Badenliga Frauen: TV Brühl – TSG Ketsch 2 27:33 (13:17)

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TV Brühl 1912

Brühler Rumpfteam unterliegt Ketsch

Das Nachbarschaftsderby endetet mit dem erwarteten Favoritensieg. Mit dem 33:27 entführte die TSG Ketsch 2 beide Punkte aus Brühl und bleibt in der Tabelle weiter der einzige Verfolger des Spitzenreiters aus Birkenau. Allerdings waren die Vorzeichen der Partie zu ungleich. Auf der einen Seite die schon erstaunlich abgeklärte Ketscher Mannschaft, praktisch identisch mit der erfolgreichen A-Jugend, auf der anderen Seite ein Brühler Team, daß es vorher noch nie so gegeben hat. Eine geradezu astronomische personelle Ausfallquote warf alle Pläne über den Haufen. Am Spieltag selbst meldeten sich Anja Groß und Hannah Edelmann endgültig ab. Anja Hirsch spielte trotz fiebriger Erkältung über weite Strecken mit und Torjägerin Julia Werle kam verletzungsbedingt nur zu Kurzeinsätzen. Trainer Markus Pfeifer nahm kurzfristig mit Lena Naber und Anja Hemmerich zwei 1b Spielerinnen mit ins Aufgebot.

Nach Anpfiff der Partie ergriffen die Gäste die Initiative und kamen mit ihren schnellen und durchdachten Offensivaktionen sofort auf Betriebstemperatur (4:1). Wer sich auf den gut besuchten Rängen bereits mit einer weiteren Brühler Klatsche anzufreunden begann, wurde allerdings schon bald enttäuscht. Der TVB fand nach zögerlichem Beginn besser ins Spiel und nahm die nicht immer sattelfeste Ketscher Abwehr unter Beschuß (4:5). Die TSG zeigte sich davon zwar wenig beeindruckt, aber der gegenseitige Respekt war beiden Mannschaften anzumerken. Die Gäste hatten ihre Qualitäten zweifellos in ihrer brandgefährlichen Offensive, wo jeder Angriff sauber ausgespielt und ein effizienter Abschluß gesucht wurde. Brühl hielt vor allem kämpferisch dagegen und mußte sich seine Chancen im Angriff oft durch Einzelaktionen erarbeiten. Natürlich kam es da auch zu Fehleinschätzungen und technischen Fehlern bei überhasteten Aktionen und frühzeitigen Abschlüssen. Kerstin Siebenlist, Anja Hirsch und dazu Lisa Naber in Bestform hielten ihre Farben dabei weiter im Spiel. Ketsch lag erstmals beim 10:7 mit drei Toren in Front. Brühl verkürzte auf 11:12 und 13:14, bevor die Gäste auch die kleinsten Unachtsamkeiten bestraften. So kurz vor der Pause, als Brühl einen Strafwurf verschoß und Ketsch im schnellen Gegenzug erfolgreich war. Nach dem Wiederanstoß verlor der TVB das Spielgerät und Sekunden vor der Sirene war der Gästevorsprung auf vier Tore angewachsen (17:13).

Würden die Brühlerinnen nach der Pause einknicken und Ketsch weiter davonziehen? Diese Frage wurde bald nach Beginn der zweiten Halbzeit beantwortet. Die Gastgeberinnen legten jetzt mehr und mehr Scheu und Respekt vor dem starken Gegner ab und ließen sich nicht weiter abschütteln. Sie kamen mehrmals auf ein oder zwei Tore heran, in den entscheidenden Momenten, wo ein Kippen des Spiels möglich gewesen wäre, wurden die vorhandenen Möglichkeiten allerdings nicht genutzt. Ketsch spielte seine Vorteile, die auch auf der gut bestückten Bank beheimatet waren, gekonnt aus und kam mit dem variablem Angriffsspiel immer wieder zu Treffern. Die endgültige Entscheidung in dem fairen Spiel fiel erst kurz vor Schluß, als Brühl beim Stand von 27:28 in einer letzten Zeitstrafe die Kräfte verließen und die Gäste den Sack zum 33:27 zumachten.

Hut ab vor den Brühler Mädels, die heute auf der Platte gestanden haben, alles gegeben und toll gekämpft. Schade, daß es am Ende nicht gereicht hat, nächste Woche sieht es wieder anders aus.

Brühl Trainer Markus Pfeifer:“ich bin mit meiner Mannschaft zufrieden. Unter den gegebenen Umständen haben wir ein gutes Spiel gezeigt. Meine Spielerinnen hätten früher den Respekt vor dem Gegner abgelegen müssen. Schade, bei besserer Personalsituation hätten wir der TSG heute große Probleme bereitet. Man muß natürlich auch bedenken, daß wir ohne Druck haben spielen können, bei Ketsch sah das sicher etwas anders aus.“

TV Brühl: Zimmermann; Werle, Bühn (3), Boll (2), Hemmerich, Siebenlist (10/1), Schwarz (2), Lisa Naber (3), Lena Naber, Hirsch (7), Rettig.

Quelle: TV Brühl