV Birkenau muss sich der HSG St. Leon-Reilingen mit 31:40 geschlagen geben. „Fakt ist: Wir haben das Spiel definitiv in der Abwehr verloren“, urteilte Falken-Coach Axel Buschsieper nach dem Duell. Auch insgesamt 14 Treffer von Jonas Böhm konnten die unter dem Strich überraschende und deutliche Pleite nicht verhindern. „Ich habe versucht alles zu geben“, so der beste TSV-Schütze des Abends: „Ich hätte aber lieber nur drei gemacht und dafür das Spiel gewonnen.“ Doch es kam anders, nach 33 ausgeglichenen Minuten brachen in der Verteidigung der Hausherren alle Dämme und die Angriffe der Gäste prasselten nur so auf die Birkenauer ein – und endeten meist mit einem erfolgreichen Torabschluss. „Die Mannschaft ist niedergeschlagen und ich bin es auch“, beschreibt Buschsieper die Gefühlslage im Falken-Lager: „Klar ist: Wir müssen an der Abwehr arbeiten.“ Das weiß auch Böhm, der bereits ahnt: Jetzt liegt harte Arbeit vor uns.“

Dabei begann die Partie für die Odenwälder recht gut. Die ersten fünf Minuten gehörten Gerrit Fey, der mit drei Treffern in Folge direkt für eine komfortable Führung sorgte. Diese hielt der TSV auch bis zur 13. Minuten. Doch schon beim 8:5 konnte man erahnen: Tore sollten keine Mangelware werden. Zunächst lief es weiterhin gut bei den Gastgebern. Böhm gelang es sogar in der 21. Spielminute, den Abstand auf vier Treffer zu erhöhen. „Mit dem Angriff bin ich nicht unzufrieden. Wir hatten Bewegung und so weiter drin, das war ok“, lobte Coach Buschsieper auch die guten Aktionen seines Teams. Auch Böhm selbst sprach die hohe Anzahl an Toren an. „Eigentlich muss man mit 31 Toren zu Hause gewinnen“, erklärte er kritisch. Doch es kam anders. Der Grund: bereits in der Schlussphase der ersten Hälfte setzte die Abwehr der Südhessen fast komplett aus. „Wir haben überhaupt nicht geschoben und als Mannschaft agiert sondern jeder hat Mann gegen Mann auf weiter Flur alleine gestanden“, hatte Buschsieper entsprechend genug Ansätze, um Kritik zu üben: „Dann kommt es halt eben zu Stande, dass wir gegen einen schlechter dastehenden Gegner 40 Gegentore bekommen.“ Mit einem 17:17 ging es folglich in die Kabine – gefühlt ein Nackenschlag für die gut gestarteten Falken.

Was sich am Ende der ersten Halbzeit andeutete, setzte sich nach dem Seitenwechsel nahtlos fort. Birkenau kam nicht mehr richtig ins Spiel – zumindest nicht in der Defensive. „Abwehr war total unstrukturiert, wir haben keinen Zugriff auf den Gegner bekommen“, haderte Böhm mit der Abwehr-Schwäche des TSV. Aus einem 20:21 wurde in weniger als zwei Minuten ein 20:24-Rückstand, aus einem 22:25 trotz Auszeit ein 22:29-Handicap. Mit dieser riesigen Hypothek auf den Schultern ging es dann in die letzte Viertelstunde, in der die Buschsieper-Sieben nicht mehr viel ausrichten konnte. „Wir hatten zwei, drei wichtige Ausfälle, Stefan Dietrich ist dann zusätzlich ausgefallen“, sagt der Coach: Trotzdem waren von diesen 40 Gegentoren mindestens 20 Mann gegen Mann Aktionen, in denen wir nicht clever gedeckt haben.“ Das tat natürlich weh und bildete die Grundlage, für eine bittere 31:40-Niederlage. „Jetzt müssen wir sehen, dass wir uns festigen und ein paar grundsätzliche Absprachen treffen, die es für alle leichter machen“, formulierte Buschsieper bereits erste Ansatzpunkte, die solche Leistungen künftig verhindern sollen. Tabellarisch kann der TSV Birkenau aber ungeachtet des Ausgangs der Sonntagsspiele zumindest nicht zurück in die zweite Tabellenhälfte rutschen.

TSV Birkenau: Heckmann, R. Dietrich; Höhne 1, Gutsche, Fey 7, Barrientos 1, Kinscherf, Böhm 14/2, S. Dietrich 2, Zehrbach, Helbig, Schneider 2, Kleis 3, Conrad 1.

HSG St. Leon-Reilingen: Gabrys, Jacobs; Bujdos 1, Rausch 3, Krepper 7, Becker, Kikillus 3, Lechner 3, Decker 10/6, Menger 5, Scholl 8