Die Löwen begeisterten mit dem 13. Heimsieg seine Anhänger

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DKB Handball Bundesliga:    Rhein-Neckar Löwen    –     HSG Wetzlar       34:25    (17:11) 

 

Nachdem die Rhein-Neckar Löwen den Tabellenzehnten HSG Wetzlar vor über 10.000 Zuschauern in der SAP-Arena mit 34:25 abgefertigt hatten gehört ihnen auch nach dem 28. Spieltag die Spitzenposition in der DKB Handball Bundesliga. Der amtierende Deutsche Meister führt die Tabelle immer noch mit drei Punkten Vorsprung vor den Füchsen Berlin an. Auf dem vierten Rang lauert die SG Flensburg-Handewitt, die ebenfalls wie die Füchse ihre Aufgabe an diesem Spieltag erfolgreich beendete. Überraschend mussten an diesem Wochenende von den Verfolgern der Löwen die Recken des TSV Hannover-Burgdorf in Erlangen Federn lassen wie auch die MT Melsungen gegen den Vorletzten Hüttenberg die Punkte abgab.

 

Kapitän Andy Schmid bestimmte das Tempo nach Belieben (Foto: cls)

In der Anfangsphase hatten die Hausherren einige Probleme so richtig ins Rollen zu kommen. Bis Mitte der ersten Hälfte gelang es der Truppe von Trainer Kai Wandschneider die Vorlagen der Badener sofort wieder zu egalisieren. Vor allem HSG Torhüter Benjamin Buric zeigte sich bei fünf Wurfversuchen der gelben Angreifer blendend positioniert. Nach dem erneuten Anschlusstreffer durch den zukünftigen Löwen Jannik Kohlbacher agierte die Abwehr des Titelverteidigers plötzlich wesentlich aufmerksamer und Torhüter Mikael Appelgren rief sein gesamtes Potenzial ab. Nutznießer der Glanzparaden des schwedischen Nationaltorhüter war der schnelle Gudjon Valur Sigurdsson, der mit zwei Gegenstößen und einem sicher verwandelten Siebenmeter eine 11:7 Führung für sein Team auf das Parkett zauberte. Der portugiesische Nationalspieler in den Reihen der Mittelhessen, Joao Ferraz, bremst zwar kurzzeitig den Lauf der Gastgeber, aber Alexander Petersson und Hendrik Pekeler legten gleich noch zweimal nach. Ausschlaggebend für die Steigerung des Meisters war eine Umstellung in der Abwehr. Trainerfuchs Nikolaj Jacobsen löste die 6:0 Deckung auf in eine 5:1 Formation und beorderte Pekeler auf die vorgezogene Position. Bis dahin hatte bei den Gästen Filip Mirkulovski in der Spielmacherrolle ziemlich viel Wirbel veranstaltet, verschwand aber nach der taktischen Umstellung bei den Badenern fast völlig von der Bildfläche. Kim Ekdahl du Rietz lieferte in der Schlussphase der ersten Halbzeit noch zweimal den Beweis seines außergewöhnlichen Könnens und erhöhte im Verbund mit Rafael Baena auf 16:10. Kreisläufer Pekeler markierte Sekunden vor dem Pausensignal das 17:10. Eine Unachtsamkeit bei den Gelbhemden ermöglichte den Hessen noch vor dem Pfiff die Kugel im Gehäuse von Appelgren unterzubringen.

Nach dem Wechsel boten die Löwen dann Handball vom Feinsten. Bis Mitte des zweiten Durchganges waren die Wandschneider Schützlinge noch in der Lage

Am Kreis muss man stabile Wäsche anhaben (Foto: cls)

die eine oder andere Lücke in der Abwehrmauer der Hausherren zu finden, kamen aber zu keiner wesentlichen Resultatverbesserung. Spielmacher Andy Schmid wusste sowohl als Vollstrecker wie auch als Ideengeber zu gefallen und löste damit auf den Rängen immer wieder Begeisterung aus. Die Stimmung in der Arena war in der zweiten Hälfte schier unbeschreiblich. Einer der Höhepunkte lieferte Rechtsaußen Patrick Groetzki, der von rechts durch den Rückraum nach links düste und seinem Kollegen Pekeler ein Zauberpass servierte, den dieser unter dem Jubel der Halle hinter Buric versenkte. Der Meister entschied die Begegnung endgültig zu seinen Gunsten als ihm vor Ende des dritten Viertels mit einem 6:1 Lauf der erste Vorsprung mit zehn Toren gelang. Da half den Hessen auch die Auszeit nichts mehr, die ihr Trainer nach dem Torerfolg von du Rietz zum 23:15 genommen hatte. Groetzki mit einem schnellen Gegenstoß und Pekeler mit einem seiner sechs Toren machten den Sack zum 25:15 dann zu. In der letzten Viertelstunde wechselte der Meistercoach dann vielfach aus, so dass das Tempo etwas niedriger wurde. Die Gelbhemden waren aber nicht gewillt von dem Vorsprung viel preiszugeben. Vor allem Appelgren agierte bis zum Schluss auf höchsten Niveau und wurde nach der Partie zusammen mit Petersson zum „Men oft he Match“ gekürt. Die SAP-Arena feierte die Löwen nach sechzig Minuten lange Zeit mit „Standing Ovations“. Der 34:25 Erfolg der Badener war zum Großteil auch dem begeisterten Publikum zu verdanken, das wie so oft als „achter Mann“ hinter den Akteuren stand.

 

Für die RNL spielten: Mikael Appelgren, Andreas Palicka – Andy Schmid (7/2), Kristian Bliznac, Gudjon Valur Sigurdsson (5/2), Bogdan Radivojevic, Rafael Baena (1), Jerry Tollbring, Mads Mensah Larsen (2), Hendrik Pekeler (6), Patrick Groetzki (2), Harald Reinkind (2), Filip Taleski, Alexander Petersson (4), Kim Ekdahl Du Rietz (5),

Für die HSG spielten: Benjamin Buric, Nikolai Weber – Alexander Hermann (2), Stefan Kneer (1), Kristian Björnsen (3), Philipp Pöter, Joao Ferrazn (2), Filip Mirkulovski (3), Miroslav Volentics (1), Maximilian Holst (4/3), Olle Forsell Schefvert (1), Kasper Kvist (1), Evars Klesniks, Anton Lindskog, Stefan Cavor (4), Jannik Kohlbacher (3)