Handball-Badenliga: Glatter Hockenheimer 30:24-Heimsieg gegen den TV Knielingen

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HSV Hockenheim

Handball-Badenliga: Glatter Hockenheimer  30:24-Heimsieg gegen den TV Knielingen

Kapitän Philippe Schinke reißt alle mit

Nach drei sieglosen Spielen hat der HSV Hockenheim in der Handball-Badenliga sein Heimspiel gegen den Tabellennachbarn TV Knielingen mit 30:24 (14:14)-Toren  gewonnen und sich mit Nachdruck bei seinen Anhängern für vorangegangene Fehlleistungen rehabilitiert. „Das war endlich wieder einmal eine reifere Leistung. Auch wenn nicht alles Gold war, der Einsatz und der Wille haben gestimmt. Wir haben wenigstens in Ansätzen das gezeigt, was wir können“, freute sich nach dem Spiel nicht nur HSV-Betreuer Hubert Renz. Die Hockenheimer festigten mit diesem Erfolg nicht nur den sechsten Tabellenplatz, sondern sie haben jetzt auch noch Chancen, weiter nach oben zu klettern. Der HSV hatte Alexander Volz und Dymal Kernaja in die zweite Mannschaft abgestellt, die gleichzeitig in Schriesheim mit 30:27-Toren siegte und wichtige Zähler im Abstiegskampf der 2. Kreisliga gewann. Dafür spielte David Dreher erstmals in der „Ersten“.

Dass HSV-Trainer Daniel Müller „lediglich in Grundzügen mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden war“, lag zum einen an den höheren Ansprüchen, die er an sein Team stellt, sondern auch an dem tatsächlich vorhandenen Können, das der HSV zuletzt längst nicht vollends abgerufen hat. Das ganz große Vorbild in der Jahnhalle war dieses Mal Kapitän Philippe Schinke, der mit acht Feldtoren nicht nur der überragende Hockenheimer war, sondern mit einer zusätzlich sehr guten  Abwehrleistung und immens viel Einsatz sein Team geradezu mitriss. „Wir haben uns nach drei Niederlagen  endlich befreien müssen. Das ist uns heute gelungen, auch wenn’s ein harter Fight war. Aber unsere Gesamtleistung hat schon gestimmt“, freute sich der 25-Jährige über sein bestes Saisonspiel.

In der Gesamtbeurteilung war Daniel Müller hernach bewusst etwas zurückhaltend, als er meinte: „Dass das heute keine grandiose Leistung werden würde, war mir schon im Vorhinein klar, denn zum einen hat der Trainerwechsel in Knielingen von Tobias Job zum Gespann Marco Hägele/Jochen Werling schon einiges bei unserem Gegner bewegt und zum anderen war da im Unterbewusstsein  noch viel Verunsicherung in meiner Mannschaft, die erst Ende der zweiten Halbzeit gewichen ist.  Aber heute haben wir endlich wieder einmal einen kämpfenden HSV gesehen…“ So ähnlich sah es auch Hockenheims Team-Manager Manuel Haasis: „Wir haben endlich den Hebel umlegen können. So hoch haben wir noch nie gegen die Knielinger gewonnen.“ Beim TVK bewertete Neu-Coach Werling die Partie folgendermaßen: „Das war eines unserer besten Spiele in diesem Jahr. Wir haben dem HSV lange Paroli bieten können, haben in der Endphase aber nichts zusetzen können. Am Hockenheimer Erfolg gibt es keine Zweifel…“

Vor allem in der ersten Halbzeit brachte der HSV den wieselflinken Knielinger Spielmacher Timo Bäuerlein nicht unter Kontrolle, der neben sechs blitzsauberen Feldtreffern auch noch alle sieben TVK-Strafwürfe sicher verwandeln konnte. Bäuerlein  war der beste Gästespieler, der allerdings oft allein auf sich gestellt war.

Die Hockenheimer starteten recht gut ins Spiel, lagen 4:1 (7.) und 7:4 (11.) vorn, als Knielingen dann mit seinen Abschlüssen mehr Glück hatte. Der HSV versiebte fast in  Folge sechs Großchancen, die Karlsruher Vorstädter machten es besser und lagen in der 23. Minute sogar 12:10 vorn. Da hatten gerade die obligatorischen „zehn schwachen HSV-Minuten begonnen“, die erst im 10:14-Rückstand (26.) endeten. Simon Gans (2), Jan Axel Jost und Janis Wolf schafften zum Wechsel aber dennoch das 14:14-Unentschieden.

Im zweiten Durchgang wogte das Geschehen lange Zeit hin und her. Als sich HSV-Torwart David Rojban immer mehr steigerte und Philippe Schinke bestens traf, konnte Knielingen nichts mehr entgegen setzen. Die letzten zehn Minuten verliefen furios. Als Felix Gubernatis zwei Sekunden vor dem Ende den 30. Hockenheimer Treffer angebracht hatte, waren auch die HSV-Anhänger zufrieden…

HSV: Rojban, Lang; Freiseis, Wolf (5/3), Anschütz (1), Schwögler (1), Gans (4), F. Gubernatis (1), Hess (3), Dreher, Jost (4), Zorn (3), Schinke (8).   teu