Die Rhein-Neckar Löwen setzen sich auch in der Liga gegen Magdeburg durch

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DKB HBL:     Rhein-Neckar Löwen  –   SC Magdeburg     34:29    (18:14)

 

Der Pokal, den die Rhein-Neckar Löwen am letzten Wochenende als Sieger des REWE Final Four nach Mannheim holten, wurde vom Maskottchen „Conny“ vor dem Heimspiel gegen den SC Magdeburg den Fans in der SAP-Arena präsentiert und brachte die Halle zum ersten Mal zum Kochen. Mit dieser Euphorie trugen die 11 018 Zuschauer ihre Jungs zum 25. Erfolg in der DKB-Handballbundesliga. Mit 34:29 setzte sich der amtierende Deutsche Meister erneut gegen den Tabellendritten durch.

Nach der Auseinandersetzung im Halbfinale von Hamburg trafen die Badener nur fünf Tage später erneut auf das beste Rückrundentermin, hatte also keine Zeit den ersten Pokalgewinn ausgiebig zu feiern. Trainer Nikolaj Jacobsen gab in der Pressekonferenz nach der Partie zu, dass er vor dem Spiel sehr nervös war: „Wir hatten in dieser Woche einige Verletzte und Kranke, so dass wir eigentlich keine echte Trainingseinheit hatten. Geholfen haben uns eine fantastische Halle und ein großer Wille.“ Bennet Wiegert, der Coach des Traditionsclubs aus der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts, gratulierte seinem Kollegen zu einem verdienten Sieg und fügte hinzu: „Ich habe sehr viel Respekt von der Arbeit, die hier geleistet wird. Ich bin aber enttäuscht, dass wir die gute Leistung der Anfangsviertelstunde nicht haben aufrechterhalten können.“ Am Ende hatten die Magdeburger nur noch die Chance auf ein achtbares Ergebnis zu schauen.

Der SCM erarbeitete sich in der ersten Viertelstunde immer wieder Lücken in der Deckung der Löwen (Foto: cls)

Im Gegensatz zu Hamburg gestaltete die Wiegert Sieben die Anfangsphase angeführt von Spielmacher Marko Bezjak recht ausgeglichen und ging sogar dreimal in Führung. Für die Gelbhemden sorgte vor allem Kim Ekdahl du Rietz mit zwei Treffern dafür, dass sein Team im Spiel blieb. Beim Stand von 6:7 gegen seine Mannschaft entschied sich Erfolgscoach Jacobsen für eine erste Auszeit. Der Däne ließ dann offensiver decken und störte durch den Vorgezogenen Patrick Groetzki den Rückraum der Gäste. Im Tor löste Andreas Palicka den unglücklich agierenden Mikael Appelgren ab, der beim Final Four noch so überragend gehalten hatte. Palicka nimmt sofort Robert Weber einen Siebenmeter weg und ließ noch weitere Paraden folgen. Seine Vorderleute nutzten die einfachen Ballgewinne und erhöhten

In dieser Partie brachte Andreas Palicka den SCM zur Verzweiflung (Foto: cls)

das Tempo. Spielmacher Andy Schmid trat nun gewaltig auf das Gas und baute den Vorsprung auf 11:8 aus. Groetzki, Jerry Tollbring und Alexander Petersson legten dann auf 14:10 nach. In der Schlussphase der ersten Halbzeit waren es erneut du Rietz, Schmid und Kreisläufer Hendrik Pekeler, die die Gäste auf Distanz hielten. Als das Pausensignal ertönte lagen die Hausherren mit 18:14 vorne und wurden mit viel Beifall in die Kabine begleitet.

