Champions League Sieg der Löwen nach Leistungssteigerung in Hälfte zwei

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Mannheim/Karlsruhe (esch). Nach zwei Auswärtsniederlagen landeten die Rhein-Neckar-Löwen in der Velux EHF Champions League den zweiten Sieg und liegen in ihrer Gruppe damit auf dem dritten Tabellenplatz. Der 34:29 Erfolg gegen den russischen Serienmeister Medvedi Chekhov war vor allem in der ersten Halbzeit eine hart umkämpfte Angelegenheit.

PK SAP-Arena (Foto: cls)
PK SAP-Arena (Foto: cls)

Die Gäste aus der Region Moskau hatten bis zu ihrem Auftritt in Mannheim nur Niederlagen erlitten und boten in der ersten Hälfte wohl ihr bestes Spiel. Die Löwen fanden anfänglich nur schwer in ihr System und taten sich gegen die junge Truppe von Medvedi recht schwer. Auf der Pressekonferenz nach der Begegnung zog der berühmte Trainer der Gäste, Vladimir Maksimov für sein Team Bilanz: „Für die Zuschauer war es ein gutes Spiel, für uns war das Ergebnis eher schlecht. Wir haben anfangs gut gespielt, dann haben wir zu viele Fehler gemacht, auch weil meine Mannschaft sehr jung ist.“ Löwen Coach Nikolaj Jacobsen war im Endfazit doch zufrieden mit seinem Team: „Medvedi hat heute das Beste geboten, das ich bisher von ihnen gesehen habe. Wir waren nicht mit 100% von Beginn an dabei, haben uns in der Abwehr nicht schnell genug bewegt und waren auch vorne nicht konzentriert genug. Wir haben länger gebraucht um unser Niveau zu finden.“ Der Däne bedankte sich zuerst bei den Zuschauern für ihre gute Unterstützung, die vor allem in der Phase voll hinter der Mannschaft standen, als sie sie auch wirklich gebraucht hat. Der Trainer erklärte auch die Steigerung in der zweiten Hälfte: „Wir stellten unsere Deckung auf 5:1 um und bekamen dadurch mehr Tempo in unsere Aktionen. Die Abwehr spielte konsequenter und Niklas Landin hielt sehr gut, so dass wir viele Gegenstöße inszenieren konnten. Im Angriff spielten wir dann auch wieder besseren Handball.“
In der Anfangsphase standen beide Deckungsreihen auf keinen Fall sicher, so dass in den ersten fünf Minuten schon acht Tore gefallen waren, Spielstand 4:4. Die Russen fanden sich danach besser und hatten auch das Glück, dass den Badenern mehrere

Löwen unter Druck (Foto: cls)
Löwen unter Druck (Foto: cls)

technische Fehler unterliefen. Chekhov legte einen 0:4 Lauf auf die Platte und zog auf 4:8 davon, Auszeit für die Löwen. Trainer Jacobsen schien mit seinen Worten vor allem bei Landsmann Mads Mensah Larsen angekommen zu sein, denn der Rückraumschütze sorgte mit drei Treffern dafür, dass die Gäste nicht weiter enteilen konnten. Aber die Hausherren blieben bis zur 24. Minuten brav auf drei bis vier Toren Distanz. Sie konnten selbst eine Überzahl nicht nutzen, um näher heran zu kommen. Trainer Jacobsen hatte auf eine 5:1 Formation umgestellt und seinem Team damit mehr Tempo in die Aktionen gebracht. Alexander Petersson, Kapitän Uwe Gensheimer von der Linie und Abwehrchef Gedeon Guardiola mit einem schnellen Gegenstoß schafften innerhalb von vier Minuten den Anschluss zum 12:13. Die Löwen waren fünf Minuten vor der Pause im Spiel angekommen. Nach einem Foulspiel von Guardiola bekamen die Russen einen Siebenmeter zugesprochen, der sie wieder auf zwei Tore entfernte, aber die Badener ließen nicht mehr locker. Angetrieben von 3 714 Zuschauern nahmen vor allem die beiden deutschen Nationalaußen ordentlich Tempo auf. Zunächst brachte ein Gegenstoß des Kapitäns den erneuten Anschluss und dann glich Patrick Groetzki aus. Die Halle war begeistert als der Löwen-Keeper nach einer Parade seinen Rechtsaußen auf die Reise zur ersten Führung für seine Farben schickte. Nach einer richtigen Antwort der Gäste legte Groetzki abermals vor, aber es reichte nicht zur Pausenführung, denn Dmitry Kovalev glich Sekunden vor dem Pausensignal zum 16:16 von der Siebenmeterlinie aus.

Die ersten Minuten nach dem Wechsel verliefen ausgeglichen wie in Hälfte eins, nur legten dieses Mal die Gastgeber vor und

David Schmidt RNL (Foto: cls)
David Schmidt RNL (Foto: cls)

Medvedi musste nachziehen. Mit dem Treffer von Kreisläufer Bjarte Myrhol starteten die Löwen in der 36. Minute einen Lauf, der sie fünf Minuten später mit 23:18 in Front sah. Trainer Maksimov zückte zum letzten Mal den grünen Karton und versuchte sein Team wieder in die Erfolgsspur zurück zu bringen. Aber die Löwen war inzwischen in der Abwehr gefestigt, Torhüter Niklas Landin glänzte mit einigen Parden von Weltklasse und der Angriff nutzte seine Chancen besser. Kim Ekdahl du Rietz, der in Halbzeit zwei im linken Rückraum agierte, Groetzki und Gensheimer hatten bis zur 50. Minute den Vorsprung auf 29:21 erweitert und damit die Entscheidung vorzeitig herbeigeführt. Im Gefühl des sicheren Sieges unterliefen den Hausherren einige Fehler, so dass die Russen das Ergebnis leicht korrigieren konnten, ohne die Jacobsen Schützlinge in Gefahr zu bringen. In der Schlussphase wechselte Jacobsen das Geburtstagskind
David Schmidt in den rechten Rückraum ein. „Ich habe mich wahnsinnig gefreut als ich eingewechselt wurde. Super, es war mein erstes Champions League-Spiel, nur Schade, dass mein Schuss nicht reinging“, strahlte der Youngster nach Spielschluss. Die Gastgeber sicherten sich am Ende einen verdienten 34:29 Erfolg, der sie in ihrer Gruppe auf Platz drei belassen hat.
Für die Rhein-Neckar Löwen spielten: Niklas Landin, Bastian Rutschmann (für einen Siebenmeter) – Andy Schmid, Uwe Gensheimer (6/3), Stefan Kneer, Tim Suton, Stefan Sigurmannsson (1), Bjarte Myrhol (5), Mads Mensah Larsen (3), Harald Reinkind (1), Gedeon Guardiola (4), Alexander Petersson (2), Patrick Groetzki (6), Kim Ekdahl du Rietz (6), David Schmidt
Für Medwedi Chekhov spielten: Oleg Grams, Dmitry Pavlenko (n.e.) – Dmitri Santalov, Dmitri Kornev (2), Dmitry Kovalev (5/3), Kirill Kotov (2), Alexander Chernoivanov (1), Pavel Andreev (2), Maxim Kuretkov, Maksim Makarov (1), Alexander Dereven (6), Roman Ostashchenko, Roman Tsarapkin, Anton Otrezov, Sergey Shelmenko (3), Dmitry Zhitnikov (7)