Handball-Badenliga: Hockenheim verliert bei der SG Heddesheim unglücklich mit 24:26 Toren

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HSV Hockenheim

Der HSV muss sich neu orientieren

Lange Gesichter gab’s beim HSV Hockenheim nach der 24:26 (11:1)-Niederlage in der Handball-Badenliga beim Oberliga-Absteiger SG Heddesheim. Durch diese zweite Saisonpleite sind die Schützlinge von Trainer Daniel Müller mit jetzt 5:5 Punkten vorerst ins Mittelfeld der Liga zurückgefallen und müssen sich jetzt neu orientieren. Dabei präsentierte sich im mit Spannung erwarteten Duell an der Bergstraße ein deutlich verbesserter HSV gegenüber der Niederlage (26:29) zuvor beim TSV Rot.

Es gab in der Nordbadenhalle deutlich mehr Lichtblicke: Torwart David Rojban parierte vor allem im ersten Durchgang 14 platzierte Heddesheimer Würfe, Mark Zorn war am gegnerischen Kreis kaum einmal unter Kontrolle zu bringen und erzielte sechs blitzsaubere Tore, Pascal Freiseis feierte nach monatelanger Verletzungspause mit ebenfalls sechs Treffern ein gelungenes Comeback und auch Spielführer Philippe Schinke ordnete seine Abwehr mit viel Einsatz und steuerte zusätzlich noch vier Tore bei. Dass das alles nicht zu einem Erfolg oder zumindest für einen Zähler gereicht hat, müssen sich die Hockenheimer wieder einmal selbst zuschreiben, denn wieder einmal waren es zehn „schlafmützige Minuten“, die im ersten Durchgang für eine deutliche Heddesheimer Führung sorgten. Von der 8. bis zur 18. Minute erzielten die Heddesheimer mit einem furiosen Sturmlauf einen 8:4-Vorteil. Der HSV war bei Spielbeginn – 3:3 nach sieben Minuten – noch recht gut im Rennen. Der überragende Martin Geiger (9 Tore) und Spielmacher Martin Doll (5) von Heddesheim waren in dieser Phase aber einfach nicht in den Griff zu kriegen.

Nach einer gehörigen Standpauke von Coach Daniel Müller ging dann aber doch ein Ruck durchs Hockenheimer Team. Mark Zorn, Dymal Kernaja, Philippe Schinke, Felix Gubernatis, Mirko Hess und Pascal Freiseis wandelten das 4:8 innerhalb von nur sechs Minuten in eine 10:8-Führung für Hockenheim um und viele der mitgereisten HSV-Anhänger hofften, dass jetzt endlich der Knoten beim HSV geplatzt wäre. Doch die Heddesheimer kämpften sich zurück, auch begünstigt durch Hockenheimer Nachlässigkeiten in der Defensive. Beim 11:11-Pausenstand war die Partie wieder völlig offen.

Im zweiten Durchgang schenkten sich beide Seiten nichts. In dem fairen Spiel – trotz jeweils sechs Zeitstrafen bei beiden Mannschaften – hatten die Heddesheimer aber auch das Wurfglück auf ihrer Seite. Während bei der SG gleich sechs Würfe von der Innenkante des Pfostens im Tor landeten, versemmelte der HSV in entscheidenden Spielphasen gleich zwei Siebenmeter und traf daneben sechsmal nur das Heddesheimer Torholz. Hinzu kam das Handicap, dass Rückraumwerfer Simon Gans wegen Schulterbeschwerden kaum einmal zum Wurf kam. Im Roter Spiel war Gans mit neun Treffern noch der beste Hockenheimer gewesen!

Trotz dieser Handicaps hielt der HSV die Begegnung lange Zeit offen, führte durch Freiseis‘ Tor in der 52. Minute noch 21:20 und kurz danach 22:21. Die Bergsträßer kämpften aber wie die Berserker und gingen ihrerseits durch Dolls schöner Einzelleistung kurze Zeit später 24:23 in Führung. Danach wieder Riesenpech beim HSV: Kernaja und Freiseis trafen mit ihren Würfen nur das Heddesheimer Torholz. Das Tor zum 25:23 (57.) war dann die Vorentscheidung.

„Wir haben längst nicht alle unsere Vorteile ausspielen können und in entscheidenden Situationen – vor allem bei engen Spielständen – die nötige Konzentration vermissen lassen. Wir müssen uns endlich auf das Wesentliche konzentrieren und das spielen, was wir auch können“, resümierte ein enttäuschter Hockenheimer Trainer Müller. Und Hockenheims Betreuer Hubert Renz erkannte zu Recht: „Unsere Truppe hätte nach diesem Spielverlauf einen Punkt verdient gehabt. Aber so ist nun mal der Sport…“

HSV: Rojban, Lang; Freiseis (6), Wolf (2), Anschütz, Schwögler, Gans (1), F. Gubernatis (1), Hess (3), Volz, Zorn (6), Schinke (4), Kernaja (1).     teu