 

Nach dem Wechsel brauchten beide Mannschaften etwas Anlaufzeit ehe die Tormaschinen wieder in die Gänge kamen. Linksaußen Tollbring eröffnete den Torreigen wieder und bis Mitte der zweiten Hälften fielen die Treffen schön im Wechsel. Der Meister legte vor und die Gäste antworteten mit dem nächsten Tor. Beim Stand von 22:17 parierte Palicka den zweiten Siebenmeter von Weber und bot Groetzki die Gelegenheit die Harzkugel ein weiteres Mal im Gehäuse der Sachsen-Anhalter unterzubringen. Die Grünweißen antworten durch Christian O’Sullivan und Michael Damgaard mit einem Doppelschlag. Die Zuschauer peitschten ihre Jungs aber weiter nach vorne und bejubelten vor allem die beiden nächsten Treffer durch Pekeler. Der deutsche Nationalspieler verwandelte ein Anspiel an den Kreis und brachte danach den Ball im leeren Tor der Gäste unter, die in Unterzahl Torhüter Green durch einenn zusätzlichen Feldspieler ersetzten. Der Vorsprung betrug wieder sechs Tore.

Jerry Tollbring bewies auf Linksaußen seine Qualitäten (Foto: cls)

Bei der Wiegert Sieben agierte inzwischen Damgaard auf Linksaußen, da Musche und Mertens aufgrund von Verletzungen nicht mehr dabei waren. Mit zwei herrlichen Treffern zeigte er seine Qualitäten auf der für ihn ungewohnten Position. Die Badener ließen sich aber das Heft nicht mehr aus der Hand nehmen. Ekdahl du Rietz wartete an diesem Abend sowohl in der Abwehr wie auch im Angriff mit einer glänzenden Vorstellung auf und erhöhte mit seinen beiden nächsten Toren auf 27:21, was Mitte der zweiten Halbzeit schon eine kleine Vorentscheidung bedeute. Bei allen Bemühungen gelang es dem SCM nicht mehr näher als fünf Treffer aufzuschließen. Zu Beginn der Schlussphase gelang Schmid wieder einmal ein Traumanspiel auf Pekeler, der zum 33:26 einnetzte. Damit hatte der Meister dreieinhalb Minuten vor dem Ende den Sack zugemacht. Die Fans hatten sich schon längst erhoben und sangen „Oh, wie ist das schön“. Nach dem Schlusspfiff stand auf der Anzeigetafel ein verdienter 34:29 Sieg der Löwen.

 

Für die Löwen überragten in dieser wichtigen Partie neben Spielmacher Schmid, der acht Tore erzielte, vor allem Kim Ekdahl du Rietz, der von den Gästen fast nicht zu halten war und sich neunmal in die Statistik eintragen konnte. Abwehrstratege Pekeler bewies mit sieben Toren auch seine Treffsicherheit.

 

Für den Tabellenführer steht nun der schwere Gang in die Bundeshauptstadt auf dem Programm. Am nächsten Sonntag erwarten die Füchse Berlin die Jacobsen Truppe. Den Gelbhemden bleiben wieder nur wenige Tage sich auf diese Aufgabe vorzubereiten. Der dänische Coach des amtierenden Meisters bemerkte dazu: „Das ist ein sehr wichtiges Spiel. Es ist leider so in der HBL, dass so kurz vor Ende der Runde jedes Spiel sehr wichtig ist. Wenn du oben stehst können zwei Punkte manchmal viel bedeuten.“

 

Für die Löwen spielten: Mikael Appelgren, Andreas Palicka –  Andy Schmid (8), Kristian Bliznac, Gudjon Valur Sigurdsson, Bogdan Radivojevic, Rafael Baena, Jerry Tollbring (4), Mads Mensah Larsen, Hendrik Pekeler (7), Patrick Groetzki (3), Harald Reinkind, Filip Taleski, Alexander Petersson (3), Kim Ekdahl Du Rietz (9)

Für den SCM spielten: Dario Quenstedt, Jannick Green  –   Zeljko Musa (2), Piotr Chrapkowski, Matthias Musche, Daniel Pettersson (1), Juan de la Pena, Carlos Molina Cosano, Mads Christiansen (4), Lukas Mertens, Christian O’Sullivan (4), Marko Bezjak (6), Robert Weber, Gleb Kalarash (1), Michael Damgaard (6), Nemanja Zelenovic (5)