Birkenau wird in Brühl deklassiert

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TV Brühl 1912

Birkenau wird in Brühl deklassiert

Badenliga Damen: TV Brühl – TSV Birkenau 2  44:23 (22:13)

Das Spiel gegen den TSV Birkenau hatten sich die Verantwortlichen des TV Brühl sicher schwieriger vorgestellt. Aber am Ende von 60 denkwürdigen Minuten gingen die Gäste beim 23:44 im Brühler Sturmwirbel förmlich unter. Dabei waren vor dem Anpfiff auch bei Trainer Fred Klaszus noch einige Personalverschiebungen aufzuarbeiten. Brühl stand nämlich ohne etatmäßige Kreisläuferin da. Beide, Anja Gross und Franziska Pristl fielen kurzfristig aus, dazu fehlte Julia Werle weiter studienbedingt. Fred Klaszus machte aus der Not eine Tugend und beorderte Abwehrspezialistin Lisa Naber an den Kreis, die ihrem Team nicht nur dort behilflich war.

Bei den Gästen war natürlich auch Oberligaverstärkung auszumachen. Mit Michelle Gerhardt, Nicole Gölz, Lena Kahnert und Nicola Baumann liefen gleich vier Spielerinnen mit auf, die am Tag zuvor Viernheim in die Schranken gewiesen hatten. Dabei galt es aus Brühler Sicht vor allem, die Kreise der wurfgewaltigen Lena Kahnert einzuengen.

Schon beim ersten Angriff der Gastgeberinnen offenbarte sich die Birkenauer Abwehrtaktik. Mit einer offensiven 3:2:1 Deckung beabsichtigten sie, die Brühler Angriffsmaschinerie zu stoppen. Dies gelang aber nur in den ersten zehn Minuten (6:6), dann war die TSV-Defensivherrlichkeit schon vorbei. Der TVB sprühte nur so vor Spielfreude und mit sehenswertem Kombinationsspiel ließen sie die Gästeabwehr nicht gerade gut aussehen. Dem schnellen Angriffshandball, gepaart mit kraftvoll eleganten 1:1 Situationen, war die Birkenauer Abwehr mehr und mehr überfordert. Auf der anderen Seite verordnete die Brühler Bank Lena Kahnert nach ihren ersten vier Treffern Sonderbewachung. Sophia Schneider übernahm diese Aufgabe zu einhundert Prozent. Von der Spielmacherin war ab da nichts mehr zu sehen, der Angriffsschwung der Gäste wurde dadurch empfindlich gestört. Aus dem 6:6 machte Brühl innerhalb von sieben Minuten ein komfortables 13:7. Maßgeblichen Anteil hatte die lauffreudige TV-Abwehr, die nur wenige Torgelegenheiten für die Gäste zuließ. Mittlerweile lief der Brühler Angriffsmotor weiter auf Hochtouren, beim 20:10 war die Partie früh entschieden. Zur Pause hieß es 13:22 gegen desillusionierte Birkenauerinnen.

Auch nach Wiederanpfiff nahm sich Brühl nicht zurück, nahm nicht einmal eine schöpferische Pause. Das Ergebnis ließ dann auch nicht auf sich warten. Der TVB vergrößerte seinen Vorsprung zusehends, erst hieß es 30:16, wenig später bereits 38:21. Das Birkenauer Debakel, auch jetzt nicht mehr mit offensiver Deckung, fand kein vorzeitiges Ende. Natürlich hatten sich die Gäste ob des hoffnungslosen Spielstandes längst aufgegeben, aber die Gastgeberinnen ließen nicht locker. Sie erzielten Tore wie am Fließband, meistens herrlich heraus gespielt. Erst beim 44:23 waren die Gäste endlich erlöst. Brühl bot eine mehr als überzeugende Leistung, ein Beleg dafür war auch die Tatsache, daß sich alle Feldspielerinnen in die Torschützenliste eintrugen, eine geschlossene Mannschaftsleistung eben. Der Sieg mehr als verdient, als Lohn steht Platz drei in der Tabelle. Der Gang am Samstag nach Heidelsheim scheint da keineswegs erfolglos zu sein.

Trainer Fred Klaszus: „wir haben heute ein sehr gutes Spiel gemacht. Mit der offensiven Deckung hatten wir nur anfangs unsere Probleme. Unser Vorteil war dann, daß wir mehr aus der Tiefe kommen konnten und das auch ausgenutzt haben. Die Abwehr stand bis auf wenige Ausnahmen recht stabil. Birkenau konnte nur gelegentlich seine Qualitäten ausspielen. Einigen TSV-Spielerinnen fehlte anscheinend gegen Ende auch die Kraft, um noch etwas bewirken zu können.“

TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Li. Bühn (2), Henn (3), Siebenlist (7/2), Naber (4), Röschel (8), Renkert (8), Schneider (6), Edelmann (6).                                                                                                                                   ako