Die Löwen sind am Ziel ihrer Träume angelangt: Deutscher Meister

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Dreizehn Jahre haben die Rhein-Neckar Löwen hart gekämpft um endlich einen nationalen Titel zu gewinnen. Am letzten Spieltag der Saison 2015/16 ging dieser Traum schließlich in Erfüllung. Nach zwei bitteren Vizemeisterschaften konnte Kapitän Uwe Gensheimer in seinem vorerst letzten Spiel für die Badener nach dem 35:23 Erfolg in Lübbecke die Meisterschale in Empfang nehmen.

Die mitgereisten Fans, verwandelten schon früh in der zweiten Hälfte die Halle in ein gelbes Tollhaus. Schon im Verlauf der ersten Hälfte zeigten die Gelbhemden, dass sie sich diese Chance, den Meistertitel 2016 nach Mannheim zu holen, nicht mehr nehmen lassen werden. Obwohl der Druck enorm groß war, da der direkte Konkurrent SG Flensburg-Handewitt zuhause gegen den Bergischen HC von Beginn an immer vorne lag, bestimmten die Schützlinge von Trainer Nikolaj Jacobsen das Spiel und führten bei Halbzeit schon 10:17. Fast 2000 Anhänger der Löwen hatten den Weg nach Ostwestfalen auf sich genommen und ließen in der Kreissporthall von Lübbecke vom Anpfiff weg die Atmosphäre eines Heimspieles aufkommen. Diese Stimmung übertrug sich auf die gesamte Mannschaft, wie später Mads Mensah Larsen gegenüber „Handball-World“ zugab.

Nach dem Schlusspfiff feierten das Team und ihr Betreuerstab zusammen den Fans ausgelassen diesen Erfolg. Der Jubel kannte keine Grenzen mehr als die Medaillen überreicht wurden und schließlich der Kapitän die Meisterschale in Empfang nehmen durfte. „Jeder kennt unsere Geschichte, wie lange wir hart dafür gearbeitet haben. Es ist unbeschreiblich, was in uns jetzt vorgeht“, sagte Uwe Gensheimer vor laufender Kamera von „Sport 1“. Für ihn war es eine besondere Freude, hatte er doch all die dreizehn Jahre das gelbe Trikot getragen. Mit dem Deutschen Meistertitel im Gepäck fällt der Abschied in Richtung Paris für den Vorzeigesportler aus dem Mannheimer Stadtteil Friedrichsfeld doch etwas leichter aus.

Von Münster aus ging es dann mit einem Charterflieger in Richtung Mannheim, wo im Friedrichspark schon 4000 Fans auf den neuen Meister warteten. Die Anhänger hatten das letzte entscheidende Spiel auf einer Großleinwand verfolgt und dann ausgeharrt bis ihre Lieblinge zu ihnen kamen. Als die Mannschaft auf der Bühne angekommen war, ging die Sause erst richtig los.

Der Feiermarathon hatte damit aber erst seinen Anfang genommen. Nach der Feier im Friedrichspark zog sich die Mannschaft zu einer internen Runde mit den Sponsoren in den Club „Baton Rouge“ zurück. Am Montag folgte der nächste Abschnitt mit dem Empfang der Stadt Mannheim. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz beglückwünschte die Löwen im Rathaus und hob dabei auch die Bedeutung hervor, die die Löwen inzwischen für die Stadt Mannheim und die gesamte Region einnehmen. Anschließend ging die Feier mit den Fans noch auf den Kapuzinerplanken weiter.

Welche Bedeutung dieser erste deutsche Meistertitel für die Rhein-Neckar Löwen mit sich bringt, wird sich erst in der neuen Saison zeigen. Trotz des Verlustes von Kapitän Gensheimer rechnen die Experten im deutschen Handball damit, dass die Badener auch in der kommenden Runde mit zu den Favoriten zählen. Trainer Jacobsen kann mit einem eingespielten Team das Unternehmen Titelverteidigung angehen. Für einige Spieler sind die Feierlichkeiten schon beendet, denn sie müssen sich mit den Nationalteams auf die Olympiade vorbereiten.