Badenliga Damen: TV Brühl – TSV Amicitia 06/09 Viernheim 20:34 (9:19)

0
1102
TV Brühl 1912

Die dreiwöchige Spielpause hat den Brühler Handballerinnen offensichtlich nicht gut getan. Anders ist die hohe 20:34 Heimniederlage gegen Viernheim wohl nicht zu erklären. Anstatt wie gewohnt ihren erfrischend schnellen Offensivhandball zu zeigen, standen die Mädels von Trainer Fred Klaszus im Kollektiv völlig neben sich. Auf der anderen Seite stand ein Gästeteam, das 60 Minuten lang eine eindrucksvolle Leistung ablieferte und auch in dieser Höhe verdient gewann. Durch die gleichzeitigen Niederlagen der Spitzenteams aus Ketsch und Kronau/Östringen gibt es aktuell vier Mannschaften mit je zwei Minuspunkten, die in der Tabelle vorne mitmischen, darunter trotz der Niederlage auch Brühl und eben Viernheim.

Die Tabellenführung im Blickfeld begann Brühl mit dem Führungstreffer und dem späteren 2:1. Danach spielte eigentlich nur noch Viernheim. Sie standen sicher mit einer 6:0 Deckung und legten bei eigenem Ballbesitz ein hohes Tempo mit viel Druck auf die Brühler Abwehr vor. Sie kombinierten teilweise wie am Fließband, spielten geduldig ihre Angriffe aus und schossen ihre Tore praktisch aus allen Positionen. Bei den Gastgeberinnen funktionierte an diesem Tag praktisch nichts. Die Deckung offenbarte unerwartet große Schwächen und war kaum einmal in der Lage, die Kreise der gegnerischen Angreiferinnen entscheidend zu stören. Die Stärke des TV Brühl, der eigene Angriff, vermochte sich nur selten gut in Szene zu setzen. Durch fehlendes Tempo und mangelnde Laufbereitschaft hatte die Viernheimer Abwehr leichtes Spiel, einfaches Verschieben reichte meistens aus. Bezeichnend, daß die ersten drei Brühler Treffer durch Strafwürfe fielen, das erste Tor aus dem Spiel heraus gab es nach 14 Minuten zu vermelden, da stand es allerdings bereits 4:9. Die Brühlerinnen hatten in der Vergangenheit schon mehr als einmal bewiesen, daß sie in der Lage sind, solche Rückstände wieder wett zu machen, gegen starke Viernheimerinnen klappte das nicht. Im Gegenteil, der TSV Amicitia baute seinen Vorsprung bis zur Pause auf zehn Tore aus (19:9), dem Brühler Anhang schwante schon in den Pausengesprächen nichts Gutes.

Leider kam es aber genauso. Viernheim spielte trotz des großen Vorsprungs weiter groß auf und ließ auch weiter nichts anbrennen. Brühl kam einfach nicht in die richtigen Gänge. Und hatten die Gäste einmal fünf Minuten lang keinen weiteren Treffer erzielt, machte es der TVB nicht besser. So war der letzte Funken Hoffnung nach dem Seitenwechsel schnell wieder erloschen. Die Gäste, bei denen Stefanie Osada und Anke Schalk überragten, bauten ihren Vorsprung sogar noch weiter aus, während Brühl in der zweiten Halbzeit wenigstens zwei Treffer mehr erzielte als in Hälfte eins. Das war allerdings nach der 20:34 Niederlage nur ein ganz schwacher Trost.

Natürlich gibt es solche Tage, wo einfach rein gar nichts klappen will und im nächsten Spiel kann es bekanntlich nur noch besser werden. Das sah auch Fred Klaszus so, der nach der Partie bedient war:“ heute hatten wir einen rabenschwarzen Tag, da gibt es nichts zu beschönigen. Am meisten bemängle ich die vielen Abstimmungsprobleme in der eigenen Abwehr. Jetzt haben wir knapp eine Woche Zeit, um uns nicht nur mental von diesem Spiel zu lösen und uns auf die nächste Partie einzustellen.“

TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann, Adler; Lisa Bühn, Gross, Siebenlist (5/3), Naber (2), Lena Bühn, Pristl, Röschel (1), Renkert (4/4), Hirsch (2), Edelmann (6).                                                                                                ako