HCN-Oberliga-Team findet im Derby gegen die SG Pforzheim/Eutingen seinen Meister und verliert mit 29 : 19

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Die Neuenbürger Offensive um Felix Kracht hatte gegen das SG-Defensivbollwerk einen schweren Stand.

Ein ganz besonderes Spiel stand am Samstagabend in der Pforzheimer Bertha-Benz-Halle an. Für den HC Neuenbürg 2000 ging es zum Kreisrivalen SG Pforzheim/Eutingen. Die Aufgabe hätte hierbei schwerer kaum sein können: Die Pforzheimer grüßten vor dem Spiel mit 22:2 Punkten von der Tabellenspitze, hatten noch kein Spiel verloren.


Beim Einlauf wurden beide Mannschaften von Spielern ihrer jeweiligen Mini-Teams begleitet. Bei einer stimmungsvollen Kulisse von rund 1100 Handballfreunden in der Bertha-Benz-Halle wurde die Begegnung pünktlich angepfiffen. Zu Beginn machten gleich die beiden jungen Linkshänder auf beiden Seiten aufmerksam: Das 0:1 durch SG-Rechtsaußen Tim Kusch wurde von Xaver Nitzke ausgeglichen. In der Folge konnte die SG sich einen leichten Vorsprung erspielen. Nach sechs Minuten führten die Gastgeber mit 2:5. Auf Neuenbürger Seite steigerte sich nun die Defensivleistung, Keeper Florin Panazan erwischte zudem einen Sahnestart in die Partie. Und obwohl man schon in der Anfangsphase einige Male am gut aufgelegten Bastian Rutschmann scheiterte, konnte man nach der ersten gespielten Viertelstunde durch Xaver Nitzke, der erneut eine starke Leistung zeigte, zum 6:6 ausgleichen.
Die Begegnung blieb weiter umkämpft, der HCN bewegte sich in dieser Phase auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer. HCN-Rechtsaußen Nitzke konnte den HCN dann in der 20. Minute erstmals mit 8:7 in Führung bringen. SG-Coach Alexander Lipps reagierte mit einer Auszeit. Diese zeigte mit etwas Verzögerung ihre Wirkung, die den HCN mit voller Wucht traf. Zwar konnte Felix Kracht noch das 9:8 erzielen, die linke Angriffsseite der SG mit Max Lupus auf der Außenbahn und Tom Schlögl im Rückraum sorgte nun aber fast im Alleingang dafür, dass die SG erstmals davonziehen konnte. Die beiden Angreifer nutzten die nun größer werdenden Lücken in der Neuenbürger Defensive aus, um die Trefferzahl für die Pforzheimer immer weiter in die Höhe zu treiben. Auf der anderen Seite des Feldes engte die 3:2:1-Deckung der Pforzheimer die Kreise der Neuenbürger Rückraumschützen so weit ein, dass diese nicht mehr erfolgreich zum Abschluss kommen konnten. Beim Stand von 9:14 aus Sicht des HCN ging es in die Pause.
Mit Beginn der zweiten Hälfte rückte Felix Spohn zwischen die Pfosten der Buchberger. Die Defensivreihe der Gastmannschaft fand aber weiter keinen Zugriff auf das Spiel der dynamischen Pforzheimer, die durch Tim Kusch und Jonathan Buck auf 9:16 erhöhten. Erst Marco Langjahr konnte die rund zehnminütige Torflaute der Neuenbürger mit seinem 10:16-Treffer beenden. Zu stark agierte nun aber die Deckung der Gastgeber, um das Spiel noch einmal wenden zu können. Fast schon lehrbuchmäßig agierte die Pforzheimer Defensive, die mit Marco Langjahr und Felix Kracht zwei Schlüsselspieler der Buchberger im Griff hatten.
Der Wille konnte den Neuenbürgern nicht abgesprochen werden. Wenn die Neuenbürger beim Torwurf nicht gerade am überragenden Bastian Rutschmann scheiterten, war es oft der Pfosten oder die Latte, die einen Treffer verhinderten. Dazu schlichen sich technische Fehler ins Neuenbürger Spiel ein, die für Ballverluste sorgten. Die Hausherren nutzten dies im Stile einer Spitzenmannschaft aus und erhöhten den Vorsprung weiter. Nach 45 Minuten schoss Manuel Mönch die Pforzheimer zur 13:22-Führung, Tim Kusch erhöhte kurz darauf mit seinem 13:23-Treffer erstmals auf einen Zehn-Tore-Vorsprung für das Heimteam. Diesen Vorsprung gaben die Gastgeber bis zum Schluss nicht mehr her. Beim Stand von 19:29 ertönte schließlich die Schlussirene.
Trotz des deutlichen Ergebnisses hielt sich die Enttäuschung beim HCN in Grenzen. Das wohl mit Abstand stärkste Team der Liga brachte ab der 20. Minute seine volle Leistung auf die Platte, während dem HCN auch einige Male das Glück fehlte, dass in den vorherigen Begegnungen vorhanden war. Zeit, an sich zu zweifeln, hat man ohnehin nicht. Schon nächste Woche geht es gegen das nächste Spitzenteam nach Sandweier zu Drittliga-Absteiger TVS Baden-Baden. Mit den Kurstädtern liegt man derzeit punktgleich auf Platz 4.
HCN 2000: Panazan, Spohn – Nitzke (3), von Witzleben (1), Kern, Karasinski (2), Blum, Kraus (3/1), Angrick (1), Unser, Kracht (4/1), M. Langjahr (4), Bäuerlein (1)

Die Neuenbürger Offensive um Felix Kracht hatte gegen das SG-Defensivbollwerk einen schweren Stand.