Der größeren Erfahrung Tribut gezollt

0
897
HG Oftersheim/Schwetzingen
www.hghandball.de

 

HG O/S unterliegt Pfullingen

Mit 24:29 (15:11) unterlag die HG Oftersheim/Schwetzingen bei ihrer Heimpremiere in der 3. Liga den Handballern des VfL Pfullingen. Dabei gab wohl, nach Meinung der beiden Trainer, die größere Erfahrung in dieser Spielklasse den Ausschlag. Pfullingen war schon ein Jahr vor der HG in diese Liga aufgestiegen.

Till Fernow, Trainer des VfL, begründete diese Ansicht: „Wir sind ein Stück weiter, haben schon ein Jahr lang mehr in der 3. Liga Erfahrung gesammelt, ein wichtiger Lernfaktor – und der war heute entscheidend. Wir wissen, wenn wir Mitte der zweiten Halbzeit am Gegner dran sind, dass wir über das Kollektiv verfügen, dann wegzuziehen.“

Doch zu Beginn hatte der letztjährige Oberliga-Meister den Vorteil auf seiner Seite, führte 8:4 (17.), später 14:9 (29.). HG-Trainer Martin Schnetz hatte seine Spieler vor der Partie vor den Einzelaktionen der Pfullinger gewarnt. Und zunächst versuchten die Gastgeber auch intensiv diese Vorgabe umzusetzen. Bis zum 8:4 wurden sogar einige Chancen liegengelassen, die einen höheren Abstand verhinderten. „Obwohl wir in der ersten Halbzeit führten, war unser Spiel da eigentlich schon zu statisch“, bemängelte Schnetz. Bei einer ersten Unterzahl – gleichzeitig musste Rechtsaußen Kai Rudolf mit einer Wadenverletzung passen – kam der Gast schon wieder gefährlich auf. Aber die Hausherren, bei denen im ersten Durchgang die Rückraumschützen mit ihrer Variabilität dominierten, zogen noch einmal davon. Auch Fernow kritisierte seine Leute ein wenig: „Wir kannten wir die Laufwege der HG-Rückraumspieler, waren aber bei der Verteidigung in der ersten Hälfte nicht konsequent genug.“

Doch dann hatte sich Pfullingen besser auf den HG-Angriffswirbel eingestellt. Adrian Fritsch, Simon Förch, Daniel Hideg und Lukas Sauer rieben sich an den immer wieder heraustretenden Verteidigern auf. Gleichzeitig schaffte es der VfL geschickt, dass so gut wie kein Kreisanspiel beim Adressaten Lino Messerschmidt ankam. Auch das Pfullinger Rückzugsverhalten war stark, so dass fast jede Kontermöglichkeit unterbunden wurde. Die Schwaben kamen Stück für Stück heran (19:18/41.) und bogen dann auf die Überholspur ab (20:22). Einmal glich Oftersheim/Schwetzingen noch aus (22:22/48.), dann war der VfL vorentscheidend enteilt (22:25, 23:27).

„Pfullingen hat sich gesteigert und wir zusehends abgebaut. Am Ende hat die letzte Kraft gefehlt, das Spiel noch zu drehen. Insgesamt waren uns die Pfullinger im Eins-gegen-Eins überlegen“, sah Schnetz seine Befürchtungen bestätigt. Die eigene Defensive indes wurde mehr und mehr vernachlässig, immer wieder war ein VfL-Kreisläufer frei, eine Lücke für einen Rückraumwerfer vorhanden. HG-Torhüter Daniel Unser hielt zwar etliche Bälle, bekam aber allein fünf davon als Abpraller im Nachwurf noch ins Netz.

Erschwerend hinzu kam, dass der Gastgeber sich nach dem Seitenwechsel mehrfach durch die Schiedsrichter ungleich behandelt fühlte. Auch hier ging auf dem Feld und an der Bank unnötig Energie durch Reibungsverluste verloren. Energie, die vielleicht noch in einen Schlussspurt investiert werden hätte können. Unser hielt seinen Kasten zwar nach dem 23:27 (53.) sauber, aber seine Vorderleute waren auch nicht in der Lage sein Pendent Simon Tölke auf der anderen Seite zu überwinden. Einzig Förch traf noch einmal zum 24:27 (58.). „Hier war heute zu sehen, wie entscheidend Torhüter sind. In der zweiten Halbzeit brachten wir in der Abwehr fünf bis zehn Prozent mehr und Tölke wurde stabiler“, brachte es Fernow auf den Punkt.

Schnetz gab für den weiteren Weg der HG vor: „Wir müssen versuchen, das Ergebnis vernünftig einzuordnen und weiter unsere Erfahrungen in dieser Liga machen und dazulernen. Im Endeffekt heißt jeder Spieltag für uns, Punktesammeln gegen den Abstieg.“ Der nächste Versuch dazu wird am Samstag bei HBW Balingen-Weilstetten II unternommen.

HG: Gabel, Unser; Messerschmidt (2), Rudolf, Förch (4), Gartner (1), Sauer (2), Fritsch (8), Geisler, Mehl (1), Seyfried, Wagner, Körner, Hideg (6).