HC Zagreb verhindert den Einzug der Rhein-Neckar Löwen ins Viertelfinale

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Rhein-Neckar Löwen   :    HC Zagreb         29:31      (15:13)

 

Was 10521 Zuschauer in der SAP-Arena erhofft hatten, ist am Ende dann leider nicht eingetreten. Die Rhein-Neckar Löwen scheiterten wie im vergangenen Jahr bereits im Achtelfinale der EHF Champions League. Obwohl sich der deutsche Vizemeister am letzten Wochenende beim HC  Zagreb mit dem knappen Auswärtssieg eine hervorragende Ausgangsposition geschaffen hatte, zogen die Schützlinge von Trainer Nicolaj Jacobsen in einem Handballkrimi in der Schlussphase letztendlich mit 29:31 den Kürzeren. Trainer, Spieler und auch die zahlreichen Fans in der Arena waren nach dem Schlusspfiff sichtlich enttäuscht.

Mitte der ersten Hälfte hatten die Löwen die Partie im Griff (Foto: cls)
Mitte der ersten Hälfte hatten die Löwen die Partie im Griff (Foto: cls)

Die Gelbhemden führten in der Anfangsphase teilweise sogar mit zwei Treffern, konnten sich aber nicht weiter absetzen, da die Abwehr der Gastgeber sehr wechselhaft agierte. Trainer Jacobsen monierte im Pressegespräch denn auch, dass sowohl die Deckung wie auch die Torhüter an diesem Abend nicht optimal in Aktion waren. Nach zehn Minuten kam dann doch mehr Sicherheit in die Defensive und die Offensive verwertete die erarbeiteten Chancen etwas besser. Die Badener zogen auf 13:8 davon und schienen mit einem Bein im Viertelfinale zu stehen. Die Gäste vom Balkan verkürzten zwar auf 13:9, doch Hendrik Pekeler setzte den Lauf mit einem Wurf ins leere Tor fort. Aber dann riss der Faden und die Löwen waren froh, einen Vorsprung von Treffern mit in die Pause zu nehmen.

Die eigenen Fans hofften natürlich, dass ihre Lieblinge in der zweiten Hälfte wieder nachlegen würden, erlebten dann aber einen anderen Verlauf nach Wiederanpfiff. Die Kroaten hatten auf alles was die Löwen unternahmen eine richtige Antwort parat. Zwar blieben die Gelbhemden zunächst in der eigenen Halle Herr der Lage, aber sie konnten sich nie weiter als zwei Treffer entfernen. Bis zur 50. Minuten waren die Löwen immer noch auf Viertelfinalkurs. Bis zu diesem Zeitpunkt trafen die Angreifer des Tabellenführers der DKB Handballbundesliga vorne, mussten aber hinten gleich wieder einen Gegentreffer hinnehmen.

Zweite Hälfte war Kampf pur (Foto: cls)
Zweite Hälfte war Kampf pur (Foto: cls)

Die letzten zehn Minuten entwickelten sich zu einem Handballkrimi. Kurz davor hatte der kroatische Serienmeister beim 25:25 zum ersten Mal in der zweiten Halbzeit einen Gleichstand erreicht und damit seine Chancen auf den Einzug in die nächste Runde deutlich erhöht. Es war klar, dass den Gästen ein Sieg mit einem Tor schon reichen würde, da sie auswärts mehr Tore erzielt hatten. In den letzten sieben Minuten war es dann nur noch ein Spiel der Nerven. Zagreb war in Ballbesitz und hätte in Führung gehen können, aber Gedeon Guardiola fing einen Pass ab und leitete den Gegenstoß ein, aber auch sein Team versäumte einen erfolgreichen Abschluss. Fünf Minuten vor dem Ende gehen die Gäste erstmals durch Stefan Vujic in Front und legten per Gegenstoß nach, nachdem die spanischen Schiedsrichter eine harte Attacke gegen Kim Ekdahl du Rietz nicht geahndet hatten.

Nun hatten es die Hausherren eilig und wollten schnell den notwendigen Ausgleich erzielen. Andy Schmid und Kapitän Uwe Gensheimer trafen zwar für die Gelbhemden, aber die Gäste konterten jeweils mit einem Treffer. Noch zwei Minuten waren auf der Uhr als den Kroaten ein Siebenmeter zugesprochen wurde und Pekeler gleichzeitig eine Zeitstrafe hinnehmen musste. Horvath ließ sich die Gelegenheit von der Linie nicht entgehen und minderte die Chancen der Deutschen gewaltig. In der letzten Minute ließen die Gäste die Uhr runter laufen und machten fünfzehn Sekunden vor dem Ende den Sack endgültig zu.

Die Löwen fanden in dieser Partie sowohl in der Defensive als auch im Angriff nicht richtig zu ihrem System. In der Deckung standen die Gelbhemden nur phasenweise richtig kompakt, boten aber auch zu oft Lücken, die die Kroaten eiskalt nutzten. Im Angriff wurden wieder einmal viele Chancen nicht genutzt. Das Team von Trainer Jacobsen kann sich nun voll auf die nationalen Wettbewerbe konzentrieren.

Rhein-Neckar Löwen: Mikael Appelgren (für einen Siebenmeter und 31. – 55.), Borko Ristovski –  Andy Schmid (7), Uwe Gensheimer (5/1), Stefan Kneer, Stefan Sigurmannsson, Raffaela Baena Gonzalez (1), Mads Mensah Larsen (1), Gedeon Guardiola (2), Patrick Groetzki (5), Marius Steinhauser, Kim Ekdahl du Rietz (3), Hendrik Pekeler (5), Alexander Petersson, Harald Reinkind

HC Zagreb: Ivan Stepanovic, Filip Ivic (35. bis 45.) – Lovro Mihic, Stanko Sabljic, Stefan Vujic (5), Tin Kontrec (4), Luka Sebetic (5), Dobrivoje Markovic (4), Luka Rakovic, Zlatko Horvat (4), Leon Susnja (2), Tonci Valcic, Stipe Madalinic (3), Velko Markoski, Antonijo Kovacevic (1), Domagoj Pavlovic (3)