Erfolgsserie mit etwas Pech gerissen

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HSG St. Leon/Reilingen
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Badenliga

Erfolgsserie mit etwas Pech gerissen

SG Stutensee/Weingarten – HSG St. Leon/Reilingen 22:21

Die Erfolgsserie ist gerissen: Nach zuletzt 10:0 Punkten musste das Badenliga-Team der HSG St. Leon/Reilingen am vergangenen Sonntag eine unglückliche, nicht ganz unverdiente Niederlage hinnehmen. Mehrere Faktoren spielten bei der 21:22 Niederlage eine Rolle: Zum einen das schwere Spiel am letzten Freitag, zum anderen der Ausfall der beiden Rückraumspieler M. Bujdos und J. Krepper, wodurch Trainer B. Feldmann gezwungen war, die Rückraumachse umzustellen. Dadurch fehlten die Varianten, was sich vor allem im ersten Durchgang sehr negativ auswirkte. Auch fehlten zunächst die eingespielten Aktionen und wenn dann eine klare Torgelegenheit herausgespielt wurde, versäumten es die Gäste, mehr aus ihren Chancen zu machen, weil allein in der ersten Spielhälfte sechs klare Torchancen vergeben wurden. Die Gastgeber stellten eine sehr einsatzfreudige und aggressive Truppe, die den unbedingten Willen zum Sieg hatte, um sich im sicheren Mittelfeld der Tabelle zu positionieren. Beim HSG-Team  vermisste man in der ersten Hälfte eine klare Linie und die Durchschlagskraft in der Offensive. Erst im zweiten Spielabschnitt zog man ein sehr dynamisches Spiel auf und zeigte viel Einsatz, Engagement und Kampfgeist. Auch die spielerischen Elemente kamen mehr und mehr zum Tragen und am Ende wäre zumindest eine Punkteteilung durchaus möglich gewesen.

Die Partie begann auf beiden Seiten sehr nervös. Sowohl die Gastgeber als auch die Gäste vertändelten die ersten Bälle, so dass erst in der vierten Minute das 0:1 für die HSG fiel. Es entwickelte sich in der Folgezeit ein ziemlich ausgeglichenes Spiel, wobei die Gäste vor allem mit den gut gespielten Übergängen der Gastgeber so ihre Schwierigkeiten hatten und manches Tor über den Kreis hinnehmen mussten. Ansonsten hatte die HSG-Abwehr den Rückraum der SG gut in Griff und verschob gut zum Ball. Lediglich im Angriff hatte man so seine Schwierigkeiten gegen die recht offensiv agierende SG-Abwehr. Oftmals legte das HSG-Team sein Spiel zu breit an und es fehlte die nötige Durchschlagskraft. Auch hatten die Gäste eine schwache Wurfausbeute, denn es konnten sich in der ersten Hälfte nur zwei Spieler in die Torschützenliste eintragen. Da aber die Defensive der HSG recht gut operierte, sah man eine recht torarme, aber interessante Begegnung. Bis zum 6:6 in der 20. Minute agierten beide Teams auf Augenhöhe, wobei die HSG bei konsequenter Verwertung ihrer Torchancen durchaus hätte in Führung liegen können. Dann kam die wohl stärkste Phase der Gastgeber, parallel dazu die wohl schwächste der HSG. In der Offensive wirkte man zu drucklos und fand gegen die sehr aggressive Abwehr der Gastgeber kein Durchkommen. Die SG hingegen zeigte ein sehr passables Angriffsspiel und profitierte auch von den technischen Fehlern und Unkonzentriertheiten des HSG-Teams. Die Gastgeber nutzten diese Schwächen der HSG konsequent aus und kamen bis zur Halbzeit zu einer deutlichen 12:7 Führung, wobei allein 5 der 7 Tore der HSG auf das Konto von A. Rausch gingen, die beiden anderen steuerte der agile J. Menger bei.

Zu Beginn der zweiten Hälfte hielten die Gastgeber zunächst ihren 5-Tore-Vorsprung. Doch allmählich agierte das HSG-Team im Angriff überlegter und druckvoller. Endlich lief das Spiel flüssiger und dynamischer und mit klugen Aktionen setzte man die Abwehr der Gastgeber unter Druck. Gelungenes Zusammenspiel, gut strukturierte Angriffe und konzentrierte Abschlüsse stellten die Abwehr der Gastgeber vor Probleme. Die SG wirkte zwischenzeitlich verunsichert und blieb auch in der Offensive, bedingt durch die sehr kompakte und bewegliche Defensive der HSG, zeitweise etwas ratlos. Nach und nach nutzte das HSG-Team seine Chancen konsequent und kam auf 17:15 heran. Mehr und mehr Spannung kam auf, als die Gäste nach dem 18:16 den 18:17 Anschlusstreffer erzielten, wobei in den letzten Minuten vor allem C. Eichstätter mit seinen platzierten Torwürfen für Furore sorgte. Beide Teams agierten in der Schlussphase mit großem kämpferischen Einsatz, wobei die Gastgeber mit teilweise rüden Attacken die Angreifer der HSG angingen, woraus dann auch eine berechtigte rote Karte für die SG resultierte. Das HSG-Team ließ sich aber nicht beirren, spielte weiter einen dynamischen Handball und kam nach zwei beherzten Torwürfen aus dem Rückraum und einem klasse Tor von außen zum 20:20 Ausgleich. Nach dem 21:20 Führungstreffer der SG erzielte die HSG postwendend durch einen platzierten Wurf aus dem Rückraum wieder den 21:21 Ausgleich. Als gar der nächste Angriff der Gastgeber durch eine antizipierte erfolgreiche Abwehraktion abgefangen wurde, hatte das HSG-Team durch einen Tempogegenstoß die Chance zum Führungstreffer und wahrscheinlich zumindest zu einem Punktgewinn. Doch vergab man diese klare Torgelegenheit und musste im Gegenzug den Treffer zum 22:21 für die Gastgeber hinnehmen. Den letzten Angriff unterband die Abwehr der SG durch ein rüdes Foul und der letzte Torwurf aus einem direkten Freiwurf brachte auch nicht mehr den Ausgleich. So musste das HSG-Team eine am Ende etwas unglückliche, über den gesamten Spielverlauf gesehen aber nicht unverdiente Niederlage hinnehmen.

Die Mannschaft und die Tore: M. Winter, M. Jacobs; A. Rausch 6, C. Eichstätter 5, C. Decker 4/2, J. Menger 4, L. Schmitt 2, M. Kikillus, J. Huber, F. Manke, D. Brenzinger und J. Lechner.

SG-Trainer Bechtler:  Es war ein verrücktes Spiel. In der 1. Halbzeit hätten wir höher führen müssen. Am Ende war es ein glücklicher Sieg. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen.

HSG-Trainer Feldmann: Glückwunsch an die SG. Ich war in der 1. Halbzeit enttäuscht. Mit dem fehlenden Rückraum rechts und Rückraum links fehlte die eingespielte Achse. In der 2. Halbzeit wurden die Zweikämpfe angenommen. Mit der engagierten Leistung der Mannschaft bin ich zufrieden. Der Sieg der SG war verdient.

krau