Erfolgreicher Saisonstart der Rhein-Neckar Löwen

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Die Rhein-Neckar Löwen, amtierender Deutscher Meister, zeigte gleich im ersten Heimspiel der Saison, dass sie erneut bei der Vergabe des Titels ein ernstes Wort mitreden wollen. Mit einer überzeugenden Leistung wiesen die Schützlinge von Trainer Nicolaj Jacobsen den deutschen Pokalsieger SC Magdeburg mit 29:20 klar in die Grenzen.

Vom Anpfiff weg knüpften die Löwen an die Leistungen der vergangenen Saison an und bauten vor dem überragenden Torhüter Mikael Appelgren ein richtiges Bollwerk auf. Egal was die Truppe aus Magdeburg versuchte, blieb in der Anfangsphase in der Abwehr der Gelbhemden hängen oder wurde vom schwedischen Zerberus im Kasten der Badener gehalten. Aus dieser konsequenten Deckung bauten die Hausherren dann ihre Angriffe auf, die so früh im Spiel auch sehr gut vorgetragen wurden. Gästetrainer Bennet Wiegert war schon in der sechsten Minute beim Stand von 4:0 für die Löwen gezwungen, den grünen Karton zu zücken. Er ordnete seine Jungs neu, ohne eine wesentliche Veränderung zu bewirken. Den Ton gab weiter der Meister an, der auf 7:2 davonzog. Wenn das Team aus Sachsen-Anhalt in dieser Phase zu einem Treffer kam, waren es meistens Zufallsprodukte. In der 22. Minute erzielte Kim Ekdahl du Rietz in seiner unnachahmlichen Art das 11:4. Es liest sich fast wie ein Märchen, aber es war Fakt: der deutsche Pokalsieger hatte nach einem Drittel der Spielzeit erst vier Tore erzielt. Unglaublich!

Während einer Zeitstrafe gegen Alexander Petersson kam der SCM zu zwei Gegentoren und verkürzte danach sogar auf 11:7, so dass bei den mitgereisten Fans etwas Hoffnung aufkam. Angeführt von Spielmacher Andy Schmid erhöhten die Löwen in der nur mit 7 105 Zuschauern besetzten SAP-Arena wieder den Druck und zogen bis zur Pause auf 14:7 davon.

Einige Anhänger der Löwen befürchteten, dass die Partie in der zweiten Hälfte wie am Mittwoch in Stuttgart beim Supercup verlaufen könnte. In der Porsche-Arena kam der Pokalsieger nach Wiederanpfiff  noch bedrohlich auf, da den Löwen einige Fehler unterliefen. Doch in der heimischen Arena blieben die Gastgeber weiter konzentriert. Nach einem schnellen Gegentreffer erhöhten Mads Mensah Larsen und Schmid per Siebenmeter auf 16:8 und schraubten die Differenz erstmals auf acht Treffer. Der Abstand zwischen den beiden Teams schwankte bis Mitte der zweiten Hälfte ständig zwischen sieben und acht Toren, ehe Mensah Larsen auf 24:15 erhöhte.  Diesen Vorsprung ließen sich die Löwen nicht mehr nehmen.

In der Schlussphase schickte Trainer Jacobsen Marius Steinhauser und Neuzugang Dejan Manaskov aufs Feld und gönnte Patrick Groetzki und Gudjon Valur Sigurdsson vorzeitig eine Pause. Der Isländer hatte bis dahin schon sechs Treffer erzielt und das bei nur sieben Versuchen. Sein Vertreter auf Linksaußen schaffte es in sieben Minuten, die er auf dem Feld war, immerhin auf drei Treffer und deutete an, warum er zu den Badenern geholt wurde. Er baute kurz vor dem Ende den Vorsprung sogar noch auf elf Tore aus. Den Schlusspunkt überließ der Meister aber dann noch den Gästen, die mit zwei Toren noch Ergebniskosmetik betrieben. Die Löwen besiegten den Pokalsieger dennoch recht deutlich mit 29:20 und setzten damit ein erstes Ausrufezeichen.

Trainer Jacobsen erklärte nach dem Spiel: „Natürlich haben wir das Spiel vom Mittwoch genau studiert und wussten auch wo wir heute ansetzen mussten. Im Spiel Sechs gegen Sechs haben wir heute wesentlich bessere Lösungen gefunden. Magdeburg hatte Schwierigkeiten uns zu stoppen. Es gefällt mir natürlich, dass unsere Mannschaft gleich wieder da anfängt, wo sie in der vergangenen Runde aufgehört hat. Wenn du nicht von Anfang an bereit bist, kann die Runde schnell gelaufen sein.“

Vor der Begegnung hatte die Geschäftsführerin der Löwen, Jennifer Kettemann, die Medaillengewinner von der Olympiade aus beiden Mannschaften geehrt. Die Zuschauer spendeten dazu den verdienten Beifall.

Für die Rhein-Neckar Löwen spielten: Mikael Appelgren, Andreas Palicka –  Andy Schmid (5/3), Gudjon Valur Sigurdsson (6), Dejan Manaskov (3), Raffael Banea Gonzalez (1), Marius Steinhauser, Mads Mensah Larsen (3), Harald Reinkind (1), Gedeon Guardiola, Patrick Groetzki (1), Kim Ekdahl du Rietz (3), Hendrik Pekeler (3), Alexander Petersson (3), Michel Abt

Für den SC Magdeburg spielten: Dario Quenstedt, Florian Link (ab 52.) – Zeljko Musa (1), Fabian van Olphen, Jacob Bagerstedt (1), Yves Grafenhorst, Mads Christiansen, Christian O’Sullivan (1), Marko Bezjak (2), Robert Weber (2/2), Michael Damgaard (5), Nemanja Zelenovic (6), Finn Lemke, Matthias Musche (2), Daniel Pettersson