Löwen sichern sich im dritten Spiel innerhalb von fünf Tagen beide Punkte

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Rhein-Neckar Löwen. :  TV Hüttenberg   31:21      (15:12)

Mit dem dritten Spiel innerhalb von fünf Tagen setzten die Rhein-Neckar Löwen die „Monsterwoche“ fort. Zu Gast war in der SAP-Arena jedoch kein „Hochkaräter“ wie Kiel oder Hannover-Burgdorf, sondern der hessische Aufsteiger TV Hüttenberg, eine schwer zu spielende Mannschaft. Dies bekam der amtierende Deutsche Meister besonders in der ersten Hälfte zu spüren, als er erst spät in die Gänge kam und nur mit einer 15:12 Führung in die Pause ging. Nach einem intensiven Pausengespräch agierten die Gelbhemden unter der Regie von Kapitän Andy Schmid wesentlich konzentrierter und erspielten sich noch einen deutlichen 31:21 Heimerfolg. Der Titelverteidiger rangiert damit weiter auf Platz eins vor den Füchsen Berlin, die allerdings bei einer Partie weniger noch keine Minuspunkte aufweisen.

 

Der Mittelblock der Löwen hatte viel Arbeit (Foto: cls)

Die Hessen zeigten bereits in der Anfangsphase weshalb sie in den bisherigen Partien in der ersten Bundesliga fast immer zu überzeugen wussten. Mit einem druckvollen Spiel aus dem Rückraum brachten die Neulinge immer wieder Kreisläufer Mario Fernandes in eine erfolgreiche Wurfposition, die dieser auch zu nutzen wusste. In den ersten acht Minuten gelang es den Rothemden oft in Führung zu gehen, so dass der Deutsche Meister nachziehen musste. Die Mannschaft war von Trainer Adalsteinn Eyjolfsson hervorragend auf den Angriff der Gelbhemden eingestellt worden und hatten mit Matthias Ritschel einen aufmerksamen Torhüter zwischen den Pfosten. Auf der anderen Seite wirkte die Deckung der Löwen in der Anfangsphase nicht so frisch und ließ auch den einen oder anderen Rückraumwurf von Sebastian Roth oder Ragnar Johannsson zu. Andreas Palicka verhinderte mit vielen Paraden, dass sein Team einen höheren Rückstand hinnehmen musste. Trainer Nikolaj Jacobsen nahm deshalb schon in der 14. Minute beim Stand von 6:8 eine Auszeit. Die Worte ihres Chefs kamen bei den Löwen richtig an. Innerhalb von drei Angriffen drehten sie die Partie, schafften durch Rafael Baena den Anschluss und durch Harald Reinkind den Ausgleich. Nach der dritten Parade von Palicka sorgte Patrick Groetzki von Rechtsaußen für die erste Führung nach dem 2:1 zu Beginn der Begegnung. Kapitän Andy Schmid legte auf 10:8 nach. Mit enormen Willen kämpfte sich der Neuling sofort wieder zurück und glich aus. Der Meister wirkte im folgenden Abschnitt wesentlich konzentrierter und legte eine Schippe drauf. Zunächst verwandelte Jerry Tollbring einen Siebenmeter dann eroberte der Mittelblock mit Gedeon Guardiola und Hendrik Pekeler zweimal den Ball und die Gegenstöße führten durch Schmid und Tollbring zur ersten Führung mit drei Toren. Dreieinhalb Minuten vor der Pause nahm der Gästetrainer seine erste Auszeit. Palicka war gegen Vladan Lipovina mit einer tollen Parade zur Stelle. Groetzki sicherte den Ball und setzte seinen Kapitän hervorragend in Szene der das Spielgerät zum 15:11 hinter Ritschel versenkte. Den Gästen gelang es mit ihrem Kampfeswillen bis zum Pausenpfiff auf 15:12 zu verkürzen. Der Titelverteidiger tat sich nur 58 Stunden nach der Galavorstellung gegen Hannover-Burgdorf sichtlich schwerer gegen den Neuling aus Mittelhessen.

