Gelungener Start der Rhein-Neckar Löwen in die neue Saison

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Rhein-Neckar Löwen  :  TBV Lemgo Lippe      28:21   (16:8)

 

Zum ersten Spieltag der neuen Saison in der DKB Handball-Bundesliga konnten die Rhein-Neckar Löwen 7098 Zuschauer in der SAP-Arena in Mannheim begrüßen. Gegen den TBV Lemgo Lippe erwartete eigentlich jeder der Besucher einen ähnlichen Erfolg, wie ihn die Badener am 08. Februar dieses Jahres verbuchen konnten. Die Hausherren führten damals schnell 14:0 und lagen bei Halbzeit schon 23:4 zurück.

Die heutige Partie begann ähnlich vielversprechend für den deutschen Vizemeister und zwangen in der zehnten Minute Florian Kehrmann, den Trainer der Ostwestfalen, das erste Mal den grünen Karton zu zücken. Seine Jungs lagen zu diesem Zeitpunkt schon 6:1 im

Die Abwehr der Löwen stand in der ersten Hälfte wie ein Bollwerk (Foto: cls)

Rückstand und fanden kein Mittel gegen die starke Abwehr der Gastgeber. Hinter dem Bollwerk agierte zudem noch ein reaktionsschneller Andreas Palicka, der nach glänzenden Paraden einige schnelle Gegenstöße einleitete. Die Schützlinge von Trainer Nikolaj Jacobsen ließen sich durch die Auszeit nicht aus dem Konzept bringen und boten den Zuschauern weiterhin hervorragenden Tempohandball. Über 8:3 zogen die Gelbhemden unter der Regie von Andy Schmid bis zur 21. Minute auf 13:4 davon. Der Schweizer Spielmacher der Löwen steuerte bis dahin vier sehenswerte Treffer selbst bei und schaffte es zusätzlich seine Kameraden in tolle Wurfpositionen zu bringen. Überragend war vor allem das Zusammenspiel mit Kreisläufer Jannick Kohlbacher, der die Vorlagen

Steffen Fäth fügte sich an alter Wirkungsstätte gut ein (Foto: cls)

seines Kapitäns in der ersten Hälfte viermal im Gehäuse der Gäste unterbrachte. Es war beeindruckend wie sich Schmid und der deutsche Nationalspieler schon am ersten Spieltag verstanden. Bis zum Pausensignal hatten sich die Löwen eine 16:8 Führung gesichert und hatten damit die Partie schon früh für sich entschieden. Gästetrainer Kehrmann gab nach der Begegnung zu: „Wir haben schlecht angefangen und hatten das Spiel schon zur Pause verloren. Wenn man 8:16 gegen solch eine Spitzenmannschaft zurückliegt, geht eigentlich nichts mehr.“

Nach dem Wechsel begannen die Rotweißen aus dem Lipperland etwas besser und markierten durch ihren besten Werfer, Tim Suton, den ersten Treffer. Dann bestimmte aber der frischgebackene Supercupgewinner aber wieder das Geschehen. Kohlbacher, der Neuzugang aus Wetzlar, setzte in der zweiten Hälfte zu einer Galavorstellung an. Schon im nächsten Angriff verwertete er ein Zuspiel von Linksaußen Jerry Tollbring zur 17:9 Führung.

Jannik Kohlbacher bot in seinem ersten Spiel in der SAP-Arena eine Galavorstellung (Foto: cls)

Obwohl der TBV nach Wiederanpfiff mit einer 5:1 Deckung versuchte die Kreise von Spielmacher Schmid zu stören, war die Angriffsmaschine der Gelbhemden nicht zu stoppen. Der blendend aufgelegte Eidgenosse erhöhte selbst auf 18:9 und bediente seinen neuen Kreisläuferkollegen mit Anspielen der Weltklasse. Kohlbacher nutzte die Gelegenheiten und baute den Vorsprung mit drei Toren in Folge auf 21:9 aus. Beim letzten Treffer reagierte der gefährliche Neuzugang schneller als die Abwehr der Gäste. Torhüter Palicka wehrte einen Wurf der Ostwestfalen ab und versuchte den Ball im leeren Tor der Kehrmann Truppe unterzubringen, traf aber nur den Pfosten. Sein Kamerad Kohlbacher angelte sich den Abpraller und versenkte ihn im Gehäuse der Gäste bevor Torhüter Piotr Wyszomirski dorthin zurückkehren konnte. Nach einem Siebenmeter, den Oldie Christoph Theuerkauf sicher verwandelt hatte, markierte Tollbring den wohl schönsten Treffer des Nachmittags. Ein hohes Anspiel von Andy Schmid brachte der junge Schwede in Kempamanier im Tor unter. Mitte der zweiten Hälfte begann Cheftrainer Jacobsen durch zu wechseln und verschaffte so seiner zweiten Reihe die notwendige Spielpraxis. Die Mannschaft geriet in der Schlussviertelstunde etwas aus dem

Der neue Abwehrstratege Ilija Abutovic zeigte gleich einmal wo es lang geht (Foto: cls)

Rhythmus und erlaubte so den Gästen zu einer Ergebniskosmetik anzusetzen. Die letzten fünfzehn Minuten ging mit 4:11 an die Kehrmann Schützlinge. Wesentlichen Anteil hatte der polnische Nationaltorhüter Wyszomirski, der mit neun Paraden so manchen Wurfversuch der Gelbhemden vereitelte. Der sichere 28:21 Erfolg der Löwen geriet jedoch zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Trainer Jacobsen war deshalb verständlicherweise nur mit 45 Minuten der Partie zufrieden: „Mit der letzten Viertelstunde bin ich nicht so zufrieden, weil wir dort einfach zu viele Chancen haben liegenlassen“.

 

Die Rhein-Neckar Löwen haben nur wenig Zeit über den ersten Spieltag nachzudenken, dann am Donnerstag steht schon der nächste Auftritt auf dem Plan. In Stuttgart steigt das Landesderby gegen den TVB, der am letzten Donnerstag sich überraschend gegen den SC DHfK Leipzig durchsetzen konnte.

 

 

Für die Rhein-Neckar Löwen spielten: Mikael Appelgren, Andreas Palicka; Andy Schmid (6/1), Vladan Lipovina, Gudjon Valur Sigurdsson, Bogdan Radivojevic, Jerry Tollbring (3), Ilija Abutovic, Mads Mensah (2), Steffen Fäth (2), Patrick Groetzki (3), Filip Taleski (1), Gedeon Guardiola, Alexander Petersson (1), Jesper Nielsen, Jannik Kohlbacher (10)

TBV Lemgo Lippe: Piotr Wyszomirski, Peter Johannesson; Andrej Kogut, Isaias Guardiola, Dominik Ebner, Christoph Theuerkauf (4/1), Tim Hornke (4/1), Robin Hübscher, Jonathan Carlsbogard (1), Tim Suton (5), Donat Bartok (2), Fynn Hangstein, Linus Geis, Christian Klimek (3), Patrick Zieker (2)