Brühl weist Heddesheim in die Schranken

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TV Brühl 1912

Brühl weist Heddesheim in die Schranken

Badenliga Frauen: TV Brühl – SG Heddesheim 26:18 (13:9)

Dieses Spielergebnis hatten selbst die kühnsten Brühler Handballexperten nicht erwartet. Mit ihrer bisher besten Saisonleistung besiegten die Gastgeberinnen die  SG Heddesheim klar mit 26:18. Vor allem die Art und Weise des Auftretens der jungen Brühler Mannschaft fast über die gesamten 60 Minuten verzückte die Handballfans des TVB geradezu Gegen eine körperlich weit überlegene Gästemannschaft ließen die Gastgeberinnen nichts anbrennen. Sie machten mit unglaublichem Einsatz- und Kampfeswillen diese Nachteile nicht nur wett, sondern glänzten dabei auch mit spielerischen Attributen. Trainer Franz-Josef Höly vertraute in der Abwehr auf die gegen Rot praktizierte 6:0 Deckung, wobei immer wieder einzelne Spielerinnen aus dem Abwehrverbund frühzeitig nach vorne kamen, um den Spielfluß der SG zu bremsen. Die mit sehr viel Laufarbeit und dem nötigen Körpereinsatz geführte Partie kostete dementsprechend Kraft, vor allem wenn es zu bedenken gilt, daß einige der Schlüsselspielerinnen noch kurz zuvor das A-Jugendspiel in Wiesloch bestritten hatten. Aber das tat der Einstellung des TVB keinen Abbruch. Sie wollten auch diese für sie so wichtige Begegnung zu einem positiven Ende bringen, was auch vortrefflich gelang.

Heddesheim begann mit viel Kraft und Tempo (2:2), aber schon sehr früh merkten sie, daß es gegen die Brühlerinnen nicht einfach werden würde. Die SG mußte sehr oft weite Wege gehen, um überhaupt Torchancen zu kreieren. Kaum einmal gab es genügend Raum für erfolgversprechende Würfe aus dem Rückraum und da beide Brühler Torhüterinnen, Virginie Zimmermann in der ersten Hälfte und Sandra Lauerwald in der zweiten Halbzeit, einen starken Eindruck hinterließen und ihre Gegenüber klar ausstachen, war die SG-Herrlichkeit bald vorbei. Der TVB kombinierte und kämpfte sich aufopferungsvoll durch die 6:0 Deckung der SG. Die Folge war ein 8:4 Vorsprung in der 20. Minute. Dann passierte etwas, was nicht hätte passieren dürfen. Die Unparteiischen, ansonsten sichre Leiter der Partie, zeigten Paula Lederer bei einem Strafwurf die rote Karte, wegen eines Kopftreffers  gegen die Heddesheimer Keeperin. Da diese sich jedoch in Bewegung befand, eine falsche Entscheidung, zumal der Brühlerin natürlich keinerlei Absicht zu unterstellen war. Urplötzlich  gab es durch diese Entscheidung praktisch keinen Rückraum mehr, eine weitere Bürde für den TVB. Aber auch diesen Nackenschlag steckten die Gastgeberinnen weg, sie schienen sich jetzt erst recht noch mehr ins Zeug zu legen. So blieb es Heddesheim verwehrt, den Abstand  zu verkürzen. Zur Pause führte Brühl verdient mit 13:9.

Würde die verbliebene Kraft für die zweite Halbzeit reichen? Heddesheim versuchte wirklich alles, wechselte aus, probierte weitere Möglichkeiten aus, es half nichts. Brühl war an diesem Tag nicht zu knacken. Der TVB war spielerisch das eindeutig bessere Team. Brühl verstand es, im Angriff durch schnelles Kombinationsspiel und viele Einzelaktionen die Gästeabwehr ständig zu bewegen. Auch die Abschlußquote sprach für das Höly-Team. Die Tore fielen aus allen Positionen, sinnbildlich waren die sechs blitzsauberen Treffer von Rechtsaußen Vanessa Henn bei sieben Versuchen, eine fast schon historisch anmutende Ausbeute. Heddesheim, das nie aufgab, kam auch in der zweiten Hälfte nie mehr als auf vier Tore heran, weil sich der TVB auch keine Schwächeperiode leistete (16:12 und 20:16). Gegen Ende der Partie wurden die Angriffsaktionen der SG fahriger, das Spiel war zu Gunsten der Brühlerinnen entschieden, zu mannschaftlich geschlossen auftraten und erneut keinen Schwachpunkt hatten. Aus dem Kollektiv ragten Joceline Tomann, Maren Röllinghoff und Maike Röschel noch heraus, die überragende Partien ablieferten. Der 26:18 Erfolg war am Ende hoch verdient.

Trainer Franz-Josef Höly nach dem Spiel: „wir wußten, daß wir über den Kampf zum Spiel finden müssen. Das hat funktioniert, weil alle ihr Bestes gegeben haben. Gottlob hat die Kraft bis zum Ende gereicht, für die jungen Mädels mit zwei Spielen am Tag sicher nicht einfach, aber sie haben das super gemacht. Jetzt sind wir punktemäßig praktisch im Soll und können ohne Druck die nächsten Partien angehen. Die rote Karte gegen Paula Lederer war ein Witz, aber auch das hat meine Mannschaft hervorragend weggesteckt.“

TV Brühl: Zimmermann, Lauerwald; Li. Bühn (2), Röllinghoff (6/2), Gross, Henn (6), Pristl, Naber (2), P. Lederer (2), Tomann (1), Röschel (6), Schneider, Le. Bühn (1).

ako