Die Löwen mussten in Balingen lange um die Vorherrschaft kämpfen

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DKB HBL:   HBW Balingen/Weilstetten   :   Rhein-Neckar Löwen     28:33   (15:17)

 

Innerhalb weniger Tage kommt es zweimal zu einem Duell der beiden baden-württembergischen Bundesligavereine aus Mannheim und Balingen-Weilstetten. Der Deutsche Meister aus Baden absolvierte am Samstagabend die Partie zum 15. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga bei den „Galliern von der Alb“ und war mit 28:33 erfolgreich. Am kommenden Mittwoch findet dann in der Sparkassen-Arena von Balingen das Viertelfinale um den DHB-Pokal statt. Für beide Teams geht es um den Einzug in das REWE-Final-Four 2017.

Nach Spielschluss waren die Spieler und die Verantwortlichen des Deutschen Meisters froh, dass sie von der Alb beide Punkte mitnehmen konnten. Trainer Nikolaj Jacobsen gab nach der Begegnung auch zu, dass es immer schwer ist in der Arena von Balingen zu bestehen. Erst in der Schlussphase konnten seine Jungs den Sack endgültig zumachen. Die junge Truppe von Trainer  Runar Sigtryggsson hatte den Löwen bis in die letzten acht Minuten hartnäckigen Wiederstand geleistet, ehe dann Kim Ekdahl du Rietz mit drei  Toren dem Meister den Auswärtssieg rettete.

Die Gäste aus Baden sind eigentlich gut in die Partie gestartet und lagen nach drei Minuten mit 1:3 in Front versäumten es aber sich weiter abzusetzen. Durch eigene Fehler brachten die Löwen die Hausherren ins Spiel, die durch Juniorennationalspieler Jannik Hausmann den Ausgleich zum 4:4 markierten. Es dauerte immerhin bis Mitte der ersten Halbzeit bis die Gelbhemden  wieder ein Zeichen setzen konnten, dass sie auch auf der Alb bestehen wollten. Mit einem Doppelschlag von Linksaußen Gudjon Valur Sigurddsson enteilten die Nordbadener erstmals mit drei Toren. HBW Trainer Sigtryggsson zückte dann den grünen Karton als Nationalspieler Patrick Groetzki sogar noch einen Treffer drauflegen konnte. Der Deutsche Meister hatte zu diesem Zeitpunkt die Begegnung sicher im Griff, da den Galliern immer wieder Fehler unterliefen. Die Gäste bestraften die Unachtsamkeiten mit Gegentoren, so dass der Coach der HBW in der zwanzigsten Minute schon zum zweiten Mal den grünen Karton bemühte. In der Endphase der ersten Halbzeit agierten die Löwen in der Deckung nicht mehr mit voller Konzentration und ermöglichten so, dass die Hausherren bis zur Pause auf 15:17 aufschließen konnten.

Die Löwen begannen nach dem Wechsel zunächst in Unterzahl, da Hendrik Pekeler kurz vor der Pause noch eine Zeitstrafe erhielt und kassierten auch prompt den Anschlusstreffer. In der Anfangsphase schenkten sich die beiden Teams nichts, aber die Gelbhemden legten immer wieder auf zwei Tore vor, schafften es aber nicht sich abzusetzen. Die junge Truppe von der Alb konterte in ihrem Wohnzimmer und blieb ständig auf Tuchfühlung. Nach einer tollen Parade von Mikael Appelgren baute Pekeler den Vorsprung erstmals wieder auf drei Treffer aus. In der 24. Minute war es abermals der schwedische Torhüter der Löwen, der mit einer Parade den Ball sicherte. Im folgenden Angriff markierte Kapitän Schmid das 21:25 und die mitgereisten Fans jubelten. Doch es kam keine Ruhe in das System des Meisters. Die Deckung hatte vor allem Mühe mit Lars Friedrich, der aus dem Rückraum öfters Lücken fand und insgesamt neunmal einnetzte. Nikolaj Jacobsen nahm trotz einer Führung eine Auszeit um sein Team neu zu ordnen. Seine Jungs scheiterten anschließend mit drei Wurfversuchen, so dass die Blauhemden auf 25:26 verkürzen konnten. Die Partie schien nun doch noch zu kippen. Kim Ekdahl du Rietz, der in der Schlussphase auf das Feld geschickt wurde, verschaffte seiner Mannschaft mit einem wichtigen Tor wieder etwas Luft. Als Friedrich postwendend der Anschlusstreffer gelang wurde die Arena zum Hexenkessel. Die letzten zehn Minuten wurden vor allem von vier Akteuren geprägt. Während auf Seiten der Gallier Torhüter Tomas Mrkva und Friedrich den Ton angaben, überzeugten bei den Löwen Torhüter Appelgren und Ekdahl du Rietz. Der schwedische Rückraumshooter baute die Führung auf 26:29, ehe Appelgren den nächsten Treffer der Gallier vereitelte. Schmid führte mit seinem erfolgreichen Siebenmeter zum 26:30 wohl die Vorentscheidung herbei. In der verbleibenden Spielzeit ließ sich der Meister die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Der nächste Auswärtssieg fiel mit 28:33 dann doch noch relativ deutlich aus, drückt aber nicht aus, dass die Löwen lange um den Erfolg kämpfen mussten.

 

Für den HBW spielten: Tomas Mrkva, Peter Johannesson  –   Christoph Foth (2), Tobias Wagner (1), Matthias Flohr, Jannik Hausmann (5/1), Lars Friedrich (9), Tim Nothdurft (1), Falk Kolodziej (3), Martin Strobel (4), Markus Stegefeld (3/1), Davor Dominikovic, Jan Remmlinger, Markus Dangers

Für die Löwen spielten: Mikael Appelgren, Lucas Bauer  –   Andy Schmid (6/1), Gudjon Valur Sigurdsson (8/5), Dejan Manaskov, Rafael Baena (2), Marius Steinhauser, Mads Mensah Larsen (2), Hendrik Pekeler (2), Patrick Groetzki (5), Michel Abt, Gedeon Guardiola, Harald Reinkind (2), Alexander Petersson, Kim Ekdahl du Rietz (6)