Drittligist TGS Pforzheim verliert Saison-Auftakt gegen Kornwestheim mit 27:32

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TGS Pforzheim
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Lange Gesichter bei der TGS Pforzheim nach der bitteren 27:32 (14:12)- Auftaktniederlage in der 3. Handball-Bundesliga gegen den SV Salamander Kornwestheim.


Die Rot-Weißen tauchten ihre Fans am Samstagabend in der Bertha-Benz-Sporthalle in ein Wechselbad der Gefühle. Nach einem miserablen Start (0:4, 10. Minute, 2:7, 15. Minute) drehte das Team um Kapitän Florian Taafel auf und führte zur Pause sogar mit 14:12.

 

Nach dem Wechsel hielt das Team von Trainer Andrej Klimovets die Partie noch offen bis zur 45. Minute. Dann schwanden die Kräfte, vor allem im Rückraum. Denn Florian Taafel, Neuzugang Maris Versakovs und Evgeni Prasolov spielten quasi durch, nachdem Linkshänder Filip Prsa bereits in der 7. Minute humpelnd vom Feld musste. Nach einem Sturz hielt sich der Rückraumspieler das Knie, eine genaue Diagnose steht noch aus.

 

„Wir hatten es in der Hand, wir haben geführt. Aber die Aufholjagd hat enorm viel Kraft gekostet. Die fehlte uns am Ende“, sagte Florian Taafel. Ähnlich sah es sein Trainer. „Wir konnten nicht so wechseln, wie gewünscht. Aber auch die Abwehr war schwach. 32 Gegentore sind einfach zu viel“, meinte Andrej Klimovets.

 

Kornwestheim spielte phasenweise im Stile einer Spitzenmannschaft auf. „Der Spielwitz ist enorm. Die Mannschaft ist auch individuell besser und breiter besetzt, als Pforzheim“, urteilte Hans Christensen nach der Partie. Der Ex-Coach von TGS Pforzheim und Kornwestheim ließ sich die Partie natürlich nicht entgehen.

 

Davon, dass die Handballer aus dem Großraum Stuttgart sogar ein Geheimtipp für den Aufstieg in die 2. Liga sein sollten, wollte Neu-Trainer Alexander Schurr allerdings nichts wissen. „Wir sind vielleicht ein Geheimfavorit auf den Klassenerhalt“, scherzte Schurr, der „sehr zufrieden und glücklich“ war über den Erfolg bei einem „Schwergewicht der 3. Liga“, wie der die TGS nannte.

 

Mit den Neuzugängen Christian Wahl und Julius Emrich aus der 2. Liga und einem eingespielten, breiten Kader, könnte auch Kornwestheim ein Schwergewicht der 3. Liga werden. Die Gäste starteten selbstbewusst und furios und machten mit ihrer flinken, flexiblen und aggressiven Deckung der TGS das Leben von Beginn an schwer. Es dauerte immerhin elf Minuten und 27 Sekunden, ehe Davor Sruk mit dem 1:4 den ersten Saisontreffer 2017/18 für die TGS markierte.

 

Eine Bank im TGS-Dress war der neue Keeper Sebastian Ullrich, der in Halbzeit eins überragend hielt und mit seinen Paraden auch dafür sorgte, dass die Gastgeber – wenn auch spät – ins Spiel fanden. Evgeni Prasolov im Rückraum und der neue Linksaußen Maximilan Mitzel wussten neben dem Torhüter besonders zu gefallen. Auch die Abwehr stabilisierte sich und Pforzheim ging in der 27. Minute durch Prasolov erstmals in Führung (11:10).

 

Nach dem Wechsel merkte man, dass der Kader der TGS im Rückraum nicht breit genug aufgestellt ist, um Verletzungen oder Formtiefs zu kompensieren. Viele der jungen Spieler, die eingebaut werden sollen, sind noch nicht so weit. Florian Taafel & Co bekamen nicht mehr die Kurve. Kornwestheim spielte am Ende die körperliche Überlegenheit clever aus und kam locker zum verdienten Sieg.