Auswärtsdämpfer in Wetzlar

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SG Leutershausen
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Auswärtsdämpfer in Wetzlar

Auf die Gala folgt der Dämpfer. Die Handballer der SG Leutershausen mussten am Samstagabend in der Oststaffel der 3. Liga eine bittere Auswärtsniederlage einstecken. Mit 25:27 unterlag die Mannschaft von Chefcoach Frank Schmitt in Dutenhofen bei der Bundesliga-Reserve der HSG Wetzlar. Es war ein ernüchternder Abend, weil aus Sicht der Roten Teufel nicht viel gelingen sollte. Man tat sich sehr schwer.

„Manchmal ist einfach der Wurm drin“, sagte Torhüter Alexander Hübe, der seiner Mannschaft nicht wie üblich helfen konnte: „Eigentlich hat die Einstellung gestimmt, aber Wetzlar hat sich dann nach der Halbzeit in einen Rausch gespielt.“ Man habe unter den eigenen Möglichkeiten agiert.

„Diese Niederlage war unnötig“, brachte es Trainer Schmitt auf den Punkt: „Wir haben erst nach 40 Minuten angefangen, Handball zu spielen. Davor haben wir keine Lösungen gefunden – daraus müssen wir jetzt alle lernen.“ Das, was man im Vorfeld angesprochen hatte, konnte man nicht umsetzen. Die junge, schnelle, dynamische Wetzlarer Nachwuchsmannschaft deckte vor den Augen von HSG-Geschäftsführer Björn Seipp extrem offensiv: Zwei – manchmal sogar drei – Abwehrspieler nahmen die Leutershausener Rückraumschützen in Manndeckung und zerstörten das Angriffsspiel der SGL. Auch wenn man viele verschiedene Variationen versuchte, es lief nicht rund. Es stockte.

„Wir wussten, dass Wetzlar so offensiv verteidigen wird“, so Hübe, „eigentlich wollten wir das dann in Kleingruppen im Zusammenspiel mit dem Kreis lösen.“ Das hat nicht geklappt, weil einige Pässe nicht den Abnehmer fanden oder schlicht der Zug zum Tor fehlte. Zudem kam, dass Leutershausen viele Zeitstrafen kassierte – allein in der ersten Halbzeit waren es fünf -; es machte die Aufgabe gegen diese Deckung nicht einfacher. Schmitt versuchte die Lösung über den siebten Feldspieler zu finden, was teilweise gelang, teilweise aber auch schief ging. Obwohl man nicht gut spielte, ging es lediglich mit einem 13:14-Rückstand in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel startete das grüne Feuerwerk. Wetzlar klaute einige Bälle, traf in der Offensive nach Belieben, zog folglich davon und spielte sich sogar eine zwischenzeitliche Acht-Tore-Führung heraus. Zudem schafften es die Roten Teufel nicht, die Siebenmeter, die man sich mühsam erarbeitet hatte, in Zählbares umzuwandeln: Erst scheiterte Kapitän Niklas Ruß, dann Linksaußen Gianluca Pauli. „Da waren wir irgendwie nicht ganz bei der Sache“, sagte Hübe, der in der Schlussphase von seinem Partner Jörn-Thore Döding ersetzt wurde. Das Nachwuchstalent glänzte mit zahlreichen Paraden und sorgte dafür, dass die Roten Teufel noch einmal zurück ins Spiel fanden. Weil Leutershausen kämpfte und den Vorsprung der Hessen verkürzte, entwickelte sich eine Schlussphase, die noch zuvor niemand mehr erwartet hatte.

Als eine Minute vor Spielende die SGL nur noch zwei Tore im Hintertreffen lag, scheiterte Rechtsaußen Konstantin Gasser an der Latte, kurz darauf nagelte Hendrik Wagner – der wieder einmal ein starkes Spiel machte – den Ball ebenfalls an den Querbalken. Spätestens dann war klar: An diesem Abend sollte es nicht sein mit einem Punktgewinn für die SG Leutershausen.

Hübe: „Man muss aber bedenken, dass wir auch noch eine junge Mannschaft sind. Das ist jetzt zwar bitter, aber alles Teil des Lernprozesses. Jetzt konzentrieren wir uns voll und ganz auf das Derby.“ Denn am kommenden Samstag erwartet die SGL den TVG Großsachsen zum Hirschberg-Duell in der bereits jetzt nahezu ausverkauften Heinrich-Beck-Halle (19 Uhr). Hübe: „Da zählt kein Tabellenstand, da geht es nur um den Willen.“

HSG Wetzlar II – SG Leutershausen 27:25 (14:13): Hübe, Döding – Jaeger F., Bernhardt, Schwarz, Rolka 4, Stippel, Jaeger P. 3, Ruß 4/3, Cirac 2, Gasser 3, Wagner 5, Seganfreddo, Pauli 4/2.