Handball-Badenliga: Hockenheim kassiert hohe 23:33-Pleite in Friedrichsfeld / Gubernatis verletzt

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HSV Hockenheim

Handball-Badenliga: Hockenheim kassiert hohe 23:33-Pleite in Friedrichsfeld / Gubernatis verletzt

Beim HSV ohne Ordnung kein Erfolg

Die kurze Wettkampfpause über Ostern scheint der HSV Hockenheim offensichtlich nur zur Pflege der Blessuren genutzt zu haben, im spielerischen Bereich konstatierten die erneut zahlreichen HSV-Anhänger beim bitteren 23:33 (10:18) in der Friedrichsfelder Lilli-Gräber-Sporthalle im Meisterschaftsspiel der Handball-Badenliga beim gastgebenden TV Friedrichsfeld keinerlei Fortschritte. Das mag zum einen am häufig kritisierten Harzverbot in der einzigen Badenliga-Halle liegen, am frühen verletzungsbedingten Ausfall nach nur sieben Minuten mit einer Handverletzung von Abwehrchef Felix Gubernatis, aber ganz besonders an der nötigen Motivation nach einem frühen Drei-, Vier-Tore-Rückstand.

Mark Zorn, einer der ganz erfahrenen Hockenheimer Akteure, sprach nach der Pleite für seine Mannschaft: „Handball ohne Harz ist eine ganz andere Sportart, da kannst Du keinen Dreher von außen anbringen, keinen gescheiten Rückraumwurf und vieles mehr. In kurzer Zeit kannst Du das auch nicht trainieren. Solche Hallen sind in der Badenliga einfach nicht konkurrenzfähig… Aber für unsere heutige Leistung gibt es keine Entschuldigung.“ Damit hatte Zorn das Spiel genau auf den Punkt gebracht. Nach genau einer Viertelstunde war das Spiel beim 13:8-Zwischenstand schon entschieden. Die Hockenheimer hatten nicht nur ihren Abwehrstrategen Gubernatis verloren, sondern jegliche Ordnung in der Abwehr und im Angriff. Da nutzten auch alle gut gemeinten taktischen Änderungen von HSV-Trainer Daniel Müller nichts. Der Gast fand einfach  nicht mehr den „roten Erfolgsfaden“ und musste sich früh geschlagen geben. Bei Hockenheim erreichte lediglich Linkshänder Janis Wolf (8/3) Normalform, der mit Simon Gans (6) zu den gefährlichsten Werfern zählte.

Das Friedrichsfelder Erfolgs-Konzept war relativ einfach: Christian Veith (15) und Marcel Koch (9) warteten nur auf Hockenheimer Fehler in der Offensive. Die folgenden Konter verwerteten sie zu hundert Prozent im HSV-Kasten. Keeper David Rojban konnte einem leidtun. Er hatte bei den freien Würfen der Friedrichsfelder gar keine Abwehrchance. Dass es insgesamt 18 (!) Kontertore der Mannheimer Vorstädter wurden, zeigt deutlich auf, wie fehlerhaft das Hockenheimer Spiel insgesamt war.

Dabei hatten sich die Rennstädter in der zweiten Hälfte durchaus viele klare Chancen herausgespielt, doch Mirko Hess, Simon Gans, Jan Axel Jost und Co. scheiterten ein ums andere Mal am harzfreien Ball oder am guten TVF-Torwart. Hockenheims Team-Manager Manuel Haasis wuchsen auf der Bank graue Haare: „Wir hätten die Niederlage in Grenzen halten müssen, die Möglichkeiten dazu boten sich zuhauf. Nur haben wir die wieder einmal nicht genutzt…“ HSV-Coach Daniel Müller suchte nicht nach Entschuldigungen: „Dieses 23:33 haben wir durch unsere Unzulänglichkeiten selbst verantwortet. Da geht kein Weg dran vorbei. Jetzt müssen wir unbedingt in den restlichen drei Punktspielen versuchen, nicht in die Mittelmäßigkeit abzurutschen.“

Nur der Spielbeginn war für die Hockenheimer zufriedenstellend. Nach dem schnellen 0:3 kämpfte sich der Gast auf 3:4 heran. Dann war es Janis Wolf, der den HSV sogar mit einem Doppelpack 5:4 in Führung brachte. Das war’s dann aber schon. Drei Veith-Konter brachten das 5:7 und fortan ging es bergab mit Hockenheim. Beim 10:18 zu Pause war die Messe gelesen. Hockenheim kam wohl noch einmal auf 17:21 heran, danach aber wieder ein Fehlerfestival bei der Müller-Truppe, die das hohe 23:33 bescherte.

HSV: Rojban, Lang; Freiseis,  Wolf (8/3), Kernaja (3), Gans (6), Jost (2),  Anschütz, Schwögler, F. Gubernatis, Hess (2), Volz, Zorn (1), Schinke (1).    teu