Handball-Badenliga: Bittere 20:27-Heimpleite der Hockenheimer gegen Viernheim

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HSV Hockenheim

Handball-Badenliga: Bittere 20:27-Heimpleite der Hockenheimer gegen Viernheim

Der HSV findet keinen Zugriff zum Gegner

Wenn es auch nur vage Hoffnungen waren: Der HSV Hockenheim hat in der Handball-Badenliga durch die überraschende 20:27 (6:12)-Heimniederlage gegen den Tabellendritten TSV Amicitia Viernheim die letzten Chancen auf den zweiten Tabellenplatz verspielt und muss jetzt gehörig achtgeben, um nicht als derzeit Fünfter der Wertung nach unten durchgereicht zu werden. Die Spieler von HSV-Trainer Daniel Müller hatten sich gegen die Südhessen im Vorfeld des Spiels schon einiges ausgerechnet, zumal die Gäste auf ihre beiden verletzten Leistungsträger Philipp Gunst und Simon Reisig verzichten mussten. Doch den Hockenheimern erging es in dieser Beziehung nicht viel besser. Neben den eh‘ schon Verletzten Sergiu Dumitru und Philippe Schinke gingen Janis Wolf und Pascal Freiseis angeschlagen ins Spiel, waren eigentlich nur für den Notfall nominiert, der nach dem 6:12-Rückstand zur Pause dann tatsächlich eintreten sollte. Mit vier Treffern gehörte Freiseis dann doch zu den erfolgreichsten HSV-Akteuren.

Während die Viernheimer in der Rudolf-Harbig-Halle ausgiebig den in dieser Höhe nie und nimmer erwarteten Erfolg feierten, schlichen die Hockenheimer wie begossene Pudel in die Kabine. Jeder wusste, dass nach diesem 20:27 alle Saisonziele ad acta gelegt werden können. HSV-Betreuer Hubert Renz gab seiner Mannschaft mit auf den Weg: „Wir dürfen jetzt nicht vieles in Frage stellen, sondern zusammen die aktuelle Lage besprechen. Die beiden Heimniederlagen gegen Heddesheim und jetzt gegen Viernheim geben allerdings schon zu denken – auch wenn beide Kontrahenten zur Liga-Spitze gehören.“ Deutlicher wurde da schon Coach Müller: „Wir haben uns heute blamiert – und das ohne Wenn und Aber.  Die ganze Einstellung hat mir nicht gefallen. Wir haben nie einen Zugriff zum Gegner bekommen, der uns mit den eigenen Waffen geschlagen hat. Über dieses Spiel wird noch zu reden sein – und das ganz intensiv…“ Ausgenommen von dieser Pauschalkritik sollte nur Torwart David Rojban genommen werden, der mit 23 tollen Paraden sogar noch eine höhere HSV-Niederlage verhindert hat und Abwehrspezialist Felix Gubernatis, der mit unermüdlichem Einsatz in etwa Normalform erreichte. Der Rest der HSV-Mannschaft muss sich den Vorwurf gefallen lassen, längst nicht das vorhandene Potential abgerufen zu haben.

Gleich in den ersten Minuten Kopfschütteln auf der HSV-Bank, als Kreisläufer Mark Zorn gleich dreimal am guten Amicitia-Keeper Dennis Hoffmann scheiterte, dann noch einen Strafwurf an die Latte knallte, bevor er das 1:0 markieren konnte. Und als dann kurz danach Dymal Kernaja einen weiteren Siebenmeter völlig unmotiviert  haushoch übers Tor warf  und im Gegenzug Stefan Dietrich für den Gast zum 2:1 kam, wussten viele schon in etwa, was auf den Gastgeber zu kommen würde. Während den Südhessen vieles gelang, sie sogar auf 8:3 (21.) locker davon ziehen konnten, übertrafen sich die Hockenheimer an Fehlleistungen. Sage und schreibe acht technische und Abspielfehler ließen gar keinen Spielaufbau zu – fast jetzt Patzer wurde vom Gast genutzt. So desolat hatte man den HSV lange nicht mehr erlebt. Nach dem 6:12 zur Pause hatte es eigentlich nur noch besser werden können.

Als die Partie beim 6:15 (35.) längst entschieden war, dann doch noch ein kurzes Aufbäumen beim HSV: Pascal Freiseis, Janis Wolf und Felix Gubernatis verkürzten auf 12:16, doch alle Hoffnungen wurden dann durch Freiseis‘ verworfenem Strafwurf zunichte gemacht.  Viernheimer konterte zum 14:22 (52.) und damit war die Vorentscheidung gefallen.

HSV: Rojban, Lang; Freiseis (4), Wolf (1/1), Anschütz (2), Schwögler, F. Gubernatis (2), Hess (1), Jost (4), Zorn (2), Kernaja (1), Gans (3).    teu