Badenliga: Hockenheim bringt aus Neuenbürg 33:22-Sieg mit

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HSV Hockenheim

Überragender Torwart Bauer – HSV-Mini-Truppe erreicht das Maximale

Für eine Besonderheit hat der HSV Hockenheim am 12. Spieltag in der Handball-Badenliga gesorgt. Der von Verletzungssorgen derzeit nur so gebeutelte Verein feierte mit dem nie und nimmer erwarteten 33:22 (18:14)-Erfolg beim HC 2000 Neuenbürg einen der höchsten Auswärtserfolge der letzten Jahre. Und das mit einem Mini-Aufgebot von gerade einmal sieben (!) Feldspielern. „Wir haben uns mit diesem Sieg selbst das schönste Nikolaus-Präsent gemacht. Leicht und locker hätten wir heute 40 Tore werfen können, doch im Übereifer ist auch einiges daneben gegangen“, freute sich auf der langen Rückreise Abwehrspezialist „Gazelle“ Felix Gubernatis über den Coup.

Dabei hatten die Hockenheimer alle nur möglichen Sorgen vor dem Spiel regelrecht ausgeblendet, denn erneut standen nur sieben Feldspieler zur Verfügung. Philippe Schinke, Pascal, Lang, Sergiu Dumitru und Mark Zorn fehlten aus bekannten Gründen und Akteure aus der zweiten Mannschaft wurden im Vorderen Schwarzwald geschont, weil sie anderntags ein schweres Spiel in der 2. Kreisliga zu bestreiten hatten. „Spieler des Tages“ war in der Neuenbürger Stadthalle vor nur wenigen Zuschauern – darunter gerade einmal drei HSV-Fans – HSV-Keeper Lucus Bauer. Der mit einem Zweitspielrecht für den HSV ausgestattete Torwart, der dem Drittligisten SG Kronau/Östringen „gehört“, setzte an diesem Abend Maßstäbe. Der 19-Jährige parierte sage und schreibe 25 Würfe der HC-Angreifer und leitete spontan ein Dutzend Konter ein, von denen die Hockenheimer zehn in Tore umsetzten. „Der Lucas war heute unser Held, er hat Großes geleistet. Er war maßgebend daran beteiligt, dass es heute ein ganz entspannter Abend für uns wurde“, lobte hernach auch Betreuer Hubert Renz.

Dabei übersah Renz nicht, dass die anderen acht Hockenheimer über sich hinausgewachsen waren. Das gilt in erster Linie für die Konterspezialisten Janis Wolf (7/3) und Felix Gubernatis (3), der sich aber auch in der Defensive für nichts zu schade war. Da glänzten auch die wurfgewaltigen Dymal Kernaja (6) und Pascal Freiseis (7) im Rückraum, am Kreis setzte Daniel Müller (6) Akzente und Mirko Hess (4) wirbelte auf der Linksaußenposition. Und ganz wichtig war auch, dass Alexander Volz nach fast einjähriger Verletzungspause wieder ins Team „hineinwächst“. Unterm Strich fiel es dann gar nicht groß ins Gewicht, dass die Hockenheimer erneut drei Strafwürfe ausgelassen hatten und acht Großchancen nicht verwerten konnten…

Trainer Haris Halilovic hatte seine Mannschaft taktisch bestens eingestellt. „Wir müssen heute unsere gute Kondition ausspielen und uns in der Abwehr gegenseitig helfen. Das Konterspiel wird unsere Hauptwaffe sein…“, hatte der Bosnier seinen Akteuren ans Herz gelegt. Und die beherzigten komplett die Vorgaben.

Nach leichten Anfangsschwierigkeiten – der HSV lag in der 10. Minute noch 4:6 in Rückstand – übernahm Hockenheim dann die Initiative. Gestützt auf eine gute Abwehr und hervorragenden Torwartleistungen dominierte ganz eindeutig der HSV. Nach dem 8:8 (15.) begann die große Zeit des Gasts. Kontinuierlich wuchs der HSV-Vorsprung an. Dymal Kernaja warf mit einem mächtigen Wurf in den Winkel die 18:14-Halbzeitführung heraus.   Im zweiten Durchgang spielte dann nur noch der HSV Hockenheim, der seinen Gegner wie noch nie in dieser Saison ganz sicher im Griff hatte. „Das Ganze glich am Ende doch eher einem Freundschaftsspiel…“, meinte zu Recht Hubert Renz, der mit Zeuge eines besonderen Badenligaspiels war.

HSV: Bauer, Rojban; Freiseis (7), Müller (6), Wolf (7/3), Felix Gubernatis (3), Hess (4), Volz, Kernaja (6/1). teu