JBLH-Süd: Rhein-Neckar Löwen – TPSG Frisch Auf Göppingen 27:25 (11:10)
Die A-Jugend Bundesliga startete an diesem Wochenende ebenfalls in die neue Runde. In der Stadthalle von Östringen trafen gleich zwei der Favoriten aus Baden-Württemberg aufeinander. Der Meister der letzten Saison, die Rhein-Neckar Löwen, empfing dabei in seinem Wohnzimmer den Nachwuchs des Bundesligisten Frischauf Göppingen. In den letzten Jahren gehörten die Spiele zwischen den beiden Vereinen immer zu der Kategorie hochklassig.
Am Sonntagnachmittag boten sich die beiden Teams den erwartet heißen Kampf. Vom Anpfiff weg bestimmten auf beiden Seiten die Abwehrreihen und die Torhüter Niklas Gierse von den Gastgebern, sowie Magnus Riegel bei der FAG das Geschehen. Die Angriffsbemühungen der Geldhemden scheiterten gerade in der ersten Hälfte häufig am Pfosten oder der Latte, so dass die Torausbeute geringer ausfiel, als die Chancen es hätten ermöglichen können. Das Team vom Fuße des Hohenstaufen nutzte daher die Gelegenheit und blieb den Gastgebern dicht auf der Pelle. Als die Schützlinge von Trainer Daniel Haase kurz nach Mitte der ersten Hälfte auf 8:5 enteilen konnten, hofften die Anhänger der Junglöwen, dass nun alles den erwarteten Verlauf nehmen wird. In der Folgezeit schlich sich in der Deckung die eine oder andere Unachtsamkeit ein und vorne scheiterte man viermal hintereinander an Torhüter Riegel. Die Jungs von der Schwäbischen Alb kamen fünf Minuten vor dem Pausensignal zum Ausgleich von 9:9. Als zu allem Übel Christopher Roth für zwei Minuten auf die Bank musste, gingen die Grün-Weißen sogar mit einem Treffer in Front. In der Schlussphase drehten Benedikt Meiser und Stefan Neagu die Angelegenheit wieder und ermöglichten zur Pause die 11:10 Führung.
Nach dem Wechsel agierten die beiden Mannschaften weiterhin auf Augenhöhe und lieferten sich eine ausgeglichene Partie. Mitte der zweiten Halbzeit nahm Spielmacher Jannis Schneibel die Verantwortung in beide Hände und markierte mit drei Toren in Folge
die 19:16 Führung für seine Farben. Wie schon im ersten Durchgang fanden die Württemberger entscheidende Lücken in der Abwehr der Hausherren, glichen aus und gingen selbst mit 19:20 in Front. Im folgenden Abschnitt brachte Trainer Haase vor allem Akteure auf das Feld, die in der vergangenen Runde noch in der B-Jugend zum Einsatz kamen. Lennart Cotic glich aus und Tobias Büttel brachte sein Team wieder in Front. Die Deckung der Junglöwen agierte plötzlich wieder mit mehr Konzentration und eroberte die Bälle, die für das schnelle Spiel nach vorne notwendig waren. Linkshänder Benedikt Meiser nutzte zwei solcher Ballgewinne und baute sieben Minuten vor dem Ende die Führung wieder auf drei Treffer aus. Diese Butter ließen sich die Junglöwen nicht mehr vom Brot nehmen. Meiser machte anderthalb Minuten vom dem Schlusspfiff den Sack zu als ihm das Tor zum 27:23 gelang. In der restlichen Spielzeit schafften die Gäste noch Ergebniskosmetik, aber am 27:25 Erfolg der Hausherren gab es nichts mehr zu rütteln.
Der Anfang einer neuen Runde ist bekanntlich immer schwer, vor allem wenn ein hochkarätiger Gegner zu Besuch kommt. Trainer Haase, der die A-Jugend der Löwen im Juli erst übernommen hat, sprach nach dem Schlusspfiff dann auch von einem Arbeitssieg: „Wir haben in der Abwehr schon einige gute Sachen gemacht, haben uns aber leider mit den Ballgewinnen nicht belohnt. Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, haben aber zu viele Chancen liegen lassen und den einen oder anderen technischen Fehler begangen. So wurde es ein schwieriger Auftakt. Wir arbeiten daran, dass von hinten die schnellen Bälle besser nach vorne kommen. Es muss auch darauf geachtet werden, dass aus Tempo nicht Hektik wird und Fehler entstehen.“
Auf die Doppelbelastung einiger Spieler durch ihre Einsätze in der A-Jugend und auch noch in der Dritten Liga angesprochen, antwortete der Übungsleiter: „Wir müssen eben darauf achten, dass die physische Komponente funktioniert. Unsere Jungs sind durchaus in der Lage bei entsprechender Dosierung an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Spieleinsätze in beiden Teams zu verkraften. Das schwierige wird, sein, in diesem Alter das Ganze auch psychisch richtig zu steuern und einzusetzen.“
Gerade in der Anfangsphase dieser Runde könnte es sich noch bemerkbar machen, dass in den Trainingseinheiten nicht immer der komplette Kader zusammenarbeiten kann, da einige Akteure zur gleichen Zeit beim Drittligateam trainieren. Trainer Andre Bechtold hat am Samstag in Haßloch nach dem Spiel die sehr gute Zusammenarbeit zwischen A-Jugend und RNL II hervorgehoben und hat auf die guten Leistungen der Jungs hingewiesen, die in beiden Teams auflaufen dürfen.
Für die Junglöwen spielten: Niklas Gierse, Lucas Zanki – Kaspar Veigel (4), Jannis Schneibel (6/1), Benedikt Meiseer (5), Stefan Neagu (2), Lukas Wichmann (1), Philipp Ahouansou (1), Martin Schmiedt (2), Christopher Roth, Miklas Boch, Yessine Meddeb, Tobias Büttel (4), Lennart Cotic (2)
Für FAG spielten: Magnus Riegel, Enrico Nigro – Yannik Leichs (2), Nico Gerasia, Simon Rube, Nils Eilers, Maximilian Mattes, Nick Fröhlich (4) Julian Mühlhäuser (8/3), Simon Dudium (3), Isaiah Klein (6), Leon Rupp, Mike Heim (1), David Knezevic (1)
