Erste Auswärtsniederlage – HSG vergab zu viele Chancen

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HSG St. Leon/Reilingen
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SG Leutershausen 2 – HSG St. Leon/Reilingen 26:24

Ihre erste Auswärtsniederlage der laufenden Saison musste die HSG St. Leon/Reilingen am vergangenen Sonntag bei der heimstarken SG Leutershausen 2 hinnehmen. Eine fast schon traditionell schwache Chancenverwertung, eine beinahe 15-minütige Auszeit beim Torewerfen sowie viele Unkonzentriertheiten beim Torwurf führten letztendlich zu dieser unnötigen Niederlage. Über weite Phasen der Begegnung agierten die HSG-Spieler zu unkonzentriert und wirkten teilweise sehr überhastet in ihren Angriffsaktionen. Die Gastgeber hingegen operierten sehr überlegt in ihrer Offensive, spielten oftmals nahe am Zeitspiel, zeigten sich aber abgeklärter und disziplinierter. Obendrein scheiterten die Gäste mehrmals am gut aufgelegten Torwart der Bergsträßer, was aber auch auf die zum Teil halbherzigen Torwürfe zurückzuführen war. Spielerisch und in kämpferischer Hinsicht war die HSG ebenbürtig, doch konnte man in den entscheidenden Phasen nicht abgeklärt und konzentriert genug sich in Szene setzen. Zwei entscheidende Spielphasen waren dann ausschlaggebend für den Sieg der Hausherren: Erstens, als sie in der ersten Halbzeit nach einem 5:7 Rückstand mit 9:7 in Führung gehen konnten und dabei eine fast 15-minütige Torflaute der HSG nutzten. Und zweitens als sie sich in Abschnitt zwei in der kritischen Phase nach dem 19:18 vorentscheidend auf 23:19 absetzen konnten.

Recht zähflüssig verlief die erste Halbzeit. Beide Teams operierten mit einer 5:1 Abwehrformation, die auf beiden Seiten sich zunächst als recht kompakt und stabil erwies. Die HSG fand dann schneller zu ihrem flüssigen Angriffsspiel. Gelungene Kombinationen und gute Anspiele an den Kreis brachten mehrere klare Einwurfmöglichkeiten. Doch zeigte sich schon in der Anfangsphase, dass das große Manko bei der HSG in der Chancenverwertung liegt. Zum Teil unkonzentriert wurden klarste Torgelegenheiten vergeben. Die Defensive der HSG hatte sich gut auf den Gegner eingestellt und verhinderte durch beherztes Eingreifen den geordneten Spielaufbau der Bergsträßer. Gestützt auf diese konzentrierte Defensive und klug herausgespielte Tore ging die HSG mit 3:5 und 5:7 in Führung, versäumte es jedoch schon in dieser Phase, einen 5- oder 6-Tore-Vorsprung zu erzielen. Die Gastgeber stellten dann ihre Abwehr auf eine 6:0 Formation um, was den Gästen einige Schwierigkeiten bereitete. Das HSG-Team agierte in der Folgezeit in der Offensive zu unbeweglich und teilweise auch undiszipliniert, als zahlreiche Torwürfe überhastet angesetzt wurden. Man blieb sage und schreibe 14 Minuten ohne Torerfolg. Zwar hatte die SGL auch eine 8-minütige Torflaute, doch konnte sie die Abschlussschwäche der Gäste ausnutzen und ging mit 9:7 in Führung. Nach dem 9:8 Anschlusstreffer waren es wiederum die Gastgeber, die vor dem Halbzeitpfiff ihre Chancen nutzten und mit einer 12:9 Führung in die Pause gingen.

Nach dem Seitenwechsel sah man eine zunächst konzentrierter wirkende HSG-Mannschaft. Schnell hatte sie mit drei klug herausgespielten Treffern den 13:12 Anschluss hergestellt. Überhaupt entwickelte sich wieder eine Partie zweier Mannschaften auf Augenhöhe, die lange Zeit sehr ausgeglichen war. Die Gastgeber gefielen hierbei durch ihr druckvoll angelegtes Angriffsspiel, dem die Defensive der HSG oftmals zu passiv gegenüberstand. In der Offensive konnte auch die HSG spielerische Akzente setzen. Doch mehr und mehr verflachte das Angriffsspiel der HSG. Einzig A. Rausch mit seinen dynamischen Aktionen hielt sein Team im Spiel, als er mit vier blitzsauberen Treffern in Folge und zwei klugen Anspielen an den Kreis und den Außen den Abstand bis zum 19:18 nicht größer werden ließ. Leider gelang es der HSG nicht, trotz Überzahl den Ausgleichstreffer zu erzielen, weil man immer wieder durch unkonzentrierte Torwürfe den Gegner in Ballbesitz brachte und dieser auch über Tempogegenstöße zu weiteren Treffern gegen eine nicht immer sattelfeste Abwehr der HSG kam. Die SGL nutze diese Phase, um auf 23:19 zu erhöhen, was gleichzeitig die Vorentscheidung bedeutete. Die Gastgeber spielten weiter sehr effektiv und mit viel Spielübersicht. Erst nach dem 26:21 raffte sich die HSG nochmals auf und verkürzte auf 26:24. Letztendlich war der Sieg der Gastgeber verdient, machte es sich die HSG wieder einmal selbst schwer, als sie trotz kämpferischem Einsatz und klarsten Torgelegenheiten es nicht fertig brachte, ihre spielerischen Qualitäten in Tore umzusetzen.

SGL-Trainer R. Grössl: Es war ein kampfbetontes, sehr faires und temporeiches Spiel, geprägt durch die Abwehrreihen. Ein etwas glücklicher, aber verdienter Sieg für uns gegen einen starken Gegner.

HSG-Trainer B. Feldmann: Wir hatten wenig Alternativen heute zum Wechseln. Der Gegner spielte eine starke Partie. Kämpferische Einstellung bei uns stimmte, aber ein Andreas (Rausch) allein reicht nicht.

HSG: Winter, Schmidt; Bujdos 7, Rausch 6, Decker 5/1, Brenzinger 4, Körner 1, Menger 1, Huber, Eichstätter P., Manke und Salzer.