Badenliga: Hockenheim siegt mit letztem Aufgebot gegen den TSV Rot 23:21

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HSV Hockenheim

Handball-Badenliga: Hockenheim siegt mit letztem Aufgebot gegen den TSV Rot 23:21 / Gelungenes Debüt von Keeper Lucas Bauer

Der HSV kratzt alle seine Kräfte zusammen

Mit dem eminent wichtigen 23:21 (11:12)-Heimsieg gegen den TV Rot hat sich der HSV Hockenheim in der Handball-Badenliga erst einmal ins sichere Tabellen-Mittelfeld abgesetzt und die größten Sorgen vergessen gemacht. Dieser Sieg gegen den spielstarken diesjährigen Aufsteiger war nicht unbedingt erwartet gewesen, denn vom Stammaufgebot der Hockenheimer fehlten die langfristig verletzten Kräfte Sergiu Dumitru, Philippe Schinke, Pascal Lang und der gesperrte Mark Zorn. Dafür feierte der 19-Jährige Torwart Lucas Bauer – kurzfristig vom Drittligisten SG Kronau/Östringen II mit Zweitspielrecht ausgestattet – ein gelungenes Debüt im HSV-Team. „Lucas war für uns heute eine Bank. Er hat in den letzten zehn Minuten sein Tor regelrecht vernagelt“, war nicht nur Hockenheims Betreuer Hubert Renz von den Künsten des Torwart sichtlich angetan. Und auch auf Michael Kunert und Henrik Gubernatis aus der zweiten HSV-Mannschaft konnte Coach Haris Halilovic zurückgreifen.

Doch nicht nur im Tor hat es beim HSV Neues gegeben. Am Rande des Spiels wurde bekannt, dass Trainer Haris Halilovic nach der Saison den Hockenheimer Badenligisten nach acht Jahren höchst erfolgreicher Tätigkeit verlassen wird. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

Das Spiel selbst war nichts für schwache Nerven, denn beide Mannschaften kennen sich aus zahlreichen Vorbereitungsspielen aus dem Effeff. Zudem saß mit dem Hockenheimer Boris Meiser ein Trainer auf der Roter Bank, der den HSV auch in- und auswendig kennt. Die Anfangsphase verlief auf beiden Seiten nervös. Nach dem Hockenheimer Führungstor durch Felix Gubernatis glich Julian Körner wohl postwendend aus. Doch danach häuften sich Fehler beidseits. Siebenmeter und beste Chancen konnten nicht verwertet werden. Als sich die Sache einigermaßen beruhigt hatte, war’s erneut der ungemein dynamische Gubernatis, der den HSV mi 3:1 nach vorn brachte. Das war es dann aber lange Zeit für den HSV, der immer mehr in die Defensive zurück gedrängt wurde und in der Offensive zu viel experimentierte anstatt eiskalt zuzuschlagen. Im Gegensatz zu Hockenheim nutzten die Roter ihre Möglichkeiten und lagen in der 17. Minute auch verdientermaßen 8:5 vorn.

Jetzt ging endlich ein Ruck durchs Hockenheimer Team. Daniel Müller (2) und Mirko Hess glichen innerhalb von 110 Sekunden zum 8:8 aus und als kurz danach Janis Wolf den HSV 9:8 nach vorn gebracht hatte, waren auch die HSV-Zuschauer geweckt. Der Rest der ersten Hälfte verlief ausgeglichen. Rot ging mit einem hauchdünnen 12:11-Vorteil in die Pause.

Deutlich konzentrierter begannen die Hockenheimer Durchgang zwei. Im Angriff wurden Dymal Kernaya und Janis Wolf im Verbund mit Mirko Hess, Pascal Freiseis, Felix Gubernatis und Daniel Müller zu den spieltragenden Stützen und auch Lucas Bauer im Tor war mit seinen Paraden ein großer Rückhalt beim HSV. Lange Zeit konnte Rot den knappen Ein-Tore-Vorsprung behaupten. Doch in der 51. Minute dann die Wende, als Kernaja nach schöner Einzelleistung zum 20:19 einwerfen konnte. Den Gleichstand konterten Kernaja (2)und Pascal Freiseis zum vorentscheidenden 23:20. Taktische Auszeiten auf beiden Seiten und ein parierter Strafwurf von Bauer prägten die nächsten Sekunden. Lediglich der Roter Max Fankhänel konnte noch ein Tor für den Gast werfen. Zurecht feierte der HSV hernach den so wichtigen Erfolg.

„Wir haben heute den Bock umgestoßen und bewiesen, dass wir mit viel Kampf und Einsatz vermeintliche spielerische Defizite wettmachen können. Unsere Mannschaft hat sich eine Fleißnote verdient. Das ist auch von unseren Fans gewürdigt worden“, freute sich nach dem Spiel nicht nur Hubert Renz.

HSV: Bauer, Rojban; Freiseis (3), Müller (3), Wolf (6), Felix Gubernatis (4), Henrik Gubernatis, Kunert, Hess (2), Volz, Kernaja (5).   teu