Die Achse Andy Schmid und Rafael Baena funktionierte auch gegen Hüttenberg (Foto: cls)

Den Torreigen eröffnete Tollbring nach dem Wechsel mit einem Siebenmeter zur 16:12 Führung. Doch die Hessen hatten sofort wieder die richtige Antwort parat. Nach einem Foul an Reinkind wurde der Aufsteiger doppelt bestraft. Tollbring verwandelte den fälligen Siebenmeter und Dominik Mappes musste für zwei Minuten auf die Bank. Die Löwen schlugen aus der Überzahl doppelt Kapital und erhöhten durch Schmid, der aus der zweiten Welle zum 17.13 erfolgreich war. Flip Taleski ließ einen Treffer ins leere Tor folgen. Nach Groetzkis Tor zum 19:13 war erneut Schmid erfolgreich und baute den Vorsprung auf 20:13 aus. Im folgenden Abschnitt lieferten sich Ritschel und Palicka ein Duell, in dem beide ihre Kiste vernagelten. Vier Minuten herrschte eine Torflaute, doch  dann brach Taleski den Bann. Er markierte die erste Führung mit acht Toren für seine Farben. Die Löwen hatten aber weiterhin Probleme gegen die aggressive Deckung der Hessen ihr Positionsspiel sauber zum Tragen zu bringen. Es unterliefen ihnen dabei immer wieder leichte Unachtsamkeiten, die zu unnötigen Gegentreffern führten. Mitte der zweiten Hälfte lagen die Badener mit 23:15 in Front. Nach dem 16. Gegentor zückte Jacobsen den grünen Karton und stellte sein Team neu ein. Der dänische Meistercoach ließ die Gastgeber nun mit dem

Harald Reinkind war mächtig in Fahrt (Foto: cls)

siebten Feldspieler agieren, was zunächst keine Vorteile vor 4598 Zuschauern brachte. Während einer weiteren Zeitstrafe gegen den TVH bauten die Hausherren den Vorsprung wieder auf acht Treffer aus. Auch der Trainer der Gäste griff nun nach dem Lösungsversuch über den siebten Feldspieler, den die Deckung der Mannheimer zunächst aufmerksam vereitelte. Palicka machte den folgenden Versuch zunichte, scheiterte aber mit dem Wurf auf das leere Tor, da sein Gegenüber zu schnell zurück war. Besser machte es sein Kapitän, der die Harzkugel zum 29:20 im leeren Gehäuse der Hessen unterbrachte und die letzte Auszeit der Gäste auslöste. Die Löwen bestimmten in den letzten Minuten das Geschehen und scheffelten mit dem 31:21 Erfolg beide Punkte auf ihre Habenseite. Die letzten Treffer der Löwen feierten die Fans schon mit „Standing Ovations“.

Nach der Pressekonferenz beantwortete Trainer Jacobsen auf die ihm gestellte Frage, was die heutige Partie über die Mannschaft aussagte: „Die Mannschaft zeigte, dass sie einen großen Siegeswillen besitzt, dass wir über die Jahre gewachsen sind und die Mannschaft weiß, wie man in solche Spiele reingeht um sie erfolgreich zu bestehen.“

Pressekonferenz nach der Partie gegen Hüttenberg
(Foto: cls)

Die Löwen haben erneut nicht viel Zeit sich zu erholen. Nach dem Videostudium am Freitagmorgen wird der Tross nach Schweden aufbrechen und am Samstag das vierte Spiel innerhalb von sechs Tagen gegen den schwedischen Meister Kristianstad angehen. Nach der Rückreise am Sonntag folgt dann am Montag das nächste Training, denn am kommenden Donnerstag folgt das Heimspiel in der Champions League gegen Zagreb.

Für die Löwen spielten: Mikael Appelgren, Andreas Palicka – Andy Schmid (7/1), Kristian Bliznac, Gudjon Valur Sigurdsson, Bogdan Radivojevic, Rafael Baena (3), Jerry Tollbring (5/2), Momir Rnic, Mads Mensah Larsen, Hendrik Pekeler, Patrick Groetzki (6),  Harald Reinkind (7), Filip Taleski (3), Gedeon Guardiola, Alexander Petersson,

Für den TVH spielten: Matthias Ritschel, Fabian Schomburg – Tim Stefan, Tomas Sklenak, Moritz Lambrecht, Daniel Wernig (2/1), Christian Rompf, Moritz Zörb (1), Mario Fernandes (3), Ragnar Johannsson (2), Szymon Sicko, Sebastian Roth (2), Dominik Mappes (2), Jannik Hofmann (3), Tobias Hahn (1), Vladan Lipovina (5),