Bitz rettet Nußlocher Sieg in letzter Sekunde

0
891
SG Leutershausen
www.sgl-verein.de

Nußloch legt mit sensationeller erster Hälfte vor – Bitz mit Last-Minute-Treffer

Nußloch. (msc) Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, das heimische Kaminfeuer – es gibt viele Möglichkeiten, sich in der kalten Jahreszeit aufzuwärmen. Das Derby der SG Nußloch gegen die SG Leutershausen war eine davon. Die Gastgeber gingen schnell in Führung, Leutershausen musste dem Rückstand lange hinterherrennen. Am Ende gelang zwar der Ausgleich, doch Kevin Bitz avancierte mit dem Last-Minute-Siegtreffer zum Matchwinner. Dank einer unglaublichen Energie- und Moralleistung gewinnt Nuloch mit 29:28. „Im Moment lohnt es sich, zu uns zu kommen“, witzelte SGN-Coach Christian Job nach Spielschluss. Auch Marc Nagel hatte sein Lachen nach der Niederlage nicht verloren: „Es war ein Derbyspiel in einer tollen Halle mit vielen Zuschauer, so etwas hat einen Sieger verdient.“ Abschließend fügte er etwas ernster an, der Sieg sei völlig in Ordnung gewesen. „Wir haben nach einer Auszeit die Chance zum Sieg und kommen nicht zum Wurf, Nußloch schafft es dagegen“, so Nagel weiter. „Das Spiel war, wie man sich ein Derby eben wünscht – mit dem besseren Ende für uns“, fügte Job an, der mehr als stolz war, auf die Leistung seiner verbleibenden Spieler.

Die Verletztenliste machte ihm nämlich vor Spielbeginn Sorgen. Dennoch ging die SG Nußloch mit 7:3 in Führung, die „Roten Teufel“ erwischten dagegen einen Stotterstart. Statt die eigenen Angriffe abgeklärt auszuspielen, haderte Leutershausen mit einigen Schiedsrichterentscheidungen in der Defensive und vergab offensiv ein ums andere Mal überhastet. Die Gastgeber spielten ihre Versuche dagegen routiniert zu Ende und bauten den Vorsprung immer weiter aus – meist über den in dieser Phase starken Pierre Freudl. Der Nußlocher Rückraum-Spezialist stellte die Hintermannschaft des Kontrahenten vor Probleme, die auch ein Torwartwechsel der Gäste nicht lösen konnte. Der Spielstand war nach etwas mehr als einer Viertelstunde folglich deutlich, ein 15:7 leuchtete von der Anzeigetafel. „Das waren überragende 20 Minuten, ich bin begeistert, gerade wenn man sieht, dass Leutershausen durchwechseln konnte“, freute sich Job. Er selbst hatte lediglich zwei fitte Feldspieler auf der Bank. Sein Gegenüber staunte dagegen über die schwache Anfangsphase: „Am Anfang hatte ich ein bisschen Angst ein komisches Ergebnis zu bekommen, aber wir haben zum Glück den Schalter umgelegt.“ Zur Pause verkürzte die SGL zwar auf fünf Treffer, ein 14:19-Defizit trug sie jedoch in den zweiten Abschnitt.

Das Marc Nagel die erste Halbzeit nicht geschmeckt haben dürfte war klar, die Halbzeitansprache dürfte saftig gewesen sein. Entsprechend druckvoll trat seine Mannschaft im zweiten Abschnitt an, nach fünf Minuten stand es bereits 19:21 – alles steuerte auf eine packende Schlussphase hin. Doch die Job-Sieben fing sich und hielt die „Roten Teufel“ zunächst auf Abstand. Die SG Leutershausen wollte die großen Ankündigungen der letzten Wochen indes nicht ohne Taten stehen lassen und kam zwei Minuten vor dem Ende durch Stefan Salger zum Ausgleich. Die Messe war allerdings noch nicht gelesen. In der letzten Sekunde hatte die SG Nußloch eine letzte Chance, den Sieg zu ergattern: Es war der Auftritt von Kevin Bitz, der das Spielgerät zum 29:28 in die Maschen setzte. „Eigentlich wollten wir Stefan Jochim freispielen, als der Ball dann zu mir kam, habe ich das Tor gesehen und musste werfen“, gibt Bitz sich bescheiden. Sein Coach lobt ihn dagegen in den höchsten Tönen: „Kevin quält sich jetzt seit drei Wochen, dass er überhaupt dabei sein kann.“

Der Jubel war groß, die Enttäuschung der SG Leutershausen ebenfalls. Freude gab es jedoch nicht nur beim Derbysieger, sondern auch bei einigen Zuschauern. Die Tombola zu Gunsten des Kinderhospitz Sterntaler sorgte für weitere Gewinner – 1800 € Erlös und inklusive. Die Stimmung nach dem spannenden Derby blieb ausgelassen, auch Marc Nagel witzelte weiter: „Wir machen zwei bis drei Tage Pause, dann steigen wir in die Vorrunde ein.“ Nach dem ungläubigen Staunen ergänzte er: „Meine Spieler sind noch jung die machen das mit – Christian, ich hoffe du sagst jetzt das selbe.“ Der ersehnte nach zwei schweren Spielen zum Abschluss dagegen die Winterpause und hielt seine Jungs lediglich dazu an, nach dem Weihnachtsbraten etwas zu laufen, sodass man nicht wieder von Null anfangen müssen.

SG Nußloch: Sowden, Lieb; Kuch, Erifopoulos 2, Müller 3, Fritsch, Schwartz 6, Jochim 1, Freudl 8/1, Bitz 8, Pauli 1.

SG Leutershausen: Hübe, Lazaro Garcia; Wetzel 3, Wilde, Salger 7, Räpple, Pfattheicher 4, Volk 2, Geppert 3/2, Bauer 2, Spohn 5, Pestinger 2, Conrad, Ratzel.

TEXTENDE

TEXTENDE